Der Weg ins Grüne – (k)ein Kinderspiel?

Foto: Zachrau

Frühjahrszeit ist Weidezeit – doch für viele Pferdebesitzer gestaltet sich der Weg dorthin beziehungsweise das Einfangen nach dem Weidegang nicht gerade als Kinderspiel. Aber muss der Schritt auf die Weide wirklich durch fehlerhafte Kommunikation zwischen Pferd und Mensch beeinträchtigt werden? Achtsamkeit, sicheres Auftreten und das richtige Training bereits beim Jungpferd können Wunder wirken.

Der Weg zur Weide sollte eigentlich Pferd und Pferdebesitzer Freude bereiten. Immerhin ist Frühling und das schöne Wetter wirkt mehr als einladend. Doch wenn der „Hafer sticht“ kann die Freude schon einmal den Bach runtergehen. Vielmehr wirkt der Weg zur Weide auf einmal wie eine Art Spießrutenlauf, denn was gibt es nicht alles, von dem sich der Vierbeiner ablenken lassen könnte oder was erschreckend wirkt. Außerdem sind viele Pferde besonders im Frühjahr oder in der Erwartung des Freilaufes sehr ungestüm, übermütig und – im schlimmsten Fall – kaum zu regulieren. Damit all dies gar nicht erst passieren kann, muss die Ausbildung des Jungpferdes von Anfang an passen. Bereits im Fohlenalter sollte jedes Pferd lernen, willig an der Seite des Menschen zu gehen. Weder Zerren noch Drängeln, weder Steigen noch Bummeln sind erwünscht. Derartige Reaktionen haben ihren Ursprung meist in einem Respektproblem, wie die Pferdeethologin Dr. Margit Zeitler-Feicht beschreibt.

Gezielte Führübungen sollten zum Ausbildungsprogramm jedes Pferdes gehören, tun dies jedoch bei weitem nicht in allen Fällen. Das korrekte Führen zu erlernen und dauerhaft beizubehalten, erfordert lebenslanges Lernen und immer wieder neues Verinnerlichen. Korrektes Führen in jeder Situation sowie Training durch Bodenarbeit sind adäquate Wege, auch in kritischen Situationen, wie dem Weidegang im Frühjahr, das Pferd kontrollieren zu können. Das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd, aber auch die Führungsrolle des Menschen, müssen ganz konkret erarbeitet werden. Dabei ist absolute Konsequenz beim Durchführen des Trainings und kein Zögern und Unsicherheit erforderlich. Nur dadurch kann das Pferd verstehen, was der Mensch ihm sagen möchte.

Das A und O beim Führen auf die Weide ist auch bei normalerweise perfekt an der Hand ausgebildeten Pferden der Aspekt der Sicherheit. In dieser sollte man sich nämlich niemals allzu sehr wiegen, sondern stets achtsam sein und die Umgebung beobachten. Was könnte das Pferd möglichweise – auch im Hinblick auf womöglich eine längere Zeit im Stall mit nur wenigen Stunden draußen in der kalten Jahreszeit – beeinflussen oder sogar verängstigen?

Ebenso wichtig ist, darauf zu achten, wie genau geführt wird. Allzu leicht schleichen sich Fehler durch Nachlässigkeit ein. Das Führen erfolgt mit der rechten Hand, man befindet sich dabei links vom Pferd auf Schulterhöhe. Vor dem Pferd zu gehen ist ein weitverbreiteter Fehler.

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