Futter kennen und reagieren
Mit Kraft- und Zusatzfutter sollte nur das aufgefangen werden, was dem Raufutter fehlt. Um das herauszufinden, kann eine Heuanalyse Sinn machen, möglichst im August/September, wenn das neue Heu eingefahren und abgelagert ist. Die Heuanalyse sollte einmal im Jahr gemacht werden. Eine Mischanalyse von allen Heufeldern gibt dabei einen guten Einblick. Wenn man jedoch das Heu von vielen verschiedenen Lieferanten und aus unterschiedlichen Regionen bezieht, was grundsätzlich eher nicht ratsam ist, dann sollte man für jede Charge eine eigene Analyse anfertigen lassen.Das bedeutet dann jedoch auch, dass das Futter immer wieder neu eingestellt werden muss. „Nur, wer weiß, woraus sein Grundfutter besteht, kann die richtigen Produkte zu füttern“, erklärt Röhm. Neben dem Energiebedarf sollte auch immer der Mineral- und Vitaminhaushalt im Auge behalten werden. Abgelagertes Heu verliert einen Großteil seiner Vitamine und Nährstoffe, die für das Pferd elementar wichtig sind. „Ich würde bei voll im Training stehenden Sportpferdimmer die B-Vitamin Gruppe und Vitamin C zu füttern, denn er muss Leistung bringen. Wenn wir nur eine Stunde täglich Gymnastik machen, brauchen die Pferde das eigentlich nicht. Aber wenn ich ab einem gewissen Level Leistung abfrage, müssen Vitamine verfügbar sein, sonst kann sie nicht voll erbracht werden.“, rät die Pferdewissenschaftlerin. „Es ist die große Kunst, den Punkt zu finden, ab dem man Zusätze füttern muss, um die bestmögliche Leistungsfähigkeit des Pferdes zu erreichen“.
Ganzjährige Futterbetrachtung
Nach dem Winter muss das Kraftfutter wieder hochgesetzt werden, es gibt allerdings eine empfohlene Obergrenze in der Stärke: zwei Gramm Stärke pro Kilogramm Körpermasse. Kommen die Pferde im Frühjahr wieder auf die Weide, kann das bedeuten, dass das Kraftfutter wieder reduziert werden kann - abhängig von der Weidedauer und Qualität.