Leserbriefe

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Zu: "Bezirkspferdesportverband Braunschweig für Neugründung aufgelöst" (Ausgabe 8/August 2018)

Ein Exitus als “Vorreiter-Projekt und positive Entwicklung“? Das klingt für jeden unbefangenen Leser sehr widersprüchlich und befremdlich. Aber zumindest Ersteres ist leider traurige Wahrheit geworden Wie in der Juni-Ausgabe des RM angekündigt und in der August-Ausgabe gemeldet, hat eine für den 26. Juni anberaumte außerordentliche Mitgliederversammlung des Bezirkspferdesportverbandes Braunschweig einstimmig (!) beschlossen, den Verband aufzulösen. Das Ende einer 66 Jahre währenden erfolgreichen Geschichte des Pferdesports im Braunschweiger Land ist beschlossene Sache. Verwirrung ist allerdings entstanden über die Frage, zu welchem Termin diese Auflösung wirksam wird. Während auf der Versammlung das Ende dieses Jahres (2018) genannt wurde, heißt es im RM-Bericht, die Auflösung trete “zum Jahresende 2019“ in Kraft, dass aber “die neuen Regionen“ (die es noch gar nicht gibt!) schon “zum Jahresbeginn 2019 die bisherigen Aktivitäten des BPSV-BS übernehmen“ würden. Wie das geschehen soll, und wer wofür zuständig sein soll, weiß allerdings kein Mensch.

Zurück zum Ablauf der a.o. Mitgliederversammlung in Vechelde.

Eine Frage drängt sich auf: Wie kann das sein – ein Auflösungsbeschluss ohne Widerspruch und Gegenstimmen? Ja, so war es in der Tat; weil erstens laut Verbandssatzung nicht der einzelne Delegierte, sondern nur der anwesende Mitgliedsverein stimmberechtigt war, dieser jeweils vertreten durch seinen Vorsitzenden, der die Vereinsstimmen bündelte. Und weil – zweitens – eine Aussprache zum TOP "Auflösungsbeschluss" nicht zugelassen wurde. Das war tatsächlich ein starkes Stück, man könnte auch sagen: ein einmaliger Vorgang. Undemokratischer geht es nicht!

Nachdem also mögliche Kritiker oder Auflösungsgegner mundtot gemacht worden waren, kam es fast noch schlimmer: das Abstimmungsergebnis (100 Prozent) wurde von der Mehrzahl der Delegierten lautstark beklatscht!

Diese Situation wirkte irgendwie unwirklich, man könnte auch sagen unwürdig und makaber. Ein traditionsreicher, im Jahre 1952 gegründeter, erfolgreich arbeitender Verband sank in sein selbstgeschaufeltes Grab. Und die Verbandsspitze des PSV Hannover (Präsident, Vizevorsitzender und Geschäftsführerin) saß dabei – und sagte kein Wort.

Schlimmer als diese Begleitumstände aber sind in der Sache die Folgen für unseren Sport. Zwar hatte der noch amtierende Bezirksvorsitzende im RM 6/2018 seinem Vorstand bescheinigt, daß dieser keine gute Arbeit geleistet hätte. Tatsächlich werden jedoch in diesem Jahr (2018) immerhin noch neun Bezirksmeisterschaften, zwölf Bezirkslehrgänge und sechs Cup-Serien durchgeführt. Wer soll das in Zukunft ohne Bezirksverband organisieren?

Weitere Fragen sind offen und ungeklärt:

- Die Gremienstruktur des Landesverbandes (erweiterter Vorstand, Landessportausschuss,      Fachausschüsse) beruht gemäß Satzung auf der Existenz von Bezirksverbänden. Was passiert, wenn ein Bezirksverband komplett verschwindet?

- Wie sollen sich die Pferdesportarten Fahren und Voltigieren organisieren, wenn die Bezirksebene, d. h. die Bezirksbeauftragten, wegfallen? Nur noch auf “Regionsebene“?

- Wo bleibt das Geldvermögen des Bezirksverbandes? Wird der Landesverband, an den es gemäß Satzung gezahlt werden muss, das Geld wirklich, wie vorgeschrieben,  "unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwenden", wenn es laut RM-Bericht “an die neuen Regionen ausgezahlt wird“? Wird dadurch der Verband, d.h. der PSV Hannover, möglicherweise seine eigene Gemeinnützigkeit in Gefahr bringen?

- Letzte – und wichtigste – Frage: was bringt dem einzelnen Mitgliedsverein die ganze Umstrukturierung? Die Antwort lautet: Nichts! Nichts außer Unruhe, Zeitaufwand, Streit und Kosten. Letztere belaufen sich für den PSV inzwischen schon auf mehr als 45 000 Euro.

Eine sinnvolle Alternative wäre es, den Landespferdesportverband von innen zu erneuern, d.h. seine Gremienstruktur zu reformieren, dies aber auf der Grundlage des vorhandenen Unterbaus, d.h. der bestehenden Verbände auf Kreis- und Bezirksebene. Man muss nicht vorher alles Bewährte zerstören, um etwas Neues zu schaffen. Es entbehrt jedenfalls jedweder Vernunft, einen großen, seit Jahrzehnten bewährten und erfolgreich arbeitenden Bezirksverband zu opfern und durch drei kleinere “Bezirksverbände“ zu ersetzen. Für einen Marsch in eine völlig ungewisse Zukunft ist dieses Opfer zu groß.

Otto Fricke, Goslar

Zu: "PSVHAN 2020: Stand des Strukturprozesses" (Ausgabe 12/Dezember 2017)

Wenn man - als langjähriger Pferdesport-Funktionär und interessierter RM-Leser, der unserem Landesverband seit 60 Jahren verbunden ist - die Artikel über den Strukturprozess liest, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Alle Fragen sind offen!

Ich will die wesentlichen Fragen nennen:

Warum macht sich unser Verband so klein, also schlechter, als er tatsächlich ist?

Funktioniert die Verbandsarbeit tatsächlich so schlecht, dass man die bisherige, in Jahrzehnten gewachsene Struktur vollständig zerschlagen und durch etwas völlig Neues, Unerprobtes ersetzen will?

Kann man 30 Kreis- und vier Bezirksverbände, alles juristische Personen mit eigener Rechtspersönlichkeit, also rechtlicher Unabhängigkeit, durch Verbandsbeschluss zwingen, sich aufzulösen?

Warum will man die eigenständigen Pferdesportarten Fahren und Voltigieren zu "darüber hinaus zu bearbeitenden Themen" degradieren und ihre Vertretungsorgane zu Kompetenzteams herabstufen - mit Mitgliedern ohne Wahlamt und klar geregelte Zuständigkeiten?

Warum soll die Kommunikation auf dem Umweg über eine Region besser funktionieren als, wie bisher, auf dem direkten Weg zwischen Mitgliedsverein und Landesverband?

Die Hauptfrage also lautet: Worin liegt der vielbeschworene "Mehrwert" und "größere Nutzen für die Vereine"?

 

Niemand hat diese Fragen bisher beantwortet. Alles, was dazu auch im Reitsport-Magazin 12/2017 verlautete, bleibt im Unbestimmten. Es sind unbewiesene Behauptungen und theoretische Floskeln. Keiner kann bis heute sagen, was beispielsweise die Abschaffung der Kreisverbände und die Bildung von Regionen kosten würde und wie sie finanziert werden soll, nachdem schon der bisherige „Strukturprozess" rund 45000 Euro verschlungen hat.

Geradezu an den Haaren herbeigezogen ist auch die Behauptung, der Strukturprozess sei ein "Generationsprozess", in dem langjährige Funktionsträger, denen es um "eigene Selbstdarstellung gehe", sich durch "dominantes Reviergehabe ins Abseits stellten". Wer diejenigen amtierenden Funktionäre des Pferdesports, die die geplante vollständige Zerschlagung der bisherigen, funktionierenden Organisationsform des Verbandes kritisieren und ablehnen, und deren wohlbegründete Argumente und Bedenken als das "hässliche Gesicht der Verbandskultur" diffamiert, spaltet unseren Verband und fördert nicht die gewünschte "große Gemeinschaft", von der im Interview des Präsidenten gleich dreimal die Rede war! Wer sich einer sachlichen Auseinandersetzung entzieht und jeder konkret geäußerten Frage und Kritik aus dem Wege geht, wird das angestrebte Ziel mit Sicherheit nicht erreichen.

Der Leser erkennt, und der Eingeweihte weiß es ohnehin: Alles, was im Verbandskonzept präsentiert wird, ist schwammig, unausgegoren und nicht zu Ende gedacht. Auf derart schwankendem Boden kann eine neue Verbandsorganisation nicht errichtet werden. Für eine Entscheidung der Mitgliederversammlung des PSV fehlt jegliche tragfähige Grundlage.

Das Fazit lautet: Reformen ja, aber innerhalb der bestehenden Verbandsstruktur, mit funktionierenden Kreisverbänden und mit veränderter Zusammensetzung der Leitungsgremien und verbesserter Regelung ihrer Zuständigkeiten unter stärkerer Einbeziehung der Pferdebetriebe. Eine diesbezügliche eindeutige Satzungsänderung könnte im März oder April von der Mitgliederversammlung des PSV beschlossen oder zumindest auf den Weg gebracht werden.

Otto Fricke, Goslar

Leserbrief zum Thema "Neue Redaktionsleiterin fürs reitsport MAGAZIN", reitsport MAGAZIN 8/2017

 

Gratulation zu Ihrer neuen Redaktionsleiterin Frau Andrea Zachrau!

Denn schon lange lese ich als faszinierter Pferdefan ganz besonders Ihre detaillierten Reportagen. Wozu ich natürlich auch Frau Zachraus tolle Pferdeporträts bestaune, wie sie so immer den richtigen Moment dafür einfängt. Genauso wünsche ich es mir auch weiterhin, dass Sie samt der aktuellen Hochglanzcover der Ausgabe den dazugehörigen Rassecheck (Steckbrief; Stammbaum) für uns Leser und Leserinnen bringen könnten. Inklusive spannende Porträts der nationalen und internationalen Reiterszene.

Kathrin Laabs

Leserbrief zum Thema "Quo Vadis, Reitsport?", Reitsport Magazin 5/2017

 

Ich bin nun seit über 20 Jahren selbst im Turniersport aktiv, dabei im Springen bis zur Klasse M** (bzw. früher M/A) und in der Dressur bis zur Klasse S* platziert. Was ich im Moment beobachte ist eine Eigendemontage des ländlichen Turniersports, die natürlich von außen noch unterstützt wird. Gehen wir ins Detail: In der Dressur ist es mittlerweile kaum mehr möglich eine Prüfung zu finden, in der die Richterurteile in M-S nicht über 6% bei einem Reiter auseinander liegen. Bestes Beispiel jetzt am Wochenende: M**: 70%, 61% , 67% für ein und denselben Ritt.... was soll uns das als Reiter sagen??

Die Aussage, dass jeder Richter ja auf einer anderen Position sitzt und deswegen jede Lektion anders sieht, kann nicht der Schlüssel sein. Denn warum hat FEI nun bei Championaten eine Abweichungsgrenze unter den Richterurteilen eingeführt??

Auch die Aussage, "solange die Platzziffern einigermaßen stimmen, ist ja alles noch in Ordnung", wäre so zu akzeptieren. Aber auch die Platzziffern zeigen himmelweite Unterschiede in der Einschätzung der Ritte. Und das leider so gut wie jedes Wochenende.

Diese Kritik soll nicht dazu führen, dass nun nur noch Noten zwischen 5 und 7 gegeben werden. Wenn mir eine Lektion völlig misslingt, kann ich mit einer 1 oder 2 gut leben, weil ich dann weiß, der Richter hat hingeschaut, als wenn ich da eine 6 stehen habe...

Zudem scheint es ja diese Saison in Mode zu sein, Prüfungen nicht mehr vorab in Abteilungen zu teilen, sondern man lässt alle hintereinander weg reiten und teilt am Ende nach Leistung... Wem hilft das weiter???

Die Richter richten 60 Reiter in einer S-Dressur über 6 Stunden und länger... da kann ich nicht mal jemandem vorwerfen, dass er irgendwann keinen Überblick mehr über seine Noten und Rangierungen hat und auch keine Konzentration mehr, jeden Ritt korrekt zu bewerten.

Im Springen ist es ähnlich: da werden ganz entspannt 90 Reiter im L oder M Springen laufen lassen... dafür steht aber keiner an der Startertafel um die Teilnehmer aufzurufen oder auch Ergebnisse mitzuschreiben, so dass man nicht mal weiß, ob man mit seinem 0 Fehler Ritt nun fahren kann oder doch noch in der Platzierung ist...

Viele Reiter, so auch ich, betreiben den Turniersport als Hobby. Wir möchten weder 7 Stunden darauf warten, dass die S Dressur zu Ende geht und wir dann doch nicht plaziert sind, noch muss man beim Springen mit so vielen Reitern eine Prüfung haben. Den Sinn dahinter konnte mir auch noch keiner erklären. Das Zeitproblem zieht nicht, da eine Plazierung zwischendurch maximal 10 Minuten in Anspruch nimmt. In der Dressur wird ja sowieso eine Pause für die Richter eingelegt. Es wird auch kein Geld gespart, da am Ende ja eben doch mehrere Abteilungen plaziert werden. Wer nun noch Angst um die "Qualität" hat und nicht nach Leistungsklasse oder Ranglistenpunkten teilen möchte, hat von der FN noch viele weitere Teilungsmöglichkeiten erhalten.

Wenn man sich also nun aus genannten Gründen von der Dressur abwendet und sagt, "na ja, reite ich wieder Springen, das geht schneller und ob die Stange fällt oder nicht und wann die Zeit stoppt, ist keine subjektive Entscheidung", der erlebt folgendes: Reiter A hat in einem Springen an Sprung 7 einen Fehler, die Stange fällt. Der Richter gibt als Ergebnis einen Null-Fehlerritt durch. Man wundert sich, aber geht davon aus, dass irgendwer auf dem Richterturm ja gesehen haben muss, dass das Parcourspersonal die Stange wieder einlegen musste... Nein, der Reiter wird am Ende mit Null Fehlern platziert.

So, woran liegt das? Laut Zeiteinteilung war jeweils für die Springen immer nur ein Richter eingeteilt...Ist einer vielleicht doch zu wenig?

Andere werden fragen: warum bin ich nicht hoch und habe Einspruch eingelegt?

Ganz ehrlich: Weil es mir mittlerweile egal ist. Und wenn der Turniersport auf diese Art und Weise egal wird, wird er in meinen Augen obsolet. Dann hat er sich selber abgeschafft.

Alle Reiter geben sich sehr viel Mühe im Rahmen ihrer Möglichkeiten egal in welchen Prüfungen. Sie opfern viel Zeit und Geld für ihr Hobby.

Aber im Zweifel kommt man zur Zeit eben auch an den Punkt, dass man sich fragen muss: Ist es das alles wert? oder ist zu Hause reiten nicht doch schöner?

Nun kommen noch äußere Einflüsse hinzu: als Tierärztin war ich letzte Woche auf einer Fortbildung in der unter anderem ein Vortrag lief über Tierschutz im Reitsport. Dabei wurde ein neues Positionspapier vorgestellt, was sich anscheinend in Arbeit befindet, in dem unter anderen nun auch das Verschnallen des Gebisses neu besprochen wird. Demnach soll das Gebiss nicht mehr so verschnallt werden, dass sich zwei Falten im Maulwinkel bilden. Nein, es soll so tief hängen, dass sich gar keine Falte mehr bildet. Ich habe es ausprobiert bei meinem normal konstruierten Hannoveraner: das Gebiss lag nur ganz knapp über den Hengstzähnen und berührte diese auch zum Teil...

Ich werde das so nicht verschnallen, weil es für mein Pferd keine Besserung bringt. Ich frage mich auch, ob bei der Ausarbeitung solcher Positionen auch wirkliche "Pferdeleute" mit an Bord sind. Wenn nicht, sollten sich die Landesverbände hier schleunigst einschalten, sonst ist der Reitsport bald wirklich am Ende....

 

Ich fände das schade....

Dr. Lisa Zurr

Zu „Vom Umgang mit Sponsoren“, erschienen im RM, Ausgabe März 2017

von Ute Bußmann (via Facebook)


„Ich selbst als aktiver Turnierreiter und auch Turnierveranstalter habe genau das Beschriebene erlebt! Jeder, der Preise entgegen nimmt, sollte sich ganz genau überlegen, etwas mehr Wertschätzung den Veranstaltern und Sponsoren entgegen zu bringen!! Dann ist es halt die zehnte Decke oder fünfte Schabracke! Schade, wenn die, die dann anscheinend öfter in den Genuss kommen, etwas zu gewinnen, das nicht mehr zu schätzen wisssen...“

Zu „Vom Umgang mit Sponsoren“, erschienen im RM, Ausgabe März 2017

von Luise Schulz (via Facebook)


„Wir mussten es leider genau so auch schon erfahren als Sponsoren. Das macht einfach keinen Spaß und man distanziert sich sehr schnell von solchen Veranstaltungen. Wirklich schade, da der Reitsport auf solche Spenden im ländlichen Raum mehr als angewiesen ist.“

Zu „Vom Umgang mit Sponsoren“, erschienen im RM, Ausgabe März 2017

von Christina Krajewski (via Facebook)


„Das ist schon ein schwieriges Thema, Sachpreise. Ich finde es aber unfair, hier auf den "undankbaren Gewinnern" herumzuhacken. Freude zu heucheln, über Ehrenpreise, die man wirklich nicht gebrauchen kann, wäre doch auch unehrlich. Warum machen sich Veranstalter und/oder Sponsoren nicht mal Gedanken, worüber Reiter sich wirklich freuen? Auf "Paradedecken" kann man zwar schön den Namen des Sponsors verewigen, aber sonst sind sie einfach unpraktisch lang und verstauben irgendwo. Den Namen des Spenders sieht nie mehr jemand, manchem Reiter ist es auch peinlich, mit einem Schriftzug wie "Küchenstudio Kleckersdorf" auf der Ausrüstung herumzureisen. Ein Gutschein ist eine viel bessere Idee! Für Produkte oder eine Dienstleistung des Sponsors (die ja meistens lokale Gewerbetreibende sind, oder Reitsportausstatter oder Futtermittelhändler). Darüber freuen sich die meisten ehrlich, und auch marketingstrategisch ist das viel effektiver: Der liegt meist noch länger da bis man dazu kommt, ihn einzulösen, dadurch wird man immer wieder an den Sponsor erinnert. Wenn man sich dann etwas aussucht, lernt man das Angebot (noch besser) kennen, gibt vielleicht noch zusätzlich Geld aus. Und wenn man ihn gar nicht selbst brauchen kann, kann man ihn verschenken oder weiter verkaufen, noch mehr Werbeeffekt. Gutscheine kann man ja auch etwas größer und attraktiver gestalten, so dass sie auf einem Siegerfoto auch zu erkennen sind. Denkt mal darüber nach für die kommende Saison, liebe Verantstalter und Sponsoren!“

Zum Editorial zum Thema „Turniersport auf dem Rückzug“, erschienen im RM, Ausgabe März 2017

von Gisela Görke (per E-Mail)


„Schön, dass Sie im Editorial dieses Thema aufgreifen. Meine Tochter arbeitet als Pferdewirtin und würde schon gern auch privat noch das eine oder andere Turnier reiten. Da sie bei Melde-"Startschuss" immer noch arbeitet, hat sie fast nie eine Chance auf einen Startplatz und wenn ich es für sie übernommen habe, muss ich wirklich in den ersten zehn Minuten gemeldet haben, sonst ist meistens nichts mehr frei. Sehr ärgerlich ist es, dann auf den Turnieren zu sehen, dass oft weniger als die Hälfte wirklich kommen und nur erstmal sicherheitshalber die Startplätze geblockt wurden. Wir haben ab Mitte des Jahres dann einfach aufgegeben. Gut, dass unser Wallach sowieso kurz vor der Rente ist und man es dann leichter verschmerzen kann! Die anderen tun uns aber sehr leid!“

Zum Editorial zum Thema „Turniersport auf dem Rückzug“, erschienen im RM, Ausgabe März 2017

von Hans-Helmut Pein (Vorsitzender des Reiterverein Worpswede und Umgebung)


"Mit Interesse habe ich im Reitsport Magazin 3/2017 ihren netten Bericht gelesen und sehe die Entwicklung Reitturniere auszurichten schon als eine starke Herausforderung an! Das Bewusstsein als Vereinsmitglied/Reiter auch mal als Gastgeber/Veranstalter zu agieren, wird nicht größer und es bedarf bei den Vereinsmitgliedern viel Überzeugungskraft! Die stetigen Veränderungen, Kosten, jetzt z.B. die LPO 2018, die Late-Entry Veranstaltungen sind ein Problem. Nicht zu vergessen die Montagsreiter oder die Reiter, die sich nicht einem Verein angeschlossen haben oder nur Briefkasten-Mitglied sind – sie werden auch nicht dazu beitragen, Reitturnierniere auszurichten. Dass es sich jetzt mehr einbürgert, bei den Turnieren Prüfungen zu teilen, wird ja vom Veranstalter nicht aus Spaß gemacht, um die Reiter zu ärgern! Die Reitervereine befinden sich auf einen schmalen Grad, was sie noch leisten und abwickeln können. Was mich schon wundert, ist: Wird die Basis in den Veränderungsprozessen ausreichend mit einbezogen und sind das dann auch praxisgerechte Maßnahmen für die Vereine und Reiter? Teilweise geht es den Reitvereinen auch schon an die Substanz, hier ist die wirtschaftliche Betrachtung ein wichtiger Punkt! Wie heißt es so schön, es muss sich auch noch rechnen und der Spaß darf nicht zu kurz kommen. Ich wünsche mir nur, dass das Verständnis für die Vereine dazu etwas mehr geschärft wird und die Reiter ihren Sport gerne weiter ausüben."

Zum Editorial und zum Bericht HA.LT 2016

von Peter Deiters (per E-Mail)


„Ich bin da ganz anderer Meinung. Das Hannoversche Landesturnier fand seit Jahrzehnten in Hannover statt und wurde durch den jahrelangen Einsatz des Veranstalters zu einer Marke. Darum gehört es nach Hannover und nicht nach Verden. Hier scheinen aber Kräfte am Werk zu sein, die dieses in keiner Weise berücksichtigen und vor der Tradition keine Achtung haben.“

Mit den Online-Nennungen beschäftigte sich ein Leserbrief in Ausgabe 4/2016

von Sibylle Pziakkowski (per E-Mai)


„Diesem Leserbrief im Heft 4 kann ich nur zustimmen. Die Jagdsaison ist eröffnet, nämlich die nach Startplätzen. Glücklich, wenn man einen Startplatz in einer Prüfung ergattert hat, geht es bis zum Nennungsschluss weiter, um eventuell noch in einer zweiten Prüfung starten zu können, denn wer möchte schon 50 oder 60 Kilometer nur einen Start fahren, zumal der Aufwand und die Kosten ja nicht unerheblich sind. Weiter geht es nach Veröffentlichung des Zeitplanes. Stand in der vorläufigen Zeiteinteilung noch, dass beide Prüfungen am Vormittag standfinden sollen, wird auf einmal eine Prüfung als erste und eine als letzte Prüfung des Tages, mit durchaus mehr als sieben Stunden Zeitdifferenz daraus. Dank der Startfolge kommen sogar zehn Stunden zustande, da man in der ersten Prüfung vorn startet und in der letzten Prüfung im hinteren Starterfeld zum Zuge kommen darf. Es wird überall von Tierschutz und pferdegerechtem Umgang gesprochen. Sollte man daran nicht auch bei der Aufstellung von Zeitplänen denken? Fahrtzeiten sind hier noch gar nicht eingerechnet. Als Fazit bleibt: Man verliert als Amateur die Lust am Turnierreiten und überlegt, ob man es sich und seinem Pferd  noch antun möchte.

Zum Artikel „Fein, feiner, am feinsten – Reiten mit Kandare“, erschienen im RM, Februar 2015

von Friedhelm Schaper (Turnierrichter und Ausbilder aus Ilsede)


„Vor einiger Zeit war ein Artikel in Ihrer Zeitschrift veröffentlicht, in dem Christoph Hess aus Warendorf Stellung nahm zum Reiten mit einer Kandarenzäumung, insbesondere bei Reitern, die diese zum ersten Mal nutzen. Ich möchte den o.g. Artikeln nicht kritisieren, sondern zum Wohle der Pferde ergänzen! Wenn Herr Hess von der Zügelführung 3:1 schreibt, so muss diese auch genauer erklärt werden. Der ungeübte Reiter würde möglicherweise sonst mit einer falschen Handhaltung reiten und dem Pferd Schmerzen zufügen. Bei der 3:1-Zügelführung ist unbedingt die linke Hand, welche die drei Zügel hält, vor dem Bauch des Reiters zu tragen. Hierdurch wird verhindert, dass es zum Klemmen des Kandarengebisses kommt. Geometrisch betrachtet verlaufen bei dieser Handhaltung die Kandarenzügel zentrisch auf einen Fixpunkt zu. Die rechte Hand hält also nur den rechten Trensenzügel und wird ganz normal seitlich über dem Widerrist geführt. Die Zügelführung 3:1 war lange Zeit übliche Praxis in der Militärreiterei. Ich möchte jedoch abschließend erwähnen, dass die Praxistipps von Herrn Hess immer gut ankommen und sehr praxisorientiert sind. Sie sind stets eine große Hilfe für viele Reiter. Außerdem möchte ich in diesem Zusammenhang auch ein langjähriges Versprechen einlösen. Vor einigen Jahren gab ich dem mittlerweile leider verstorbenen Hauptsattelmeister Bodo Bielmann des Landgestüts Celle das Versprechen, über den Sittenverfall im Celler Landgestüt zu schreiben. Die große Dressurquadrille, erfunden und einstudiert vom unvergessenen General Niemack, wurde ursprünglich von zwölf Hengsten, gezäumt mit einer S-Kandare, vorgestellt. Selbstverständlich wurde hier nach der klassischen Zügelführung 3:1 geritten! Wer heutzutage Zuschauer der Hengstparade ist und die historische Entwicklung und Bedeutung dieser Zügelführung kennt, wird traurig sein, dass diese Reitweise keine Anwendung mehr findet. Bedauerlicherweise wurde ein klassisches Potenzial leichtfertig aufgegeben. Es war immer ein traditionsbehaftetes Bild, wenn die große Dressurquadrille, angeführt von dem jeweiligen Hauptsattelmeister, selbstverständlich nach der klassischen Zügelführung 3:1 auf den großen Paradeplatz einritt. Zu damaligen Zeiten beherrschten alle teilnehmenden Reiter diese Art der Zügelführung und mussten sie auch anwenden. Es wäre für die Zukunft im Sinne der Tradition und seines Erfinders sehr lobenswert, wenn dieses einmalig schöne Schaubild wieder im ursprünglichen Sinne vorgestellt werden könnte.“

Zu der Meldung „Pferde müssen gechipt werden“ in Ausgabe 7/2014

von Dr. Enno Hempel (Geschäftsführer Pferdeland Niedersachsen GmbH)


„Der WDR hat am 5. Juni eine Meldung herausgegeben, die mehrere Fehler enthielt. Der Artikel beginnt mit Pferde dürfen kein Brandzeichen bekommen...`. Dies ist falsch! Nach dem Tierschutzgesetz und den verschiedenen Zuchtverbandsbestimmungen ist die Kennzeichnung mittels Schenkelbrand weiterhin zulässig und wird in bewährter Weise zusammen mit der DNATypisierung unverändert praktiziert. Der WDR hat sich für die Fehler entschuldigt und Mängel in der redaktionellen Arbeit zugegeben. Hintergrund des Artikels war eine vorbeugende Feststellungsklage vor dem Verwaltungsgericht Münster, nach der Klaus Balkenhol als Hannoveraner Züchter seine Pferde nicht chippen lassen will. Die Klage wurde abgewiesen, aber zur Berufung zugelassen. Der weitere Fehler in dem Bericht lag darin, dass das Verwaltungsgericht Münster ‚sich auf geltendes Europäisches Recht…` berufen habe. Nach EU-Verordnung ist die Kennzeichnung mittels Schenkelbrand erlaubt, lediglich die in Deutschland gültige  Viehverkehrsordnung hat die Transponder-Implantation als die einzig anerkannte Kennzeichnungsmethode festgelegt.“

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