AUSGABE 12/2023
01.12.2017
Foto: Schmelzer
Prof. Dr. Manfred Coenen, bekannter Fachtierarzt für Tierernährung und Diätetik, beschreibt in einem Klassiker der Fütterungs-Literatur (Buchtipp siehe unten), dass Obst und Obstrückstände nicht zu den natürlichen Futtermitteln für Pferde zählen. Auch für Äpfel – das gängigste und beliebteste Obst in der Pferdefütterung – gibt es, sofern die restliche Futterration korrekt und sachgemäß zusammengesetzt wurde, keine Notwendigkeit. Der Gehalt an Mineralstoffen in Äpfeln ist in der Tat nicht übermäßig hoch und Wurzeln wie Rote Bete oder Möhren enthalten mindestens genauso viel Vitamine, sind jedoch bekömmlicher fürs Pferd. Allerdings müssen auch Letztere als zuckerhaltiges Gemüse in den täglichen Bedarf des Pferdes eingerechnet werden. Eine Wurzel ist also kein „Freifahrtschein“ für exzessive Fütterung.
Bananen, die bei vielen Pferdebesitzern ebenfalls ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen, können nicht als der großartige Magnesiumlieferant gelten, der sie für Menschen sind. Ein Pferd müsste mehrere Kilogramm Bananen täglich fressen, um einen etwaigen Mangel nur mit der Fütterung des Obstes kompensieren zu können. Doch diese Art der Fütterung würde zu einem gefährlichen Kaliumüberschuss führen. Ist Obst demnach gar nicht so gesund fürs Pferd wie angenommen?
Eine Ausnahme: Hagebutten. Die kleinen roten Früchte wachsen im Herbst in so gut wie jeder Lage und können problemlos in kleinen Wildwuchsflächen oder an Wegesrändern gepflückt werden. Nach dem Pflücken sollte man sie unbedingt waschen, um eine Infektion des Pferdes mit dem Fuchsbandwurm zu verhindern. Wenn darauf geachtet wird, sind Hagebutten jedoch ein wirklicher Vitamin-C-Booster mit positivem Einfluss auf die Abwehrkräfte.
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