Veränderte Arbeitsbedingungen
Zudem gilt es im Winter zu berücksichtigen, inwieweit sich die Arbeitsleistung des Pferdes verändert. „Wenn ein Pferd im Winter abtrainiert wird, da der Reiter insbesondere im Frühjahr, Sommer und Herbst verstärkt arbeitet und im Winter eher eine ruhigere Erholungsphase ansteht, muss dem durch eine entsprechend reduzierte Fütterung Rechnung getragen werden“, beschreibt Dr. Julia Mack. „Umgekehrt ist für viele Turnierpferde der Winter die Jahreszeit, in der neue Lektionen erlernt oder höhere Anforderungen geprobt werden und daher das Training mindestens so intensiv ist wie in den übrigen Jahreszeiten, sodass eventuell sogar eine Erhöhung des Energiebedarfs besteht.“
Immunsystem stärken
Bei vielen Pferden treten im Winter Erkältungen und Bronchitis auf. Es gibt Möglichkeiten, das Immunsystem aktiv zu unterstützen, etwa durch Zusatz von Omega-3-Fettsäuren oder Antioxidantien, sprich Vitamin E und C. „Bei Infektionen der Atemwege bietet sich vor allem eine Unterstützung der Immunabwehr an, indem besonders darauf geachtet wird, dass die Fütterung bedarfsdeckend ist. Wichtig sind im Zusammenhang mit der Immunabwehr vor allem die Vitamine A, E und der B-Komplex, außerdem Selen und Zink sowie Magnesium“, beschreibt Mack weiter. „Insbesondere sollte auch der Bedarf an essentiellen Aminosäuren, also denjenigen, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sicher gedeckt sein. Des Weiteren wird den essentiellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren nicht nur eine Rolle im Entzündungsgeschehen zugeschrieben, sondern auch im Hinblick auf die Immunabwehr. Wenn Pferde ausreichend qualitativ hochwertiges Raufutter erhalten, ist der Bedarf insbesondere an für die Immunabwehr vermutlich wichtigen Omega-3-Fettsäuren regelmäßig gedeckt. In Zeiten erhöhten Bedarfs, wie möglicherweise während der Übergangszeit von Herbst zu Winter oder im Winter, wenn das Risiko für Atemwegserkrankungen erhöhte sein kann, kann aber der zusätzliche Einsatz von Leinöl, das reich an der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure ist, in der Ration hilfreich sein, sofern das Pferd nicht von (Risiko für) Übergewicht betroffen ist.“
Bei der Gabe von Kräutern rät die Fütterungsexpertin zu einer Absprache mit dem zuständigen Tierarzt. Thymian wirkt beispielsweise bei Pferden sehr gut.