Vorsicht am Ende der Weidesaison
„Wenn es nachts richtig kalt wird und die Pferde dann morgens wieder auf die Weide kommen, steigt die Hufrehegefahr. Denn durch die frostigen Nächte und die warmen Tage wächst das Gras noch mal immens und der Fruktangehalt im Halm ist sehr hoch. Dadurch werden auch abgefressene Wiesen oftmals unterschätzt“, beschreibt die Futterexpertin. In dieser Zeit des Jahres empfiehlt sie Besitzern von hufrehegefährdeten und auch magen-darm-sensiblen Pferden, besondere Vorsicht walten zu lassen. Hier sind dann häufig Koliken oder Kotwasser die Folge. Diese Pferde sollten dann lieber erst nachmittags auf die Weide gestellt werden oder auf dem Paddock ein paar schöne Stunden verbringen.
Gras durch Saftfutter ersetzen
Einige Besitzer ersetzen das fehlende Koppelgrün durch Karotten, um die Saftfutterkomponente beizubehalten. „Das finde ich an sich nicht verkehrt, jedoch sollten nicht 20 Kilo Mohrrüben pro Pferd/pro Woche verfüttert werden. Das ist dann deutlich zu viel. Bei einem 500 Kilo Warmblüter, der auch ordentlich bewegt wird, kann ruhig ein Kilo Karotten täglich gefüttert werden, das ist aber auch kein Muss. Man sollte den Zucker in den Mohrrüben nicht unterschätzen“, verdeutlicht Krug. Grundsätzlich sollte immer die Nutzung des Pferdes im Verhältnis zur Fütterung stehen. Wenn also im Herbst/Winter weniger intensiv trainiert wird, sollte auch die Kraftfuttermenge reduziert werden. Wird das nicht gemacht, werden die meisten Pferde über den Winter sehr dick, was die Gefahr für Krankheiten erhöht. „Man darf nicht vergessen, dass das Pferd einen Jahresrhythmus hat, in der Regel nimmt es über den Sommer tendenziell eher zu und darf dann im Winter etwas abnehmen“, erklärt Julia Krug.