Tradition und Fortschritt verbinden

Manch‘ einer betitelt sie als „Mutter der Deutschen Reitlehre“. Und obwohl sie schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hat, ist die Reitvorschrift des Deutschen Heeres von 1912 (kurz: H.Dv.12) noch heute so aktuell wie damals. Richard Hinrichs, Vorsitzender des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei, ist bestrebt, in der Reiterei Tradition und Fortschritt miteinander zu verbinden. Er erklärt, was die Gemeinsamkeiten mit der heutigen Reitlehre sind und welche Aspekte der H.Dv.12 bei der heutigen Ausbildung nach wie vor hilfreich sein können.

„Der Krieg fordert vom Reiter die sichere Beherrschung des Pferdes im Gelände, vom Pferd Gehorsam, Gewandtheit und Ausdauer. Dieses Ziel zu erfüllen, ist das Anliegen der Ausbildung von Reiter und Pferd. Dauernden Erfolg wird sie nur haben, wenn alle Vorgesetzten und Untergebenen von der Freude am Reiten und der Liebe zum Pferd beseelt sind“, heißt es in der Einleitung zu der Reitvorschrift. Tatsächlich wird in der H.Dv.12 großen Wert auf den korrekten Umgang mit dem Partner Pferd, seine klassische und gesundheitsschonende Ausbildung und damit auch die Verwendung feiner Hilfen gelegt. „Die tragende Idee des Reglements ist die freie Vorwärtsbewegung“, sagt Richard Hinrichs. „Im ersten Jahr wird die Schubkraft entwickelt, im zweiten die Tragkraft. Eine durchaus vernünftige Reihenfolge, denn wer die Richtung bestimmen möchte, muss zunächst Fahrt aufnehmen.“ Will heißen: Das Pferd soll zunächst freudig vorwärts gehen, bevor es sich versammeln kann. Zentrales Thema ist dabei die Verbesserung der Beweglichkeit und die Durchlässigkeit des Pferdes.

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