Vom Scheren und Eindecken

Fotos: Equipics, Zachrau, Schmelzer

Wenn es draußen kälter wird, entdeckt man sie wieder vermehrt in unseren Reitställen: Pferde mit Blumen auf der Kruppe, Sternchen am Bauch oder abstrakten Mustern am Hals. Und genau in diesem Moment sollte erst einmal eine wichtige Frage durch den Kopf gehen: Ist Scheren überhaupt sinnvoll?

Fakt ist: Bei Sportpferden geht es meist nicht ohne Pelzverlust. Dann kommen Decken zum Einsatz, die jedoch auch beim ungeschorenen Pferd je nach Pelzbildung und Außentemperatur nötig werden können.

 

Die Natur des Pferdes

Pferde haben ein unterschiedliches Temperaturempfinden zu dem des Menschen. Sie haben die Möglichkeit, sich durch eine erhöhte Stoffwechseltätigkeit innerlich zu erwärmen und es ist ihnen Möglich ihre Herzfrequenz und damit die Blutzirkulation zu steuern. Der Herzschlag verlangsamt sich bei Kälte, was wiederum bedeutet, dass weniger Blut an die Körperoberfläche gelangt und damit weniger Wärme verloren geht. Auch durch das Aufstellen der Deck- und Unterhaare entsteht eine isolierende Schicht. Der Stoffwechsel des Pferdes läuft optimal bei ca. fünf Grad Außentemperatur, während wir Menschen bei diesen Gradzahlen bereits bibbern. Vermehrte Talgproduktion im Winterfell sorgt dafür, dass Wasser, beispielsweise Regen, abperlt. Auch Schweiß wird auf diese Art und Weise rasch vom Pferd wegtransportiert.

Soweit die Theorie. Doch der Mensch greift häufig nicht wenig ein in die Natur des Pferdes. Schon allein durch das Reiten ist dies der Fall. In der freien Natur hätte das Pferd also überhaupt kein Problem damit, im Winter auch durch den Schnee zu sprinten. Dass die Tiere übermäßig schwitzen, ist erst unseren warmen Reithallen und anderen Innenbereichen zuzuschreiben.

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