Das Ziel: So viele Pferde wie möglich aus dem Kriegsgebiet evakuieren

Die Ukrainischen Pferdesportler kämpfen für ihre Tiere: Rund 100.000 sind im Kriegsgebiet eingeschlossen. Alles zum aktuellen Stand der Evakuierungsversuche.

An vorderster Front kämpft Mykhaylo Parkhomchuk, Generalsekretär der Ukrainischen Reiterlichen Vereinigung, der in Belgien lebt und von dort aus die Ukrainian Equestrian Federation Charity Foundation, eine Hilfsorganisation zur Hilfe der ukrainischen Reiter und Pferde, ins Leben gerufen hat. Heute befindet er sich mit einem Lkw auf dem Weg um die Ukraine. Sein Ziel: Dringend benötigte Hilfsgüter für Pferde und Menschen abliefern und Pferde aus dem Kriegsgebiet evakuieren.

Das gestaltet sich überaus schwierig. Parkhomchuck schreibt auf der Seite der Hilfsorganisation: „Es gibt strikte Einreisevorgaben für die Pferde nach Polen, die sich bis zum heutigen Zeitpunkt nicht geändert haben.“ Aktuell müsste für die Pferde – wie bisher auch – ein tierärztliches Gesundheitszeugnis bei Einreise nach Polen vorgelegt werden. Zudem müssen Pferdepass und Impfbescheinigungen vorliegen und die Pferde müssen gechipt sein. Auch gebe es nur einen einzigen Grenzübergang, über den Pferde transportiert werden dürfen und das ist der in Korczowa-Krakowez.

Parkhomchuck schreibt: „Mein Ziel ist es, mit dem Polnischen Veterinäramt zu verhandeln, um die Einreisebestimmungen zu vereinfachen.“ Auch verhandele er mit dem polnische the Lesna Wola horse club in Rzeszow, der als erste Anlaufstelle für die evakuierten Pferde dienen könnte. „In den vergangenen 20 Jahren wurden dort immer Zwischenstopps eingelegt, wenn Pferde zur oder aus der Ukraine ins Ausland transportiert wurden.“

Doch nicht nur die Überquerung der Grenze stellt ein Problem dar, auch die Situation vor Ort in der Ukraine erschwert die Evakuierung der Pferde immens. „Da der Kriegszustand ausgerufen ist, dürfen Ukrainische Männer das Land nicht verlassen. Daher müssen wir entweder Ukrainische Frauen finden, die die Pferde fahren, oder Menschen aus dem Ausland.“ Darüber hinaus gebe es kaum noch Straßen im Land, die sicher befahrbar sind.

Die Reiterliche Vereinigung der Ukraine schreibt auf Facebook: „Wir versuchen aktuell, eine Unterkunft für die Pferde in der Westukraine zu schaffen, nahe der Landesgrenzen.“

„Wir arbeiten zurzeit die Liste der Hilfsangebote und auch die der hilfesuchenden ukranischen Pferdebesitzer ab“, schreibt Parkhomchuck. „Wir haben bereits 130 Hilfsangebote unserer ausländischen Freunde. Vielen Dank – das gibt uns Hoffnung!“

Auf der Seite www.helpukrainehorses.eu werden weiterhin Hilfsangebote gesammelt. Besonders benötigt werden Transportmöglichkeiten ab der Ukrainischen Grenze, Unterbringungsmöglichkeiten für die Pferde, Futter, Decken und Medikamente, Jobangebote für Reitsportprofis sowie Menschen, die Hilfsaktionen von verschiedenen Ländern aus koordinieren.

Geldspenden werden zeitnah ebenfalls möglich sein, Parkhomchuck wartet aktuell noch auf die Genehmigung des extra eingerichteten Kontos in Belgien.

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