Mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen: Giannas Traum von Olympia

Quelle: Jil Haak

Die Pferde haben Gianna Regenbrecht schon immer begleitet. Die Medizinstudentin reitet, seit sie denken kann. Ein Reitunfall im Jahr 2014 veränderte für sie alles: Seitdem ist sie inkomplett querschnittgelähmt. Ein Leben ohne Pferde kommt für sie allerdings nicht in Frage. Von Anfang an stand für sie fest, dass sie wieder reiten würde. Mit viel Ehrgeiz und Durchhaltevermögen kämpfte sie sich zurück in den Alltag und findet auch zurück in den Sattel. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Norweger „My little Hero“. Durch ihn gewann sie wieder Selbstbewusstsein im Sattel. Auch an Turnieren nahm Gianna mit dem kleinen Wallach teil. 2015 startete das Paar sogar in den Deutschen Meisterschaften in der Para-Dressur.


Die ersten internationalen Turniere
Aber das war erst der Anfang: Mit „My little Hero“ konnte Gianna einige tolle Erfolge sammeln – trotzdem blieb da immer der Wunsch nach einem eigenen Großpferd für den Sport. So kam es, dass die Stute Selma Stromberg bei Gianna einzog. Die Stute kam damals sechsjährig zu Gianna und war auch noch ein wenig grün hinter den Ohren. Mit dem richtigen Konzept fanden sich die beiden aber schnell zusammen. 2019 bestritt das Paar gemeinsam die ersten internationalen Turniere.
In der Para-Dressur gibt es fünf verschiedene Wettkampfkassen, die „Grades“ genannt werden. Gianna startet im Grade II. Die Prüfungen bestehen hier aus Schritt- und Trabsequenzen.


Ein neuer Partner
Einige Zeit später gab es einen weiteren Neuzugang in Giannas Stall: Mit dem Oldenburger-Hengst Fürst Sinclair hatte Gianna von nun an einen erfahrenen Partner an ihrer Seite: Mit seiner Besitzerin Elke Philipp konnte er schon mehrere Medaillenerfolge bei Paralympics, Welt- und Europameisterschaften feiern.
An diese Erfolge konnte Gianna mit dem Rappen anknüpfen: Bei vier internationalen Turnieren konnte das Paar seine Ergebnisse von Mal zu Mal steigern – mit noch viel Potenzial nach oben. Bei der DM in München holten sie 2022 den Vizetitel in Grade II.


Weltmeisterschaft in Herning
Ein ganz besonderer Erfolg war für Gianna der Start bei der Weltmeisterschaft in Herning 2022. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Martina Benzinger und Nautika rückte sie als Starterin nach.
„Es war mein erstes Championat und ich werde wohl für immer ein bisschen Gänsehaut bekommen, wenn ich daran zurückdenke. Ich war als Ersatzreiterin nominiert und hatte mich darauf eingestellt mit ins Trainingslager zu fahren und viele Erfahrungen zu sammeln. Eine Woche vorher kam der Anruf, dass die Reise für mich vom Trainingslager aus weiter geht“, erzählt sie uns im Interview. Ihren ersten Auftritt im Stadion beendete das Paar mit 71,061 Prozent auf Platz sechs.
„Wir konnten sowohl in der Einzelwertung als auch mit der Mannschaft Platz sechs belegen. Das war für mich ein Riesenerfolg, denn ich hatte Fürst erst im Januar 2022 angefangen zu reiten und dann ging es direkt im August zusammen zur WM“, erinnert sich Gianna.

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