AUSGABE 09/2024
Olympia - die Medaillen von Paris
26.06.2019
Beim Menschen dienen Untersuchungen mit dem Schlaflabor primär der Diagnostik von Schlafstörungen und werden seit Ende der 1960er Jahre durchgeführt. Lange Zeit musste man aufgrund der aufwändigen Gerätschaften für diese Untersuchungen tatsächlich in ein Labor gehen und dort schlafen. Inzwischen können diese Untersuchungen dank kleiner handlicher Geräte auch mobil, das heißt Zuhause im eigenen Bett, durchgeführt werden. Die Registrierung der Hirnaktivität, der Augenbewegungen und des Muskeltonuses erlauben es, die Schlafstadien zu identifizieren, in denen sich der Schlafende gerade befindet. Parallel dazu läuft immer ein Langzeit-EKG um die Herzfunktion im Auge zu behalten.
Eines dieser neuen mobilen Geräte wird von den Tierärzten der Tierklinik Lüsche für Untersuchungen bei Pferden verwendet. Hierzu werden Elektroden auf kleine, zuvor geschorene Stellen am Kopf aufgeklebt und mit zusätzliche Pflastern und einem sogenannten Sleazy fixiert. Der Polysomnograph, das Gerät, in das die Elektroden eingesteckt werden, überträgt die Daten kabellos an einen Laptop. Er hat die Größe eines großen Smartphones und wird in einer Tasche mit einem Gurt am Hals des Pferdes befestigt.
Zusätzlich wird das Verhalten des Pferdes während der Messung mit einer Kamera aufgenommen. Ausgewertet wird das Ganze im Anschluss mithilfe einer speziellen Software. Für die Untersuchung des Schlafverhaltens wird in der Regel eine ruhige Eckbox verwendet. Da die ganze Technik mobil ist, kann die Untersuchung der Gehirnströme überall, also auch in der Reithalle, im Freien und sogar im heimatlichen Stall durchgeführt werden. Aufgrund der Größe und des geringen Gewichtes des Gerätes ist auch die Messung von kleinen Ponies und neugeborenen Fohlen möglich.
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