AUSGABE 10/2023
30.04.2019
Fotos: Andrea Zachrau
Wie erkennt der Reiter, welches die hohle Seite seines Pferdes ist?
Dr. Tuuli Tietze: Wenn unser Pferd rechts hohl ist, tritt es auf gerader Strecke in der Regel mit dem rechten Hinterbein rechts an der Spur des Vorderhufs vorbei. Im Sattel spüren wir, dass es vermehrt Kontakt am linken Zügel sucht, während es den rechten meidet, weil es seine rechte Seite dafür dehnen müsste. In Rechtswendungen stellt und biegt es sich gern nach rechts ein, wohingegen es in Linkswendungen tendenziell nach innen abkürzt und über die linke Schulter, um Stellung und Biegung möglichst zu vermeiden. Die Muskulatur auf der hohlen Seite ist verkürzt beziehungsweise strammer, das heißt, dass unser Pferd sich zu dieser Seite augenscheinlich lieber biegt. Zirkel, Volten, Abbiegen zu dieser Seite fallen in punkto Biegung vermeintlich leichter, allerdings driftet das Pferd in der Regel dabei gern über die äußere Schulter weg, weil es sich gern auf diesem Vorderbein abstützen möchte, und knickt dann den Hals ab, den es überbiegt, während der Rest des Körpers sich nicht so stark biegt. Gleichzeitig schiebt es auf der hohlen Seite gern die Hinterhand vermehrt nach innen, sodass das innere Hinterbein an der Last vorbei fußt. Der Reiter hat dann oft das Gefühl, dass die Biegung dem Pferd leicht fällt und lässt sich in Wendungen, Biegungen und Seitengängen, vor allem oft im Schulterherein zu beobachten vom übermäßig gebogenen Hals täuschen.
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