Vertrag mit dem Norddeutschen und Flottbeker RV läuft aus

(Hamburg) Vom 8. - 12. Mai 2024 findet das Deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg im gemütlichen Stadtteil Klein Flottbek statt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Jenischpark, dort wo es seit Jahrzehnten zuhause ist. Zehntausende tummeln sich regelmäßig auf dem Gelände, auf Wällen, Tribüne oder auch in der Ausstellung und das beginnt immer schon donnerstags.

Die sportlichen Zutaten: Youngster-Tour und das CSI 5 * mit dem Höhepunkt - dem Großen Preis - das Championat oder der Preis der DVAG. Die beiden Derby-Qualifikationen geben Anlass zu den schönsten Fachsimpeleien, obwohl erfahrungsgemäß dann immer ein Paar gewinnt, das man gar nicht so “auf dem Zettel hatte”. 

Analog zum Springsport wird im Stadion Dressursport zelebriert und zwar für Nachwuchstalente auf zwei und vier Beinen, genauso wie für die Grand Prix-Pferde.  Ganz klassisch sind Grand Prix, Grand Prix Special und die Grand Prix Kür dabei, also eher “großes Kino”. Sonntags wird im Pferdewechsel das Deutsche Dressur-Derby ausgetragen. 

Wie geht es weiter in Hamburg?

Seit dem Jahr 2000 verantwortet die Agentur En Garde Marketing GmbH aus Uthlede das Deutsche Spring- und Dressur-Derby. In diesem Jahr läuft der Vertrag von Volker Wulffs En Garde Marketing Marketing GmbH mit dem Norddeutschen und Flottbeker RV e.V. (NFR) allerdings aus. Fortsetzung folgt automatisch? Nicht unbedingt.

Der NFR hält die Titelrechte für das Deutsche Spring-Derby und das Deutsche Dressur-Derby, ist Pächter des Geländes am Jenischpark und kümmert sich ganzjährig um Flächen und Gebäude. Es ist nicht nur Geste, wenn in der Ausschreibung für das Derby “Norddeutscher und Flottbeker Reiterverein e.V. in cooperation with EN GARDE Marketing GmbH” steht, sondern spiegelt die Verhältnisse korrekt wider.

Zukunftsssicherung

Die Vertragslaufzeit zwischen NFR und Veranstaltungsagentur wünscht sich der altehrwürdige Verein in der Hansestadt langfristig, so wie bisher auch. Für ein “Mammutprojekt” wie das Derby brauche es Planungssicherheit und Perspektive, sowohl für den Verein, aber eben auch für den Kooperationspartner. En Garde Marketing hat diese Strahlkraft seit dem Jahr 2000 weiterentwickelt, das Deutsche Dressur-Derby zurück in den Park geholt und dem Kult-Turnier stetige Erfolge beschert. Die Besucherzahlen “explodierten” förmlich, 15 Jahre lang war das Derby Standort auch für die Global Champions Tour.

Über die Zukunft muss in diesem Jahr gesprochen und verhandelt werden und es sieht nicht so aus, als sei das ein “Selbstgänger”, weil man ja schon mehr als 20 Jahre zusammengearbeitet hat. Geht es nach dem NFR, dann soll die Vereinbarung mit einem Lizenznehmer bis 2034 laufen, also 10 Jahre.

Wer kommt neben Volker Wulff in Frage?

Die Veranstaltung ist auch für andere Interessenten durchaus machbar. Einer, für den Hamburg von Interesse sein könnte, ist Matthias Alexander Rath (Kronberg). Rath, 1984 in Lübeck zur Welt gekommen, in Boostedt aufgewachsen, hat all seine ersten Erfahrungen im Sattel im Norden gemacht und kennt auch die Bedeutung des Derbys. Den Besuch beim Weltcup-Turnier in Neumünster hat Rath dem Vernehmen nach auch zu einem Abstecher ins nicht weit entfernte Hamburg genutzt.

Der 39-jährige Familienvater ist Dressurreiter, Turnierveranstalter, Mitglied des aktuellen Olympiakaders Dressur. Gleichzeitig ist er Chef des Gestüts Schafhof sowie der Schafhof Connects GmbH in Kronberg vor den Toren Frankfurts. Gemeinsam mit seiner Schwester Marie Linsenhoff übernahm er 2019 die Leitung des Internationalen Festhallen Reitturniers Frankfurt und ist in diesem Jahr erstmals für den CHI Donaueschingen im September verantwortlich. “Das passt - es ist ein Traditionsturnier. Uns ist wichtig, dass solche gewachsenen Veranstaltungen wie Frankfurt und Donaueschingen erhalten bleiben und sich weiterentwickeln können”, unterstreicht Matthias Alexander Rath. Tradition, dafür steht auch das Deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg. “Dazu sagen wir noch nichts”, so Rath.

Zwei Bewerber also für das Deutsche Spring- und Dressur-Derby?

Sollte die Schafhof Connects GmbH Interesse bekunden, hätte das Deutsche Spring- und Dressur-Derby zwei prominente Bewerber. Für Volker Wulff und seine En Garde ist die Veranstaltung ein Erfolgsprodukt und Ausweis der Leistungsfähigkeit neben dem Weltcup-Turnier in Leipzig. Die Munich Indoors in der Münchner Olympiahalle wurden zuletzt abgesagt, das internationale Turnier in Berlin findet nicht mehr statt. Wer auch immer es in Zukunft machen wird oder aber weiter macht -  erstmal haben sich Pferdesportfans den 8. - 12. Mai notiert -  dann wird die 93. Auflage des Deutschen Spring-Derbys stattfinden.