Der RV Harsum kann sich nicht nur über die Beliebtheit seiner Reitturniere freuen, sondern genießt auch als Veranstalter einen sehr guten Ruf. So wurden hier im Rahmen der sechsten ConMoto Jumping Days, einem nationalen Springturnier, nicht nur Prüfungen von der Führzügelklasse bis zu Springen der Klasse S*** ausgetragen. Denn für die besten U25 Reiter der Leistungsklassen 3, 4 und 5 mit max. 2.000 Ranglistenpunkten stand in Harsum nach 2016 erneut das Finale im VGH-Cup auf dem Programm.
Und diese bereits 1995 von der VGH gemeinsam mit den Pferdesportverbänden Hannover, Bremen und Weser-Ems ins Leben gerufene Serie, die ganz gezielt den Reiternachwuchs fördert, hat einen richtig hohen Stellenwert. Denn dass der VGH-Cup für die jungen Reiter auch als Sprungbrett zu den Deutschen Meisterschaften oder internationalen Turnieren gilt, stellen Finja Bormann und Mylen Kruse eindrucksvoll unter Beweis. Beide Reiterinnen starteten ihre Karriere über den VGH-Cup und konnten sich mittlerweile den Titel der Deutschen Meisterin sichern sowie internationale Erfolge verbuchen. „Für mich war das ein wichtiges Turnier in meiner bisherigen Laufbahn“, erklärt Mylen Kruse und Finja Bormann kann diese Aussage nur bestätigen.
Überraschender Finalsieg für Luisa Heuer
So wurde es am Sonntag für die 25 besten Teilnehmer ernst, die sich über die auf sechs Qualifikationen ausgeschriebenen L-Stilspringen für das Finale empfehlen konnten. Allerdings mussten sie in Harsum ihr Können in einem M*-Springen mit Stechen unter Beweis stellen. Hier drehte zwar gleich die zweite Starterin, Luisa Heuer vom RV Völksen, im Sattel von Emmy go lightly die erste Nullrunde über den von Günter Mindermann und Thomas Goller gebauten Parcours, doch danach mussten die zahlreichen Zuschauer lange warten, bis die für den RFV Clenze startende Josefine Gröger mit Aquavit für das Stechen sorgte. Danach schafften dann nur noch Laurin Pius Stelbe und Cadiz (RFV Estetal) den Sprung in die Entscheidung. Und auch hier blieb Heuer mit ihrer 15-jährigen Hannoveraner Stute fehlerfrei und legte mit 36,76 Sekunden eine Zeit vor, die von ihren Konkurrenten nicht mehr getoppt werden konnte. Am dichtesten dran war Josefine Gröger, die nach fehlerfreien 37,34 Sekunden über die Ziellinie galoppierte. Laurin Pius Stelbe holte sich nach einem Abwurf in 38,06 Sekunden Rang drei. Allerdings durften sich die drei Erstplatzierten nicht nur über Preisgelder für den Sieg und ihre Platzierungen freuen, auf sie warteten auch noch wertvolle Ehrenpreise. So konnte Emmy go lightly in einem wertvollen Pferdeanhänger von Marquardt den Heimweg antreten, Josefine Gröger freute sich über einen Springsattel der Firma Passier und Laurin Pius Stelbe erhielt eine Trense inklusive Vorderzeug von Passier.
Außerdem wurde Amadea Bünger vom RV Hubertus Hildesheim-Marienburg, die mit Chiuvana einen Abwurf hinnehmen musste und auf Platz fünf sprang, als punktbeste Reiterin der Qualifikationen mit einem Sonderehrenpreis ausgezeichnet.
Allerdings konnte Luisa Heuer (24) ihren Sieg gar nicht fassen. „Das ist unglaublich, damit habe ich gar nicht gerechnet“, erklärte sie. Schließlich waren die Qualifikationen für sie und ihre Escudo I-Tochter „nicht so gut gelaufen“ und die Beiden erreichten nur knapp ihr Ziel, sich für das Finale zu qualifizieren.
Durchweg positives Fazit
So zeigte sich auch Maximilian Witte, der bei der VGH für die Organisation verantwortlich ist, glücklich und zufrieden mit dem Turniertag. „Wir haben dieses Jahr weniger Qualifikationsturniere geritten und dafür aufwendigere Veranstaltungen ausgerichtet. Mit dem Finale hier in Harsum haben wir dann ein super Ende gefunden. Wir haben gute Rückmeldungen von den Zuschauern bekommen und das macht uns froh“, erklärte er im Interview. Diese Aussage kann die sportliche Leiterin des VGH Cup, Susanne Voss, nur bestätigen. „Alle Kunden, mit denen ich gesprochen habe, waren sehr zufrieden. Und auch die Ausrichter der Qualifikation in Bodenteich waren hellauf begeistert. Also, ich fand auch, dass dieses Finale sehr gut gelungen ist, das ganze Drumherum passte einfach.“ Text und Fotos: Katarina Blasig