Impfung und Entwurmung muss sein
Nicht vergessen sollten Pferdebesitzer im Trubel vor der Geburt, dass regelmäßig notwendige Impfungen dennoch verabreicht werden sollten. Der Plan sollte dabei mir dem zuständigen Tierarzt besprochen werden. Essentiell ist die Impfung gegen Tetanus. „Kleinste Verletzungen können auch in der Geburt zu einer Infektion mit den Wundstarrkrampf-Clostridien führen. Da diese überall vorkommen können und Wundstarrkrampf in den meisten Fällen tödlich endet, sollte die Impfung selbstverständlich sein“, betont Dr. Frank Reimann. Doch auch auf andere Impfungen sollte nicht verzichtet werden, da sich dies sonst im schlimmsten Fall negativ auf die Gesundheit des Fohlens oder auf den Geburtsvorgang auswirken kann.
„Ich denke dabei vor allem an die Influenza (Pferdegrippe)- und Herpes-Impfung“, beschreibt Reimann. „Das Fohlen betritt vor Aufnahme der ersten Stutenmilch, dem Kolostrum, die Welt immunologisch völlig ungeschützt. Das Kolostrum enthält die von der Stute als Impfantwort gebildeten und schützenden Antikörper. Eine gegen Tetanus, Influenza und Herpes geimpfte Stute gibt schützenden Antikörper gegen diese Erkrankungen über die Milch ihrem Fohlen. Dieser passive Impfschutz hält etwa 4 Monate an. Ab dem 5. bis 6. Lebensmonat sollte dann auch die Grundimmunisierung des Fohlens erfolgen.“
Außerdem erklärt Reimann, dass die Impfung gegen das Equine Herpes-Virus dazu beiträgt, Spätaborte zu verhindern. Dies sei sowohl aus tierschutzrelevanten als auch wirtschaftlichen Gründen zu bedenken.
Ebenso sollte auch ein geeignetes regelmäßiges antiparasitäres Management gegen Darmparasiten selbstverständlich sein. „Zum Schutze des Fohlens vor Zwergfaden- und Spulwürmern sollte die Stute kurz vor der Geburt letztmalig entwurmt werden“, rät Dr. Frank Reimann.