Wir ernten, was wir säen

Weidevergnügen beginnt mit Weidepflege. (Foto: Equipics)

Regelmäßiger Weidegang ist für eine artgerechte Pferdehaltung unerlässlich. Doch Gras ist nicht gleich Gras und eine gute Weide braucht mehr als nur ein bisschen Pflege.

Pferde setzen jeder Weide auf Grund ihrer arttypischen Eigenschaften ordentlich zu. Die Grasnarbe wird verbissen und durch die Beschaffenheit der Hufe stark verdichtet. Dadurch entstehen im Laufe der Zeit Löcher in der Weide, in denen sich rasend schnell unerwünschte Pflanzen ausbreiten. Mit der richtigen Weidepflege kann Verunkrautungen vorgebeugt werden.

Weidepflege, die sich auszahlt

Wenn es Frühling wird, ist es höchste Zeit mit der Weidepflege zu beginnen. Durch Bodenfrost, neigen eher feuchte Böden dazu hoch zu frieren. Die oberste Bodenschicht verliert dadurch den Kontakt zu den unteren, wasserführenden Erdschichten.

Hier empfiehlt es sich die gesamte Weide zu langsam, mit maximal zwei Kilometern pro Stunden, Walzen. Aber Achtung, der Boden darf beim Walzen weder zu nass, noch zu trocken sein. Ein guter Indikator ist der Stiefel-Test. Der Boden sollte beim Auftreten mit dem Stiefel einen Abdruck bekommen, ohne das Wasser austritt.

Mit der Wiesenschleppe werden tote Pflanzenteile abgetragen und Bodenunebenheiten wie Maulwurfshügel beseitigt. Durch die entstehende Belüftung wird der Boden optimal auf eine eventuelle Nachsaat vorbereitet. Doch bevor nachgesät wird, sollte nachgemäht werden, wenn das nicht schon im Herbst erledigt wurde.

Pferde sind eher wählerisch und lassen Pflanzen, die weniger schmackhaft sind stehen, außerdem fressen sie nicht an den „Pferde-Toiletten“, den sogenannten Geilstellen. Dadurch wird die Weide sehr unregelmäßig abgefressen. Werden Geilstellen durch regelmäßiges Abäppeln, mindestens alle drei Tage, nicht beseitigt, breiten sich die Flächen mit ungeliebtem Gras und Unkraut rasend schnell aus. Werden die Geilstellen nicht zeitnah beseitigt, befindet man sich schnell in einem Teufelskreis. Die Geilstellen breiten sich immer weiter aus und der Boden übersäuert. Damit sind Tür und Tor für Brennnesseln, Ampfer und anderes Unkraut  geöffnet.

Um die Äppel loszuwerden, hilft meist nur ein beherzter Griff zu Schubkarre und Äppelboy. Auch wenn die Haufen im hohen Gras schwer zu finden sind, die Suche lohnt sich. Für größere Betriebe lohnt sich oftmals die Anschaffung einer Maschine, die große Mengen Pferdeäpfel schnell aufnehmen können. Das Absammeln der Wiese, ist auch unerlässlich im Kampf gegen Würmer. Wer die Weide abschleppt, ohne sie zuvor von Unrat zu befreien, erhöht dadurch das Wurmrisiko.

Pferde sind sehr wählerisch und fressen nicht jede Grassorte. (Foto: Equipics)


Fette Wiese durch Weidemanagement


Wer lange Freude an der Weide haben möchte, sollte eine Überweidung vermeiden. Also muss das Verhältnis zwischen Pferden und Fläche passen. Also grobe Regel gilt: zwei bis drei Großpferde pro Hektar. Außerdem sollen ausreichend lange Regenerationszeiten nach der Beweidung eingehalten werden. Je nach Wetterlage sollte diese zwei bis drei Wochen betragen, bis die Gräser eine Mindestlänge von fünf bis zehn Zentimetern haben. Um Geilstellen zu vermeiden, hat sich eine Misch- oder Wechselbeweidung mit Rindern bewährt. Rinder sind weniger wählerisch und fressen gerne auch Gräser, die Pferde verschmähen. Außerdem fressen die Paarhufer weniger kurz und verdichten den Boden durch ihre Hufform und gleichmäßigere Druckverteilung weniger stark.

Im Idealfall wird die Weidefläche nach jedem Umweiden nachgemäht. Nach der Weidesaison verabreicht man dem Boden durch Mulchen eine Verjüngungskur. Dabei wird die Weide gemäht und der Überstand gleichzeitig zerkleinert und auf der Weide zurückgelassen. Die Pflanzenreste verrotten sehr schnell und düngen die Weide auf natürliche Weise. Ungemulchter Abschnitt darf nicht auf der Wiese zurückgelassen werden. Der Abschnitt nimmt dem nachwachsenden Gras Luft und Licht, dies führt schnell zu Pilzbefall.

Große Weideflächen eignen sich für einen Nutzungswechsel zwischen Heugewinnung und Beweidung. Bleibt das Gras bis zur Blüte auf der Weide, bleiben die Samen bei einem späten Schnitt auf der Wiese zurück und die Weide erfährt eine natürliche Nachsaat.

Entscheidend für eine gute Weide ist die Grasnarbe. Sie sollte stabil, trittfest und artenreich bewachsen sein. Sollten doch größere Lücken in der Grasnarbe entstanden sein, oder die Grasfläche nicht dicht bewachsen, sollte über eine Nachsaat nachgedacht werden. Diese darf jedoch keinesfalls zu spät im Frühjahr erfolgen, da die neuen Graskeimlinge keine Chance im Konkurrenzkampf mit den etablierten Gräsern haben und somit nicht fruchten. Darum wird die Nachsaat im Anschluss an die Weidesaison bevorzugt. Um die Saat in die Weide einzubringen, können verschiedene Geräte wie Schlitz- oder Rillenfräsdrillmaschinen genutzt werden oder die Verteilung des Saatguts erfolgt händisch und nach Bedarf. In jedem Fall sollte die eingesäte Fläche im Anschluss gewalzt werden. Speziell für Pferdeweiden eignen sich Saatmischungen mit Gräsern wie Wiesenrispe, Lieschgras, Wiesenschwingel, Knaulgras, Rotschwingel, Wiesenfuchsschwanz und Weidelgras

Aufbauhilfe für die Weide

Heugewinnung und weidende Tiere entziehen dem Boden elementare Nährstoffe, die zu Erhaltung der Grasqualität zurückgeführt werden müssen. Dies kann über kompostierten Mist, also wirtschaftseigenen Dünger oder andere Düngemittel erfolgen. Um den Boden optimal mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen, sollte im Vorfeld der Düngung eine Bodenprobe entnommen und untersucht werden. Je nach Weidegröße, werden dazu ein bis fünf Bohrstockproben bis zu einer Tiefe von 15 Zentimetern entnommen und im Labor der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten (LUFA) untersucht. Experten empfehlen die Bodenuntersuchung mindestens alle sechs Jahre zu wiederholen.

Gesunder Boden = Gesunde Pflanzen

Wer düngt, sorgt nicht nur für ein steigendes Pflanzenwachstum, sondern vermindert auch den Parasitenbefall der Weide und dämmt die Population von unerwünschten Pflanzen ein. Wer den Nährstoffhaushalt im Boden nicht wieder auffüllt, wird jährlich weniger Ertrag auf seinen Weiden erhalten. Außerdem machen sich ungewollte Pflanzen besonders auf Weiden breit, deren Boden Nährstoffdefizite aufweist. In der Folge werden anspruchsvolle Gräser und Kräuter, die von Pferde gerne gefressen werden, nach und nach verdrängt.

Ein ausgewogener Bewuchs der Weide, sorgt für eine gute Nährstoffversorgung bei den weidenden Pferden. Ein klassischer Dünger für Pferdeweiden ist Kalkstickstoff, dieser liefert neben Stickstoff  und Calcium für einen guten Ertrag auch eine gute Maßnahme gegen Parasiten auf der Weide. Studien haben gezeigt, dass regelmäßig und fachgerecht mit Kalkstickstoff gedüngte Weiden weniger oder gar kein Jakobskreuzkraut aufweisen.

Neben dem Kalkstickstoff werden auch Volldünger oder Einzeldünger für die Weidepflege empfohlen. Volldünger enthalten alle wichtigen Nährstoffe und ermöglichen eine Aufwertung der Weide in nur einem Arbeitsschritt. Allerdings ist eine individuelle Anpassung des Düngers auf die entsprechende Beschaffenheit des Bodens unmöglich. Es besteht die Gefahr der Überdüngung. Für die Umwelt und den Boden besser verträglich ist der Einsatz von Einzeldüngern - mit ihnen kann direkt auf die Ergebnisse der Bodenanalyse eingegangen werden.

Um den gewünschten Effekt beim Düngen zu erzielen, ist auch der Düngezeitpunkt entscheidend. Bei Nässe bleiben große Teil des Düngemittels an den Pflanzen kleben, ohne in den Boden einzudringen.

Die entsprechenden Rechtsgrundlagen in Bezug auf Düngen, also die Düngemittelverordnung und das Düngemittelgesetz und deren Anwendung, sind zu beachten.


Gut zu wissen:
 

Fit für Extremwetter

Der Jahrhundertsommer 2018 hat unseren Weiden ordentlich zugesetzt. Nicht nur, dass bereits im Spätsommer vielerorts zugefüttert werden musste, der ganze Ausmaß der Schäden wird erst im Frühjahr bei Betrachtung der Grasnarbe deutlich. Auch die Ausbreitung von Giftpflanzen wurde durch den trockenen Sommer begünstigt. So haben tiefwurzelnde Pflanzen wie Jakobskreuzkraut weniger Probleme mit langer Trockenheit. Um die Population der unerwünschten Pflanzen einzudämmen, ist es wichtig, die Grasnarbe wieder zu schließen. Tipp: Ein 40 x 40 Zentimeter Quadrat aus einem Maßstab formen und auf verschiebe Stellen auf der Weide legen. So lässt sich feststellen, wie viel der Fläche wirklich kahl ist. Bei mehr als 20 Prozent besteht Handlungsbedarf. Mit schnellkeimenden und wachsenden Grassorten, wie zum Beispiel „Deutsches  Weidegras“, sollte schnellstmöglich nachgesät werden, um eine trittsichere Grasnarbe wieder herzustellen. Auf lange Sicht sollten auf der Weide hitzeverträglich Gräser wie Knaulgräser kultiviert werden. Diese    Grassorte verträgt lange Trockenheit und kann auch mal zehn Tage im Wasser stehen.


Sicher, sichtbar, stabil: Der richtige Zaun

 

Immer wieder tauchen Berichte über entlaufende Pferde auf der Straße auf. In den letzten Jahren scheinen diese sich sogar zu häufen. Dies kann mit dem Wandel in der Pferdehaltung zusammen hängen.

Die Zaunhöhre sollte sich nach der Größe des größten Pferdes auf der Weide richten. (Foto: Equipics)

 

Der Wunsch der Pferdehalter nach Weidehaltung, stundenweiser Weide oder Offenstallhaltung wird immer stärker. Leider wird nicht immer für eine ausbruchsichere Einzäunung gesorgt.  Im Schadensfall wird eine vernachlässigte Weidesicherung teuer. Zwar gibt es keine DIN-Vorschriften für den Standard-Koppelzaun, jedoch Empfehlungen von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). In der Rechtsprechung, muss der Richter über die ausreichende und unzureichende Einzäunung entscheiden. Eine hundertprozentig ausbruchssichere Einzäunung gibt es nicht. Vor Gericht entscheiden die Richter oft an Hand von Risikobereichen, ob eine Weide sicher genug eingezäunt ist. Zum Risikobereich 1 gehören Weiden an wenig befahrenen Straßen oder in Hofnähe, die gut kontrollierbar sind. Koppeln, die an mäßig befahrenen Straßen liegen und nicht unter regelmäßiger Kontrolle stehen, gehören zum Risikobereich 2. Risikobereich-3-Weiden liegen in unmittelbarer Nähe zu Autobahnen, Bahnlinien und Flughäfen. Auch Hengsthaltungen werden im Risikobereich 3 eingestuft. In den Risikobereichen 2 und 3 werden eine feste Holzumzäunung und ein Elektrozaun zur Absicherung empfohlen. 


Grundsätzlich unterscheidet man beim Zaunbau in stationäre Außenzäune, die die gesamte Weidefläche stabil und sicher umfassen, und halbstationäre oder flexible Innenzäune zur Unterteilung einzelner Weiden. Die Innenzäune können in ihrer Ausführung einfacher ausfallen.
Grundsätzlich gilt: Die Einzäunung muss mindesten 1,20 Meter hoch sein oder 0,8x der Widerristhöhe des größten Pferdes auf der Koppel entsprechen. Zur Hengsthaltung wird eine Zaunhöhe empfohlen, die mindestens der Widerristhöhe entspricht. Die Mindesthöhe von 1,20 Meter für Pferde beruht auf einem Gerichtsurteil vom Oberlandesgericht in Celle. Die Zaunpfähle müssen je nach Beschaffenheit des Bodens, mit einem Drittel ihrer Gesamtlänge eingegraben werden. Daraus resultiert eine Gesamtpfahllänge von 2 bis 2,25 Metern.

Holzzäune bieten auch optisch eine Barriere für die Tiere. Das Koppeltor sollte leicht in der Handhabung sein. (Foto: Equipics)

 

Holzzäune – klassisch und stabil


Das Urgestein unter den Zäunen ist der altbewährte Pfahl aus Holz. Besonders gut geeignet ist heimischen Eichen- oder Robinienholz, da es eine besonders hohe Lebenserwartung hat. Beide Hölzer müssen gut abgelagert sein. Die Robinie zudem geschält werden, denn die Rinde kann bei Pferden zur Vergiftung führen. Aber auch günstigere Nadelhölzer, eignen sich zum Zaunbau. Wer lange Freude an seinen Holzpfählen haben will, sollte nicht auf die Imprägnierung verzichten. Die Imprägnierung schützt das Holz nicht vor Verbiss durch die Pferde, dafür muss extra gesorgt werden.
Damit Zaunpfosten aus Holz nicht gammeln, müssen einbetonierte Pfosten durch den Beton hindurchführen, so kann sich keine Staunässe bilden.

Verboten sind Weidezäune und andere Weideelemente aus Eisenbahnschwellen, Strom- und Telegrafenmasten, da diese mit Öl getränkt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Kunststoffzäune – schick und modern

Immer häufiger sieht man Umzäunungen aus Kunststoff, Beton oder Metall. Diese Zaunpfähle sind sehr witterungsbeständig und haben eine höhere Lebenserwartung als Holzzäune. Die Kunststoffpfähle sind aus modernem Kunststoff und dadurch unverrottbar, korrosions- und schlagfest, leicht, UV-stabil und pflegeleicht. Die meisten Hersteller produzieren die Kunststoffzäune in Weiß, ganz im amerikanischen Stil. Damit der Zaun lange schön bleibt, ist eine Reinigung alle drei bis fünf Jahre nötig. Zaunpfähle aus Recycling-Kunststoff stammen aus dem Dualen System. Diese Zaunelemente sind in der Regel etwas schwerer und weniger UV-beständig.

Elektrozäune - flexibel und langlebig

Der Elektrozaun ist optisch der unauffälligste unter den Weidezäunen, hier steht die Abschreckung des Pferdes durch einen elektrischen Impuls im Vordergrund. Natürlich bietet ein dünnes Band keine wirkliche Barriere für ein 500 Kilo schweres Tier. Die flexible Handhabung, die günstige Anschaffung und die Langlebigkeit, sind die großen Stärken des E-Zauns. Die Nachteile liegen in der schlechten Sichtbarkeit und der Gefahr von Leitungsverlust durch Verschmutzung der Litzen und Drähte. Betrieben wird der Stromkreis von einem Stromgerät, welches den Vorschriften entspricht. Maßgebend sind die VDE 0667 (Verband Deutscher Elektrotechniker) und die EN 61011. Zusätzlich haben viele Weidezaungeräte auch ein GS- oder DLG-Prüfsiegel. Passanten sollten durch ein Schild auf den Elektrozaun hingewiesen werden.

Elektrozäune genügen als alleinige Außenumzäunung nur, wenn sie deutlich sichtbar sind und mindestens einmal täglich kontrolliert werden. Durch hochgewachsenes Gras oder herabfallende Äste, kann der Stromkreis unterbrochen werden. In der Rechtsprechung sind die Ansichten über die Eignung von E-Zäunen als Außenumzäunung uneinheitlich. Elektrodrähte können von Pferden weniger gut gesehen werden als Elektrolitzen. Dafür leiten Drähte besser und sind weniger anfällig für Wind. Die feinen Drähte, die in Bandlitzen verbaut sind, können bei Schnee und Kälte schnell brechen und dadurch ihre Leitfähigkeit verlieren, auf der anderen Seite ist eine Litze umso besser sichtbar, umso breiter sie ist. Aluminiumdrähte sind weniger reißfest als Stahldrähte, aber leiten dafür besser. Bei Elektroseilen spielen mehrere Faktoren für die Leitfähigkeit eine Rolle, zum einen das Material - Kupfer leitet besser als Nirosta. Außerdem ist die Anzahl der verbauten Leiter im Seil entscheidend.

Die Isolatoren bilden sie Verbindung zwischen dem stromführenden Band und den Pfählen. Sie sollten qualitativ hochwertig und witterungsbeständig sein. Sie haben die Aufgabe, das gespannte Elektroband auf der richtigen Höhe zu führen. Achtung: Die Isolatoren dürfen nicht mit dem Band umwickelt werden, denn wenn ein Pferd in den Zaun läuft, kann selbiger nachgeben und ohne zu Reißen wieder zurück in seine Position zurückkehren.

Gut zu wissen:
 

Wolfssicher eingezäunt


Kein Zaun ist für einen Wolf unbezwingbar, mit Zeit und Geduld, wird der Wolf jeden Zaum überwinden, sofern er will. Jedoch kann man es ihm schwer machen, wodurch die vermeintlich leichte Beute auf der Weide zum Kraftakt wird. Oft reicht es dazu aus, die bestehende Zaunanlage nachzurüsten.
Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz empfiehlt,  mindestens fünf stromführende Litzen mit einem Abstand von rund 20 Zentimetern zueinander und vom Boden. Durch die Litze knapp über dem Boden soll der Wolf beim Versuch den Zaun zu untergraben abgeschreckt werden. Bei der Wolfssicherung müssen die Tore natürlich mitgesichert werden. Der Zaun sollte dabei eine Gesamthöhe von 1,20 Metern nicht unterschreiten

Weidehütten, Unterstände, Zelte und Co.


Wo Pferde stetig oder für mehrere Stunden täglich auf der Koppel stehen, müssen laut Tierschutzgesetz Schutzorte vor extremer Witterung eingerichtet sein. Natürlicher Schutz besteht durch Baum- oder Buschgruppen, allerdings besteht dieser nicht ganzjährig. Laubbäume sind als Schutz bei andauernden Niederschlägen in der kalten Jahreszeit ungeeignet. Unterstände sollen nicht nur vor Niederschlag, Sonne und Insekten schützen, sondern auch einen matschfreien und trockenen Boden bieten. Falls also kein geeigneter natürlicher Schutz zur Verfügung steht, muss ein künstlicher in Form von Weidehütten, Unterständen oder Weidezelten hergestellt werden.

Die Größe des Unterstands richtet sich nach der Anzahl und Größe der zu beherbergenden Tiere. Nach den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten, muss die Unterstellmöglichkeit mindestens so groß sein, dass sich alle Pferde darin gleichzeitig aufhalten können. Mit der Faustformel 3x Widerristhöhe² lässt sich die Mindestfläche pro Pferd errechnen.

Im Idealfall wird die Hütte auf trockenem und etwas erhöhtem Baugrund errichtet. Die Rückwand sollte zur Hauptwindrichtung geschlossen sein. Die Seitenwände dürfen nicht mit dem Weidezaun abschließen, damit die Pferde je nach Wetterlage die Möglichkeit haben um die Hütte herum zu laufen.

Die meisten Weideunterstände werden ohne Wärmedämmung gebaut, allerdings bietet eine leichte Dachdämmung den Vorteil, dass sich die Hütte im Sommer extrem aufheizt und das Tropfen von Schwitzwasser in der kalten Jahreszeit. Durch die offenen Eingänge und eine eventuelle Lüftung über den First, wird eine ausreichende Frischluftversorgung ohne Zugluft sichergestellt.

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