Von neuen Wegen und Rückbesinnung

Wenn es um das Thema Pferdeweide geht, sollte auch der Umweltgedanke eine Rolle spielen. Saatenvielfalt hält nicht nur die Weide, sondern auch die Pferde gesund. (Fotos Equipics)

Wir schreiben das Jahr 2020 und der Klimawandel ist in aller Munde. Auch wenn manch einem der „Hype“ rund um das Thema etwas zu viel ist, im Grunde ist den meisten klar: Ein Umdenken für den Schutz unseres Heimatplaneten ist notwendig.

„Pferde fördern Vielfalt“ hieß es 2018 bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Seinerzeit wurde die Kampagne im Rahmen der UN-Dekade biologische Vielfalt ausgezeichnet. Nach der Auszeichnung als „Projekt des Monats“ folgte jene als „Projekt des Jahres“. Denn Pferdehalter können in der Tat einiges dazu beitragen, dass auch in 100 Jahren noch Pferde in unseren Breiten auf grünen Weiden grasen, die durch ausreichend Insekten bestäubt werden. Ein Blick auf neue und eigentlich althergebrachte Wege, die es neu zu finden gilt.

Anweiden im Zeichen des Klimawandels

Wissenschaftler bestätigen, dass der menschengemachte Klimawandel kein Mythos ist, sondern dass dieser tatsächlich schon seit vielen Jahren unaufhörlich vonstattengeht. Noch haben wir etwas Zeit für einen Kurswechsel, der jedoch im großen Stil stattfinden müsste. Dennoch kann auch jeder einzelne etwas tun.

Zunächst einmal gilt es jedoch abzuwägen, was der Klimawandel schon heute bedeutet. Da wäre nämlich zum einen die Tatsache, dass unserer Winter immer weniger ausgeprägt sind. Schnee gibt es außer in den Hoch- und Mittelgebirgen in Deutschland nur selten. Deutlich seltener als vor einigen Jahrzehnten auf jeden Fall. Aber wie sieht es mit dem Anweiden aus? Sollte damit auch früher begonnen werden? Natürlich können die warmen Sonnenstrahlen, die teilweise schon im Februar dieses Jahres Temperaturen über 15 Grad Celsius brachten, genossen werden. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass es in den Nächten auch im März noch empfindlich kalt werden wird. Erst im April wird es wirklich kontinuierlich auch in den Nächten wärmer bleiben und nach wie vor wird es erst im Mai kontinuierlich nächtliche Temperaturen um etwa zehn Grad geben. Der Frost, der im März und April immer noch in der Nacht möglich ist, kann die erhebliche Freisetzung von Fruktan nach sich ziehen. Zu schnelles und langes Weiden wird dadurch zur gefährlichen Belastung für den Stoffwechsel der Pferde.

Deshalb gilt gerade bei solch trügerisch schönem Wetter: Langsam anweiden! Fünfzehn Minuten genügen in den ersten Tagen völlig. Dann eine langsame Steigerung in fünf bis zehn Minuten Schritten pro Tag bis das normale Maß erreicht ist. Vor dem Weiden sollte zudem immer schon Heu gefüttert worden sein, sodass sich das Pferd nicht gleich auf das Grün stürzt.

Wer früher anweidet – was generell möglich ist, sofern es wie oben beschrieben sehr sorgfältig und mit Weile geschieht – muss jedoch auch die vorhergehenden Tätigkeiten nach vorn verschieben. Wichtig ist insbesondere, dass nach dem Düngen mindestens drei Wochen vergehen bis das Pferd auf die Weide geht. Einkalkulieren sollte man hierbei auch, dass das Einschicken einer Bodenprobe an die landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten (LUFA) sehr sinnvoll ist, aber die Bearbeitung ebenfalls bis zu vier Wochen dauern kann. Der Zeitpunkt des Anweidens sollte nach der Höhe des Grases ungefähr geplant werden. Zwei Handbreit sind dafür das empfohlene Maß. Das Gras ist dann bereits rohfaserreicher und nährstoffärmer.

Dürre wird immer mehr zum Problem.

Wetterextreme einkalkulieren

Kaum ist das Anweiden vollständig geglückt, können neue Schwierigkeiten auftauchen. Immer häufiger werden die Weiden im Sommer dürr und trocknen aus. Viele Weiden wurden in den vergangenen beiden Sommern stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei Trockenheit und Hitze ist nicht nur der Pflanzenaufwuchs eingeschränkt, sondern auch die intakte Grasnarbe in Gefahr. Ein erster Schritt ist, der Weidefläche nicht zu viel zuzumuten. Wenn weniger Pferde weiden, kann sich die Grasnarbe schneller erholen. Zwei bis drei Pferde pro Hektar werden empfohlen. Doch wenn die Weide tatsächlich derart ausdörrt, dass es mit dem Futter schwierig wird, muss auf jeden Fall Heu beigefüttert werden. Wichtig ist in derartigen Dürreperioden außerdem, wirklich peinlich genau täglich mehrfach die Tränken zu kontrollieren. Eine leere oder nicht funktionierende Tränke könnte dramatische Folgen haben. 50 Liter pro Pferd und Tag sollten einkalkuliert werden. Eine Tränke an einem Schattenplatz ist immer besser, denn dort halten sich die Pferde zum einen lieber auf, zum anderen vermehren sich Bakterien weniger schnell, wenn die Temperatur des Wassers nicht so hoch ist.

Neben Dürre sind häufig auftretende und teils extreme Gewitter eine Gefahr. Sind die Pferde dann auf der Weide, ist es immer hochgefährlich, denn sowohl Bäume können umknicken als auch eine Weidehütte und Zäune schaden nehmen. Daher sollte der Pferdehalter auch bei schönstem Sommerwetter ein wachsames Auge auf dem Wetterbericht haben. Dies ist heute dank Apps überhaupt kein Problem mehr.

Die passende Mischung

Der Hauptbestandteil sollten auf einer Weide mit etwa 70 Prozent Gräser sein, gefolgt von unterschiedlichen Kräutern mit etwa 20 Prozent. Die restlichen zehn Prozent nehmen Leguminosen, also Hülsenfrüchtler, ein. Heute ist es wichtiger denn je, eine vielfältige Weidemischung für das Pferd anzubieten. Ein großer Vorteil derselbigen ist nämlich, dass sie sich nicht so leicht vom Faktor Trockenheit beeinflussen lässt. Ist die Weide „bunt“, gibt es deutlich leichter auch widerstandsfähige Gräser. Angestrebt werden sollte eine artenreiche, eher magere, dem Standort angepasste und relativ trittfeste Pflanzengemeinschaft.

Der Anteil an Weidelgras sollte stets niedrig gehalten werden. Die Vielfalt ist am Ende Trumpf bei der passenden Weidemischung! Zu den Untergräsern, die belastbarer, aber energiereicher sind, zählen neben dem Weidelgras Kammgras, Wiesenrispe, Straußgras und Rotschwingel. Obergräser sind dagegen weniger trittfest, aber strukturreicher. Zu ihnen gehören etwa Glatthafer, Knaulgras und Wiesenfuchsschwanz.

Insbesondere ist zu empfehlen, regionaltypische Gräser zu säen. Bei trockenen Sandböden ist beispielsweise Wiesenschwingel ungeeignet, Knaulgras mag keine feuchten Weiden, etwa mit einem Teich oder Bachlauf. Wiesenrispe, Wiesenlieschgras und Rotschwingel sind dagegen eher „hart im Nehmen“ und kommen mit vielen Bedingungen zurecht.

Welche Gräser genau passend sind, dazu können zahlreiche Anbieter insbesondere von ökologischen Saatmischungen auf Anfrage gern beratend tätig sein. Sie berücksichtigen dabei Klima, Bodenverhältnisse und viele andere Faktoren und stellen ein individuelles Ansaat-Paket zusammen. Zur Grasmischung gesellen sich Kräuter und geeignete Wildblumen.

Es gilt beim Thema Weidegrün, einen Schritt zurückzutreten. Das Wissen rund um die richtigen Standorte für bestimmte Gräser war vor etwa 50 Jahren noch deutlich größer als heute. Auch das eigene Wissen vergrößern kann ein Schritt in die richtige Richtung sein. Die eigene Weide kennenlernen praktisch. Für einen hohen Nährstoffgehalt sprechen beispielsweise Brennnesseln und Giersch. Ferkelkraut zeigt einen geringen Gehalt an Nährstoffen. Bei Überweidung sprießen Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Löwenzahn und Weißklee. Bei zu geringer Beweidung Quecke, Ackerdistel und Ampfer. Ist der Boden verdichtet, findet der erfahrene Sucher Breitwegerich und Kriechenden Hahnenfuß. Sauerampfer zeigt einen niedrigen pH-Wert, Weißklee einen knappen Stickstoffgehalt im Boden.

Die FN rät zu einem Wechsel zwischen Schnittnutzung für Heu und Beweidung einer einzelnen Weidefläche. Immer wieder sollte der Weide auch eine Ruhezeit – insbesondere über die Wintermonate – gegönnt werden. Daher ist eine Dreiteilung der Weidefläche sinnvoll.

Bäume bewahren

Beim Bau sollte nicht alles dem Erdboden gleich gemacht werden. „Vorhandenes kann erhalten werden, wie etwa im Fall von gesunden Bäumen“, so Gerlinde Hoffmann, die über viele Jahre bei der FN für Umwelt und Haltung unterwegs war. „Diese können als Schattenspender in eine Weidefläche integriert werden. Ahorn ist dafür allerdings ungeeignet (als Auslöser der Atypischen Weidemyopathie verdächtig) und auch Buchen und Eichen bilden Früchte, die für Pferde giftig sind. In diesem Fall dürften die Weiden im Herbst nicht genutzt werden. Dann kann auch Fallobst zum Problem werden.“ Birken, Linden, Salweiden, Pappeln, Erlen, Platanen, Eschen und Ulmen sind allesamt geeignet. Weidebäume dienen als Schutz vor Sonne, Regen, Wind und üben so ganz natürlich die Rolle einer genehmigungspflichtigen Weidehütte aus.

Rund um die Weide bieten Hecken einen Lebensraum für allerlei Insekten, Amphibien, Vögel und kleine Säugetiere. Geeignet sind Schlehen, Holunder, Wildrosen, Hainbuchen, Feuerdorn, Weißdorn oder auch Holunder. Wichtig ist, dass diese nach dem Pflanzen erst einmal in Ruhe wachsen dürfen. Zwei Jahre lang sollte eine junge Hecke nicht geschnitten werden. Ab dem dritten Jahr nimmt man vor der Weidesaison, am besten im März bevor sich die Vögel zum Nisten niederlassen, einen Pflegeschnitt vor. Ein weiterer Monat, der sich für den regelmäßigen Schnitt in den Folgejahren eignet, ist der Oktober nach der Brut- und Aufzuchtsaison.

Dünger – eine diffizile Angelegenheit

Auch das Düngen der Weide ist kein Selbstläufer. Grundsätzlich gilt im Sinne des Artenschutzes, dass nur so viel wie nötig gedüngt werden sollte. Übermäßige Düngung sorgt für weniger Artenvielfalt, da einige Pflanzen und insbesondere Pilze darauf empfindlich reagieren. Auch das Grundwasser wird durch zu viel Dünger belastet.

Generell werden dem Grünland durch Düngung jene Nährstoffe zurückgegeben, die ihm durch Beweidung oder Schnittnutzung entzogen wurden. Durch gezielte Düngung wird die Bodenfruchtbarkeit erhalten.

Die bereits oben erwähnte Bodenanalyse durch die LUFA ist daher alle paar Jahre im Januar oder Februar zu empfehlen. Jede Weide sollte separat beprobt werden. Über das genaue Vorgehen kann man sich auch bei der LUFA Informationen beschaffen.

Die Zusammensetzung des Bodens beeinflusst die nötige Düngermenge und -zusammensetzung ebenso wie die Pflanzenzusammensetzung. Muss beispielsweise mit Kalk zusätzlich gedüngt werden, gibt es mittlerweile viele ökologisch sinnvolle Produkte, die eine sehr gute Wirkung erzielen. Auch die Düngung mit Stickstoff kann notwendig werden. Allerdings sollte hier äußerst behutsam vorgegangen werden, da er den Eiweiß-Gehalt von Wiesen deutlich beeinflusst. 

Bei allen Düngemaßnahmen ist in jedem Fall die Düngeverordnung (DüV) einzuhalten. Sie beschränkt die Menge der Ausbringung und regelt, dass etwa auf gefrorenen oder überschwemmten Flächen das Düngen untersagt.

Dünger dank „EM“s

Eine Möglichkeit zur Reduktion von Mist stellen sogenannte „Effektive Mikroorganismen“ (EM) dar. Damit lässt sich der Mist auf ein Minimum reduzieren. Ursprünglich kommt die EM-Technologie aus Japan, wo sie 1982 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Unter „EM“s versteht man beispielsweise Milchsäurebakterien, Hefen oder Photosynthesebakterien.

Der Miststock einer Reitanlage ist für diese Mikroorganismen ein perfekter Lebensraum. Sie regulieren durch die Aufspaltung und Zersetzung des Mistes deutlich dessen Volumen. Außerdem sorgen sie für die Umwandlung von Mist in wertvollen Kompost. Der Dünger kann ganz natürlich zur Bodenverbesserung und Aktivierung des Bodenlebens beitragen. 

Dünger aus Kompost sollte am besten nach der Heuernte aufgebracht werden. Pferde können die Weideflächen danach gefahrlos abweiden. Nützlich ist Kompostdünger auf vielfältige Art und Weise. Er sorgt für vermehrte Stabilität der Böden und gibt Schutz vor Erosion. Außerdem werden Nährstoffe weniger aus dem Boden ausgewaschen und die Nährstoffaufnahme wird gleichzeitig gesteigert. Die biologische Aktivität des Mikrolebensraumes Boden wird gesteigert. Im Frühjahr erwärmen sich mit Kompost gedüngte Böden leichter. Auch auf Felder kann der Kompostdünger aufgebracht werden. Außerdem fällt Kompost ohnehin an und so muss der Dünger nicht wie mineralischer Dünger zugekauft (und speziell zu diesem Zweck produziert) werden.

Alten Baumbestand gilt es zu erhalten.

Zaunbau: Warum nicht mit heimischen Hölzern?

Klimafreundliche Zäune

Heimische Hölzer sind das A und O, wenn es um klimafreundlichen und nachhaltigen Bau geht. Das FSC-Siegel zeigt den Anbau des Holzes aus nachhaltiger Bewirtschaftung an.  Kiefer, Fichte oder Lärche sowie Eichen- und Kastanienholz eignen sich für Weidezäune. Pfähle aus Robinienholz sind sehr stabil, dürfen jedoch nur geschält verwendet werden, da die Rinde für Pferde giftig ist.

Verzichten sollte der Pferdehalter dagegen auf Zäune aus Übersee. Tropenhölzer werden zum einen in vielen Fällen ohne Rücksicht auf den Naturschutz abgeholzt, zum anderen sind sie aufgrund der langen Transportwege ziemlich große „Klimakiller“. Auch bei Weidehütten gilt, dass heimische Hölzer einen deutlich höheren Beitrag leisten.

Eine andere Frage stellt sich nach Zäunen auf Kunststoff. Einerseits ist Plastik nun nicht gerade als „klimafreundlich“ bekannt, sondern sollte im Gegenteil nach Möglichkeit vermieden werden. Andererseits sind Kunststoffzäune teilweise deutlich langlebiger als ihre hölzernen Kollegen. Pluspunkt für sie also. Mittlerweile gibt es außerdem derartige Zäune, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden. Wer sich daran hält, hat sicher nicht die schlechteste Entscheidung getroffen.

Den Umweltgedanken im Hinterkopf

Der Umweltgedanke auf der Reitanlage beginnt bereits damit, dass Grün immer besser ist als Grau. Will heißen, eine Weide ist ökologisch deutlich höher einzuordnen als eine Häuserschlucht oder eine Straße. Wo Pferde leben, da werden aktiv Grünflächen bewahrt. „Ökologisch ist Grünland besser als Ackerland. Geschweige denn als Siedlungen oder Autobahnen“, betont Gerlinde Hoffmann. „Reiter haben durch die intensive Beziehung zu Pferden und ihr Wissen um deren Bedürfnisse eine besondere Verantwortung für Natur und Umwelt.“ Also, los geht´s! Nicht lange grübeln! Armel hochkrempeln und die Pferdeweide umweltgerecht gestalten! Denn schon mit kleinen Schritten in die richtige Richtung ist viel machbar. Und so langsam bemerkt man: Viele Hersteller ziehen nach und entwickeln ihre Produkte deutlich ökologischer als noch vor zehn oder sogar fünf Jahren.

Boxenmatten und Einstreu

Auch in der Box gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten des Einstreuens: Den Klassiker Stroh, Strohpellets, Strohmehl, Leinenstroh, Hanfeinstreu, Holz-Pellets und -Späne, Kokos und Raps und sogar Kompost. Damit es im Stall nicht zu Unfällen kommt und vor allem die Sicherheit fürs Pferd immer geboten ist, sollte auf den Bodenbelag ein großes Augenmerk gerichtet werden. Trittfestigkeit, geringe Geräuschkulisse, Rutschsicherheit, gute Reinigungseigenschaften, zufriedenstellende Bodenisolierung und nicht zuletzt Elastizität sollte ein guter Boxenboden bieten.

Kunststoffbeläge werden vor allem in Matten- und Pflasterform angeboten. Zu bedenken sind beim Einbau vor allem die Abflussmöglichkeiten, die von der Stallgasse aus so oft wie möglich gegeben sein sollten, um die Reinigung zu erleichtern. Haben die Boxenböden ein leichtes Gefälle zur Stallgasse hin, können sie leichter sauber gehalten werden. In der Box sind Matten, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoffmaterial, schlichtem Beton als Bodendeckung vorzuziehen. Die Matten müssen sicher und fest verlegt werden, sodass keine Rutschgefahr besteht. Die Matten schützen auch vor Kälte. Wichtig ist, dass diese immer ausreichend eingestreut werden.

Es gibt außerdem sogenannte „Kuschelmatten“ oder „Softbetten“. Sie bieten mit einem Schaumstoffkern eine besonders weiche und federnde Liegefläche. Ummantelt sind sie normalerweise von Gummimatten, die durch Vulkanisation so fest verbunden sind, dass kein Urin ins Innere dringen kann. Wichtig ist aber, dass außenherum ganz normal eingestreut wird, um dem Pferd hier die Möglichkeit zum äppeln zu geben. Auf die „Betten“ selbst soll keine Einstreu gelangen.

Bodenpflege essentiell

Die Pflege des Bodens ist essentiell, um eine langfristig gute Funktionalität eines Reitplatzbodens zu gewährleisten. Je nach Frequentierung ist das tägliche Abziehen der Flächen grundlegend wichtig, um beispielsweise die Ebenflächigkeit und eine gute Entwässerung zu erhalten. Bei stark frequentierten Böden, etwa in der Reithalle eines Pensionsstalles, ist es sinnvoll, mehrmals täglich abzuziehen, um für alle Reiter gute Bedingungen und keine gesundheitlichen Gefahren für das Pferd zu erzeugen. Für die Bodenpflege lohnt sich die Anschaffung einer Reitbahnschleppe und einer Reitbahnwalze. Die Zinken des Planers sollten bei der Pflege des Reitplatzes nicht zu tief einsinken, da weder Trennschicht noch Gitter oder Unterboden beschädigt werden sollten.

Eine gleichmäßige Beregnung, richtiges Schleppen mit einem geeigneten Bodenbearbeitungsgerät sowie regelmäßige Instandhaltungsarbeiten durch eine Fachfirma können die Funktionsfähigkeit eines Reitbodens sowohl drinnen als auch draußen verlängern.

Für den Paddock ist wichtig: Neben der Unempfindlichkeit von Tretschicht und Bodengitter gegenüber Ammoniak sollte der Boden belastbar und befahrbar sein, um das maschinelle Abmisten mit dem Traktor zu ermöglichen.

Egal welche Art von Boden man wofür wählt – immer ist es wichtig, regelmäßig abzuäppeln, da sonst der Boden schnell verkleben kann. Im Schnitt hinterlässt jedes Pferd, das an 150 Tagen im Jahr eine Stunde bewegt wird, eine Tonne Mist auf dem Reitboden. Durch Pferdeäpfel erhöht sich der Humusanteil in der Tretschicht, was die Qualität verschlechtert. Gleiches gilt auch für Laub und andere Fremdbestandteile.

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