Was der Richter sehen will, Teil 1: Dressur

Christoph Hess ist als Ausbildungsbotschafter in der ganzen Welt nachgefragt. Foto: Lafrentz

Stärken bestmöglich präsentieren

Bestimmt haben Sie die Winterzeit genutzt und sich intensiv mit der Ausbildung Ihres Pferdes und der Verbesserung Ihres reiterlichen Könnens beschäftigt. Nun ist es an der Zeit, das Ergebnis des fleißigen Trainings auf dem Turnier unter Wettkampfbedingungen zu zeigen. Das reitsport MAGAZIN hat recherchiert, was Richter in der Prüfung wirklich sehen wollen. In Teil 1 geht es um die Dressur

 Wer aufs Turnier fährt – keine Frage – der will dort zumeist nicht nur eine Top-Leistung bringen, sondern im Ideal-Fall auch gut bewertet und wenn möglich mit einer Schleife belohnt werden. Damit das klappen kann, muss man sowohl bei der Auswahl von Turnierort als auch der Prüfung ein wenig Geschick walten lassen. Zunächst einmal – so unser Experte und FN-Ausbildungsbotschafter Christoph Hess – muss man sich ehrlich fragen: „In welcher Liga spielen ich eigentlich – welche Qualität hat mein Pferd und wie gut reite ich?“ Dann gilt es abzuwägen, ob man sich in „normalerem“ Umfeld misst oder gegen besonders starke Konkurrenz antritt. „Natürlich ist es verlockend, dorthin zu fahren, wo man vermutlich leichter vorne im Endclassment landet als anderswo. Aber: Es sollte immer auch der Lerneffekt von Pferd und Reiter im Fokus stehen. Manchmal sollte man einfach auch losfahren, wenn man weiß, man bekommt (noch) nichts ab. Einfach, um sich mit guten Reitern und guten Pferden zu messen und von optimalen äußeren Bedingungen zu profitieren“, rät der Trainer. Und: „Trauen Sie sich, Erfahrungen zu sammeln. Begeben Sie sich nicht auf Teufel komm raus auf Schleifenjagd. Versuchen Sie gute Wertnoten zu erreiten und so ein verbindliches Feedback zu Ihrer Reiterei und der Ausbildung Ihres Pferdes zu bekommen.“ Christoph Hess hält genau das für wertvoll und bewertet es als deutlich aussagekräftiger und lehrreicher, als reihenweise Starts auf nicht so gut frequentierten Turnieren bei schwacher Konkurrenz.

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