Wenn es stürmt und schneit

Gut befestigte Paddocks sind im Winter unverzichtbar.

Der Winter ist im Stall meist eine ganz besondere Herausforderung. Ob Weide, Paddock oder Box – es gilt einiges zu beachten. Technische Neuerungen können unterstützen, aber vor allem geht es darum, alles so pferdegerecht wie möglich zu gestalten. Denn deren Bedürfnis nach Bewegung und frischer Luft endet nicht, wenn die Blätter fallen...

Luftig, nicht zugig

Luft im Stall ist zu jeder Jahreszeit wichtig. Biologe Ingolf Bender merkt an, dass einer der häufigsten Haltungsfehler ist, dass die Ställe zu schlecht „be- und entlüftet werden“. „Pferde können kühle Temperaturen, solange diese nicht in Extreme reichen, sehr gut kompensieren. Der Mensch darf sein Bedürfnis nach Wärme im Stall nicht über das des Pferdes nach frischer Luft stellen. Eine staubige Atmosphäre mit schlechter Belüftung ist Vorbote für Allergien der Atemwege“, erklärt der Buchautor.

Bei geschlossenen Ställen muss dafür gesorgt werden, dass mithilfe von Lüftungssystemen Luftbewegung und Luftaustausch funktionieren. Dies kann nachts bei offenen Ställen, deren Türen um diese Zeit geschlossen werden, ebenfalls nötig werden.

Zur Auswahl stehen beispielsweise Schwerkraftlüftungen, die durch das unterschiedliche Gewicht von erwärmter und kühler Luft funktionieren. Auch Schachtlüftungen werden in Reitställen häufig genutzt. Bei ihnen ist jedoch im Sommer bei heißen Temperaturen ein Rückstau möglich, da zu diesem Zeitpunkt die notwendige Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen nicht mehr gewährleistet ist. Weitere Möglichkeiten zur Lüftung durch große Türen und Fenster sollten in diesem Fall vorhanden sein. Häufig wird gerade in älteren geschlossenen Ställen die Lüftung durch Ventilatoren bevorzugt. Die Betriebskosten sind jedoch recht hoch anzusetzen, sodass langfristig über Alternativen nachgedacht werden sollte.

Relativ neu und vielfach nahezu optimal sind Schlauchbelüftungssysteme. Diese werden über den Computer gesteuert und können Luft zentimetergenau zuführen. Die Luft wird von oben eingelassen, was auch dazu führt, dass der Staub nach unten gedrückt wird und so die Belastung für die Atemwege des Pferdes abnimmt. Lüftungsgitter in den Türen und Lüftungsschlitze in den Trennwänden sorgen für zusätzlich guten Luftaustausch.

Eine zufriedenstellende und günstige Lösung für das Verhindern von Zugluft gerade für kleinere Stallgebäude und Offenställe ist ein schwerer Lamellenvorhang. Solche Windschutznetze sind übrigens bestens geeignet, um im Stall ein angenehmes Raumklima zu jeder Jahreszeit und dennoch ausreichend Sonne eindringen zu lassen.

Des Weiteren lässt sich Zugluft verhindern, indem im Stall nur die Fenster zu einer Seite gleichzeitig geöffnet werden. Schon beim Bau der Stallungen sollte außerdem nach Möglichkeit darauf geachtet werden, dass diese nicht genau entgegengesetzt der vorherrschenden Windrichtung ausgerichtet sind.

Ein lichtdurchfluteter Stall ist ein Muss. Foto: Römmelt

Es werde Licht

Gerade in der kalten Jahreszeit spielt die Beleuchtung des Stalles eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gilt jedoch, dass jedes Pferd auch im Winter mehrere Stunden – soweit es die Witterung irgendwie möglich macht – draußen verbringen sollte. Innerhalb des Stalles sollte auf so viele Lichtquellen, wie machbar sind, geachtet werden. Dazu zählen beispielsweise Fenster im Dachbereich, welche bestenfalls mit UV-durchlässigem Spezialglas ausgestattet sind. Solches Glas sorgt generell für mehr Licht in den Stallungen als herkömmliches Glas, welches UV-Licht teils absorbiert.

80 Lux über acht Stunden sind laut den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten die Mindestbeleuchtungsstärke. Besonders empfehlenswert ist die Nutzung von LED-Lampen, da diese ein dem natürlichen Sonnenlicht ähnliches Spektrum bieten. Ein weiterer Vorteil von LED ist, dass die Lampen sehr umweltfreundlich sind, d.h. deutlich weniger Energie bei gleicher Leuchtstärke verbrauchen und keine schädlichen Inhaltsstoffe wie andere Energiesparlampen haben. Außerdem sind LED-Lampen sehr langlebig. Da die Produktion von Melatonin bei Lebewesen durch LED verringert wird, ist jedoch auch wichtig, Phasen in Dunkelheit zu gewährleisten. Bei LED gilt es, wie bei jeder Form der Beleuchtung, auf Qualität zu achten, da hochpreisige Leuchtmittel meist auch ein angenehmeres Licht bieten.

Boxeneinlagen für besseren Stand und Schutz

Ralph Westhoff, Mitbesitzer des Spitzen-Dressurpferdes Cosmo von Sönke Rothenberger, betreibt mit dem Gestüt Riedmühle im hessischen Wetteraukreis eine eigene Anlage. Im Stall nutzt er die Gummimatten der Firma Kraiburg, deren Gesellschafter er ist. „Die Trittsicherheit wird durch diesen Unterbau enorm verbessert“, erklärt Westhoff. „Wir haben im Unternehmen lange daran gefeilt, wie weich die Matten sein sollen, um für die Pferde den optimalen Schutz vor zu starker Beanspruchung der Sehnen zu bieten.“

Westhoff beobachtete während der Entwicklung zahlreiche Vorteile für die Stallungen. „Zum einen kehrt durch die schalldämmende Wirkung des Gummis deutlich mehr Ruhe ein. Das ist eine angenehme Atmosphäre, die wir auch in unseren eigenen Stallungen sehr zu schätzen wissen. Außerdem wirkt Gummi wärmedämmend, was bedeutet, dass besonders im Winter viel weniger Kälte zum Pferd aufsteigt. Das beugt Muskelerkrankungen, Steifheit und Rheuma vor.“

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Einbauen von Matten, die mittlerweile mehrere Unternehmen herstellen, erheblich weniger Stroh benötigt wird. „Der Strohverbrauch, die Lagerhaltungskosten und das Mistvolumen werden reduziert. Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist die geringere Staubentwicklung, die gerade bei Pferden mit Allergien deutlich zur Gesundheit beiträgt. Dies ist ebenfalls ein wichtiges Thema für den Winter. Allerdings bedeutet dies nicht, dass man auf Weidegang verzichten kann“, fügt Westhoff hinzu.

Schneelasten

Immer im Hinterkopf behalten werden muss bei der Konstruktion von Stallungen oder Reithalle die Stabilität im Winter, wenn Schneelasten auf das Dach drücken. Es gibt in Deutschland verbindliche Schneelastwerte. Dächer müssen heute das 2,3-fache im Vergleich zu früheren Werten aushalten. Die jeweils zulässige Schneelast wird über die DIN-Norm 1055 geregelt. Neben dem Schnee müssen zudem die Windlasten miteinkalkuliert werden. Auch darauf sollte vor der Konstruktion mit der Baufirma gesprochen werden. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine Firma zu wählen, die über langjährige Erfahrung im Bau von Reithallen verfügt.

Das Thema „Belüftung“ wird beim Hallenbau gerne hintenangestellt, dabei ist es enorm wichtig. Eine zu aufgeheizte Halle im Sommer wird ebenso ungern benutzt wie eine Halle, in der im Winter das Kondenswasser tropft. Mal abgesehen davon, dass letzteres mit der Zeit das verbaute Holz schädigt.

Die sogenannte „Trauf-First-Entlüftung“ wird nicht nur in Stallungen, sondern auch in Reithallen gerne verbaut. Das Prinzip: Oben im First baut man sogenannte „Firstschlitze“ mit Windabweisern, einer Abdeckhaube sowie einer etwa zehn Zentimeter breiten Frischluftöffnung ein. Durch diese kann die aufsteigende warme Luft entweichen und der Austausch findet statt. Die richtige Wärmedämmung sorgt dafür, dass es weder im Winter zu kalt noch im Sommer zu heiß wird. Angenehmer Nebeneffekt einer gelungenen Wärmedämmung in der Halle: Die Geräusche von draußen werden gut gedämpft und stören weniger.

Gesunder Weidegang

Die Luft im Herbst und Winter enthält mehr Sauerstoff als in den anderen Monaten. Kalte Luft ist generell dichter als warme, bei null Grad Celsius hat sie etwa fünf Prozent mehr Masse als bei 15 Grad. Darum steckt im Winter in jedem Liter Außenluft mehr Sauerstoff als im Sommer.

„Bei ausreichend Weideflächen empfiehlt es sich, eine sogenannte Winter-Trampelkoppel zum stundenweisen Beweiden bereitzuhalten“, erklärt Ingolf Bender. „Sie ermöglicht dem Pferd in der kalten Jahreszeit optimale Bewegung. Diese Koppel muss allerdings im Frühjahr gesperrt und durch Pflegemaßnahmen, etwa Nachsaat samt Anwalzen, saniert werden. Für alle weiteren Weideflächen gilt: Ab November sollte eine weitgehende Sperrung vorgenommen werden, um die Grasnarbe zu schonen, da ein Kahlfressen unweigerlich die Vegetation empfindlich stören und letztlich zur Degenerierung der Weide führen würde. Dadurch hätte die Weide im Frühjahr keinen Ernährungswert mehr, weil sie verkrautet nachdem das Pflanzenwachstum zu dieser Jahreszeit bei Temperaturen von tagsüber unter 10°C zum Erliegen gekommen ist.“

„Üblicherweise wird im Winter den Pferden die Weidekoppel nur für eine sehr begrenzte Zeit geöffnet“, beschreibt Bender. „Die Haupternährung muss durch Heu oder durch Heulage, eventuell plus Stroh, sichergestellt sein.  Stets empfiehlt es sich, vor dem Herauslassen auf die Weide eine Portion Heu zu füttern. Dies vor allem deshalb, damit Pferde nicht ausgehungert den Restpflanzenbestand fressen, was häufig mit Scharren verbunden ist. Dabei gelangen unter Umständen schädliche Partikel wie Abfälle oder Kadaverreste in den Pferdekörper.“

Der Winterpaddock

Paddocks werden in Bauweisen mit einer, zwei oder drei Schichten angeboten. Je mehr der Paddock beansprucht wird, desto mehr Schichten sollten vorhanden sein, um ihn auch im Winter zum sicheren Außenplatz zu qualifizieren. Wichtig ist, dass das Wasser seitlich am Paddock abfließen kann. Sprich, die Schichten müssen auf der Geländeoberkante aufgetragen werden.

Als Tragschichte eignet sich mineralischer oder auch recycelter Schotter. Es ist darauf zu achten, dass die Dichte der Tragschicht auf keinen Fall zu hoch ist, was die Wasserdurchlässigkeit erheblich einschränken würde. Für die Trennschicht im Drei-Schichten-System werden diverse Materialien verwendet. Bodengitterplatten, Asphaltgranulat, Geotextilien oder Kunststoffvliesen sind besonders häufig im Einsatz. Als Tretschicht werden meist Häcksel aus Weichholz, Vlieshäcksel, Sand oder Sandgemische verwendet. Wird Sand verwendet, sollte dieser keine Feinanteile haben, welche die Trennschicht verstopfen können und vor allem im Winter sehr schnell gefrieren und damit zur Gefahr werden. Gewaschener Flusssand oder Maurersand sind gute Lösungen. Quarzsand eignet sich ebenfalls nicht, da er die Hufe zu stark abreibt.

Sogenannte synthetische „Zuschlagstoffe“ können zwar die Eigenschaften der Tretschicht verbessern, sie etwa für den Winter wasserdurchlässiger und frostbeständiger machen. Allerdings ist die Belastung durch Feinstaub ein nicht zu unterschätzendes Übel. Holzhackschnitzel sind besonders bei kalten Temperaturen zu empfehlen. Sie bleiben auch bei einem Matschboden im Herbst und Winter stabil, da das Pferdegewicht besser horizontal aufgenommen wird. Allerdings besteht die Gefahr, dass in Hackschnitzeln Gifthölzer enthalten sind. Deshalb ist auf einwandfreie Qualität zu achten und kein Häckselmaterial aus dem Garten zu verwenden. Zudem muss dieser Tretschicht-Belag alle zwei bis drei Jahre aufgrund der recht schnellen Kompostierung ausgetauscht werden. Übrigens: Aus derartigen Häckseln lassen sich auch kleine Hügel bauen, welche die Pferde zum Scharren einladen. Mit diesen Häckselhügeln lassen sich auch Matschflächen auf dem Paddock leicht ausbessern.

Im Gegensatz zur Winterweide sollte auf dem Winter-Paddock unbedingt an ausreichend Futter, welches aber nicht ganz einfach zu erreichen ist, gedacht werden. Während auf der Weide ausreichend Beschäftigung durch die Futtersuche vorhanden ist, bleibt diese mit einer normalen Futterraufe im Paddock auf der Strecke. Engmaschige Futternetze oder spezielle Netze wie das „Heu-Toy“ können für ausreichend Beschäftigung und Abwechslung. Mischt man unter das Heu einiges Stroh sind die Pferde deutlich länger beschäftigt.

Weichhölzer wie Pappel und Weide oder Harthölzer wie Birke und Haselnuss können als kleine „Knabberei“ für Beschäftigung am Paddock sorgen. Allerdings sollten pro Tag nicht mehr als zwei Kilogramm pro Pferd ausliegen, da es sonst durch den schwer verdaulichen Ligninanteil zu Verdauungsstörungen und Durchfällen kommen kann. Nadelhölzer sind aufgrund ihrer ätherischen Öle und Harze weniger geeignet, da diese den Magen-Darm-Trakt bei größeren Mengen reizen können.

Beheizte Selbsttränken stellen im Vergleich zu herkömmlichen Wasserbehältnissen eine große Arbeitserleichterung dar.

Frostfreie Tränke

Bei der Selbsttränke im Stall gibt es die Möglichkeit, diese über Trafos und eine Rohrleitung zu beheizen. Normalerweise bleiben derartige Kunststoff-Tränkbecken bis ca. -20°C frostfrei und bieten damit hierzulande eine sichere winterliche Wasserversorgung. Bei Selbsttränken kann durch Rohrbegleitheizungen nachgerüstet werden. Heizkabel werden um die Wasserleitung gewickelt und durch einen Trafo erhitzt.

Bei größeren Ställen lohnt sich der Einbau einer Zirkulationsanlage. Durch eine Pumpe und die dadurch bedingte gleichbleibende Fließgeschwindigkeit des Wassers friert dieses bei geringen Minusgraden nicht ein. Bei tieferen Minusgrade schaltet sich zudem ein Heizelement zu, welches für die richtige Temperierung sorgt.

Bei Offenstallhaltung ist eine Balltränke zu empfehlen. Bei dieser wird ein Steigrohr mehrere Zentimeter in die Erde eingelassen. Dort ist diese frostfrei und das Wasser kann in die Tränke befördert werden. Über ein Schwimmerventil wird das Wasser stetig nachgefüllt. Das Ballventil hält das Wasser an der Oberfläche zudem in Bewegung, sodass es nicht einfriert. Thermo-Tanks sind eine weitere Möglichkeit, um die Pferde auch bei Minusgraden draußen auf der Winterweide oder im Offenstall sicher zu versorgen.

Auch ein schwimmendes Holzstück in der Tränke sorgt auf einfache Art und Weise dafür, dass das Wasser nicht zu schnell einfriert. Obendrein ist es eine Bereicherung für den Spieltrieb des Pferdes.

Gerade an Stellen, welche die Pferde stark frequentieren – beispielsweise rund um einen Futterplatz oder die Tränke – werden die Matschkuhlen im Offenstall, Paddock oder auf der Weide im Winter immer tiefer.

Als Lebensraum für Bakterien und Pilze ist eine solche Weide geradezu ideal. Frost reduziert die Mikroorganismen zwar, doch sobald es einen Tag wärmer wird, vermehren sie sich erneut blitzartig. Wer seine Pferdeäpfel jeden Abend einsammelt, tut viel dafür, dass es auf der Pferdeweide zu jeder Jahreszeit hygienisch zugeht und sorgt vor allem auf der Matschweide für weniger Bakterienwachstum. Rund um die Tränke muss die Weide zudem mindestens drei Meter in alle Richtungen befestigt sein, was beispielsweise mit Kunststoffmatten, Betonplatten oder verdichtetem Schottermaterial geschehen kann. Besonders in diesen Bereichen ist für eine mindestens wöchentliche Säuberung zu sorgen. Einstreu ist zudem nicht aufzubringen.

Winterbeschläge beugen Aufstollen und Rutschgefahren vor. Foto: Schmelzer

Der richtige Halt

A und O beim winterlichen Ausritt ist der richtige „Grip“. Das Wegrutschen im Schnee sollte unbedingt vermieden werden, da die empfindlichen Pferdebeine sich dabei schwere Verletzungen zuziehen können. Als Schutz der Beine bei Ritt und vor allem bei leichterem Wegrutschen empfehlen sich Gamaschen. Sie saugen sich im Schnee nicht voll wie Bandagen und sind leicht von Schmutz zu befreien. Gamaschen mit Knopf halten dabei besser, als jene mit Klettverschluss. Sprungglocken können zusätzlich schützen.

Schnee ist hierzulande weniger pulvrig als vielmehr pappig. So sammelt er sich bei normalem Beschlag auch sehr schnell als dicker Klumpen im Huf. Der als „Aufstollen“ bekannte Vorgang sorgt dafür, dass das Pferd immer weniger Halt hat und sich zunehmend unsicher fortbewegt.

Beschlagene Pferde können darum Spezialeinlagen unter die Hufeisen bekommen. Sie werden zwischen Huf und Eisen eingenagelt und verhindern die Stollenbildung. Derartiger „Hoofgrip“ besteht aus einer Gummisohle mit einem Wulst, aus welchem der Schnee bei jedem Schritt des Pferdes wieder nach draußen gedrückt wird. Durch Steine können derartige Einlagen leider beschädigt werden. Sind sie jedoch nach der schneereichen Zeit noch intakt, ist es möglich, sie im Folgejahr nochmals zu verwenden.

Eine weitere Möglichkeit, das Gehen im Gelände für das Pferd sicherer zu machen, besteht im Auftragen von „Huflederkitt“. Dieser kann selbst vom Reiter auf die gereinigte Hufsohle aufgetragen werden und schützt diese so vor dem Aufstollen. Viele Reiter bevorzugen den Kitt, da hierfür kein Hufschmied erforderlich ist. Doch die Handhabung und das korrekte Auftragen erfordert ebenfalls etwas Fingerspitzengefühl. Die Kitt-Tafel wird in warmem Wasser aufgeweicht, geknetet und in die gereinigte Hufsohle eingearbeitet. Der Huflederkitt hält eine Beschlagperiode und kann wiederverwendet werden. Im Schnee und Matsch sind auch Stollen von Vorteil, da man besseren Halt und dadurch mehr Sicherheit hat. Allerdings ist in diesem Fall immer die Kombination mit Sprungglocken sinnvoll.

In den letzten Jahren haben die Stollen zum einfachen Einklicken viele Freunde gewonnen. Eisen mit Stollenlöchern müssen vorab vom Hufschmied angefertigt werden. Bei vielen Pferden klappt die Kombination, vorne kleinere Stollen und hinten eher größere gut.

Barhufige Pferde haben weniger Probleme mit dem Schnee, da sich dieser nicht in den Eisen verfangen kann. Dennoch herrscht Rutschgefahr bei eisigen Flächen.

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