Urlaub im Sattel

Urlaub auf und mit dem Pferd: der Traum vieler Reiter. (Foto: Slawik)

Es ist die schönste Zeit im Jahr: Der Urlaub steht an. Doch nicht alle bevorzugen einen reinen Strandurlaub oder einen Städtetrip – viele Reiter wünschen sich, die Ferien auf und mit dem Pferd zu verbringen. Wir stellen verschiedene Möglichkeiten vor und erklären, was es zu beachten gilt.

Zuerst einmal ist es wichtig zu überlegen, was der Reiter in diesem Urlaub gerne erleben möchte. Geht es um ruhige entspannte Ausritte oder aufregende Abenteuer? Steht der Sport im Vordergrund oder die Entspannung? Ist diese Entscheidung getroffen, ist das eigene Pferde zu betrachten. Was wäre für mein Pferd das Beste? Was für ein Typ ist mein Pferd? Dazu zählt natürlich auch die Frage: Ist mein Pferd in der Lage, das gewünschte Programm durchzuhalten? Sollte das eigene Pferd nicht zu der angehenden Reise passen, so kann man in den meisten Fällen ein Pferd am gewünschten Zielort oder beim gewünschten Anbieter dazubuchen.

Soll das eigene Pferd mit auf Reisen gehen, sollte vor allem die Haltung vor Ort geklärt werden. Ob draußen oder drinnen, Gruppen- oder Einzelhaltung und welche Einstreu vor Ort verwendet werden soll, muss vor Antritt der Reise geklärt sein. Ebenso welche Impfungen erforderlich sind, damit diese früh genug durchgeführt werden können. Unmittelbar nach der Buchung ist es ebenfalls ratsam, die Zollformalitäten zu klären. Innerhalb der EU fallen jene nicht an, außerhalb der EU muss bei dem zuständigen Heimatzollamt ein Zolldokument beantragt oder das Pferd verzollt werden.

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Pferderegion Hannover

Raus aus der Großstadt, rein ins Grüne und rauf auf den Pferderücken in der Pferderegion Hannover: Vom Sattel aus die Natur in der Umgebung bestens erkunden – ganz ohne lange Anreise! Schon das Landeswappen von Niedersachsen verrät: Hannover und die Region sind ein absolutes Paradis für Pferdefans. Von der Landeshauptstadt aus ist man in weniger als einer halben Stunde in einer der sechs Kommunen Langenhagen, Isernhagen, Burgdorf, Wedemark, Burgwedel oder Uetze – auch ohne eigenes Auto. Hier heißt es durchatmen, entspannen und den Kopf freikriegen auf traumhaften Ausreitgeländen, gemütlichen Fachwerkhöfen, bei einer Vielzahl an Reitvereinen. Auf zahlreichen Reittouren kommen Anfänger und Profis voll auf ihre Kosten. Und nach dem Tag im Grünen kann man abends trotzdem wieder das Großstadtleben genießen. Das neue Video zur Pferderegion Hannover gibt erste Eindrücke!
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Ich packe meinen Koffer …
 
Ist die Reise mit dem eigenen Pferd gebucht, kann das Packen losgehen. Die Reitkleidung sollte an die zu erwartenden Wetterverhältnisse am Urlaubsort angepasst werden. Auch für das Pferd muss einiges einpackt werden. Futter, um dem Pferd eine Futterumgewöhnung zu ersparen, und Notfallmedikamente, eventuell Einstreu und das Zaumzeug. Dabei ist darauf zu achten, dass das Equipment weder neu und bisher ungenutzt, noch abgenutzt ist, um Scheuerstellen zu vermeiden. Ist das Pferd beschlagen, sind Ersatzeisen zu empfehlen, falls der Hufschmied vor Ort eben diese nicht auf Vorrat hat. Informationen über das Gelände sind im Voraus einzuholen, um sich früh genug Gedanken über Hufschutz machen zu können. Und: Ist der Equidenpass schon eingepackt? Er muss immer mitgeführt werden, wenn das Pferd mit dem Anhänger transportiert wird. Ist am Urlaubsort ein Gesundheitszeugnis vorzuzeigen, muss auch dieses in den Koffer. Bei Fragen dazu kann der eigene Haustierarzt zu Rate gezogen werden, der unter anderem auch die Pässe auf Vollständigkeit kontrollieren sollte. Frühestens 48 Stunden vor Reisebeginn muss eine amtstierärztliche Bescheinigung von einem Veterinäramt ausgestellt werden, wenn die Reise aus Deutschland hinausführt. Die sollte immer griffbereit sein.
 
Versicherungen
 
Egal, ob die Reise ins Ausland geht oder innerhalb Deutschland bleibt: Das Pferd muss haftpflichtversichert sein. Von Vornherein sollte geklärt werden, ob die Police auch im Ausland greift, ebenso bei der jeweiligen Tierlebens- und Tierkrankenversicherung. Diese Informationen können bei der jeweiligen Versicherung eingeholt werden. Außerdem sollte diese über den Aufenthalt aufgeklärt sein. Manche Versicherungen legen sogar im Vertrag fest, dass sie über einen Standortwechsel informiert werden müssen. Für den Reiseweg können zusätzliche Transportversicherungen abgeschlossen werden.

Wurmkuren und Impfungen müssen bei Antritt der Reise auf dem neusten Stand sein. (Foto: Equipics)


Der Transport

 
Natürlich ist es für ein Pferd stressfreier, je kürzer die Fahrt ist. Aber auch längere Strecken können mit einem transporterfahrenen Pferd gemeistert werden. Regelmäßige Pausen sind wichtig für Mensch und Tier. In dieser Zeit sollte den Pferden Wasser angeboten werden.
 Geht es für längere Zeit ins Ausland, ist es sogar möglich, das Pferd in einem Frachtflugzeug unterzubringen. Dort steht dieses in einem Frachtraum, der mit einer Klimaanlage ausgestattet ist. Das Pferd wird währenddessen professionell betreut, in Ausnahmefällen kann der Besitzer oder ein Tierarzt mitreisen. Zu beachten: Nicht alle Flughäfen bieten solche Tiertransporte an. Oft geht eine solche Reise mit einer längeren Anhängerfahrt einher. Um mehr Informationen, Möglichkeiten und die Übersicht über die Kosten zu bekommen, kann auf der Homepage der Fluggesellschaft nachgeschaut werden. Auch große Schiffe bieten die Möglichkeit, ein Pferd zu transportieren. Um sicher zu gehen, welche Transportmöglichkeit die beste ist, hilft es in jedem Fall, mit der jeweiligen Organisation und den Haustierarzt zu sprechen.

Ein Reiturlaub muss nicht immer mit dem eigenen Pferd stattfinden. Es bietet sich die Gelegenheit, andere Rassen und Reitweisen auszuprobieren - zum Beispiel Isländer direkt in Island. (Foto: Equipics)


Reiterreise ohne eigenes Pferd

 
Bedeutet eine Reise zu viel Stress fürs eigene Pferd oder ist das Ziel zu weit entfernt, gibt es viele Anbieter, die Reiterreisen auf Leihpferden im Programm haben. Sie brauchen noch Inspiration? Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug nach Island? Ein Abenteuer in einer aktiven Vulkanlandschaft auf einem waschechten Islandpferd erleben – ein unvergessliches Erlebnis. Natürlich kann zu Pferde auch ein absoluter Nervenkitzel erfahren werden: Mitten in einer Herde Zebras, einen Elefanten am Wasserloch beobachten oder mit Giraffen durch die Savanne galoppieren. All das bietet eine Reiterreise nach Afrika. Lange weite Steppen genießen kann ein Reiter aber auch in der Mongolei auf echten mongolischen Pferden mit Übernachtungen in Jurten. Oder vielleicht besteht der Wunsch, einmal ein richtiger Cowboy zu sein? Dieser Traum kann ganz leicht in Nordamerika, zwischen Washington und Texas, in Erfüllung gehen. Viele Ranches laden dazu ein, im Alltag mitzuhelfen und zum Beispiel an der Rinderarbeit teilzunehmen.

Natürlich kann auch auf einer Reiterreise entspannt werden, zum Beispiel in der Lüneburger Heide. Wer am Strand reiten möchte, kann an der Nordsee schöne Runden im Watt drehen.


Von den Großen zu den Kleinen

 
Ein waschechter Reiturlaub ist auch für die kleinsten Reiter ein absoluter Traum. Einmal das Immenhof-Feeling selbst erfahren und von morgens bis abends im Stall sein – am liebsten gleich dort schlafen! Das ist auf vielen Ponyhöfen mittlerweile möglich. Hier wird der Nachwuchs mit Spaß ans Pferd geführt und erlernt spielerisch den Umgang mit dem Pferd. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder absolute Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis sind – das Abenteuer Pferd steht im Vordergrund. Neben dem Reiten wird gespielt und neue Kontakte können geknüpft werden. So entsteht nicht nur eine Beziehung zum Pferd, sondern auch einige Freundschaften. Für die Wissbegierigen unter den Reitkids bieten viele Höfe Lehrgänge an – auch mit eigenem Pferd. So können die nächsten Schulferien ganz dem liebsten Vierbeiner gewidmet werden.

Auf vielen Ponyhöfen haben Kinder die Möglichkeit, dem Tier und dem Sport näher zu kommen und echte Immenhof-Momente zu erleben. (Foto: Equipics)

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