Ferien im Sattel

Brrr ist das kalt draußen. Höchste Zeit, sich Gedanken um den nächsten Urlaub zu machen. Wie wäre es im nächsten Jahr mit einer Reise im Sattel? Wir haben nach den schönsten Reiterreisen im In- und Ausland gesucht und stellen einige Highlights vor.

Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist: Was wünsche ich mir von meinem Urlaub? Strandausritte, Bergtouren oder vielleicht doch Reitunterricht? Und: Möchte ich den Urlaub mit meinem eigenen oder einem Leihpferd verbringen? Mit dem eigenen Pferd sollten Ziele in Deutschland oder den angrenzenden Nachbarländern gewählt werden, um dem Tier eine unnötig strapaziöse Anreise zu ersparen. Aber auch in erreichbarer Nähe gibt es tolle Angebote für Urlaub mit Pferd.

Reiterziele in Deutschland

Das Wattenmeer liegt uns direkt vor den Hufen und bietet ein tolles Erlebnis für Reiter und Pferde. Die Nordseeinsel Borkum ist die einzige mit anerkanntem Hochseeklima. Eine Wohltat für alle Pferde und Reiter mit Atemwegserkrankungen. Außerdem lädt der lange und breite Sandstrand zum Losfetzen ein. Für die Anreise von Hannover aus sollten rund fünf Stunden Fahrzeit eingeplant werden, da eine Fährüberfahrt erforderlich ist. Für ein Wochenend- oder Tagesausflug sind Cuxhaven und die Insel Neuwerk seit Jahren beliebte Ziele bei Reitern aller Klassen. Diese Ziele sind von Hannover aus in zwei bis drei Stunden zu erreichen.

Viele Höfe bieten zusätzlich zu Boxen für Gastpferde auch Unterkünfte für den Reiter an. Wer es etwas luxuriöser mag, kann auch individuell ein Hotel in der Nähe buchen und nach dem Reiten noch im Spa-Bereich ausspannen.

Eines der beliebtesten deutschen Reiter-Reiseziele liegt direkt in unserer Mitte, die Lüneburger Heide. Sie bietet mit den kilometerlangen Sandwegen und einem flächendeckenden Reitwegenetz beste Bedingungen für ausgedehnte Ausritte. Auch Kombinationen aus Reiturlaub und Lehrgängen sind hier möglich, so wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.

Urlaub im Sattel sollte jeder Reiter gemacht haben.

Hallo, Nachbar!


Wenn es dann doch etwas weiter sein darf, bieten unsere direkten Nachbarn tolle Urlaubsgebiete zum Reiten. Die dänische Insel Rømø liegt direkt gegenüber von Sylt und ist mit dem Auto vom Festland aus über eine Straße erreichbar. Hier sollte man auf jeden Fall lange Ausritte am unendlichen Strand auf der Westseite und im Wattenmeer planen. Die Fahrzeit von Hannover aus beträgt rund fünf Stunden.

Auch unsere niederländischen Nachbarn sind eine Reise wert. In Zeeland, den südlichsten Inseln der Niederlande, erwarten Reisende neben traumhaften Stränden und Wäldchen auch schöne Ortschaften, die zum Bummeln einladen. Von Hannover aus mit dem Auto sind es etwa fünfeinhalb Stunden. Wer nach einer landestypischen Unterkunft sucht, sollte sich auf den örtlichen Campingplätzen umschauen.

Auch Texel, die größte der Niederländischen Inseln, empfängt Reiter mit langen Sandstränden, Dünenlandschaften und Wald. Rund sechs Stunden sollten für eine Fahrt mit dem Auto eingeplant werden. Außerdem ist eine Fährfahrt nötig.

Vive la France: Die hügeligen Landschaften und Weinberge im Elsass bieten die perfekte Kulisse für Wanderreittouren und Weinproben. Bei der Wahl der Unterkunft stehen je nach Anbieter herrschaftliche Chalets oder puristische Tipis zur Verfügung. Neben Wanderritten sind auch sternförmige Tagestouren möglich. Mit dem Auto sollten rund sechs bis sieben Stunden Fahrzeit eingeplant werden.

Fernziele mit Abenteuercharakter


Fernab der Zivilisation in der Mongolei erwartet die Reiterurlauber ein unvergessliches Erlebnis in der Wüste Gobi. Im Sattel der mongolischen Kleinpferde geht es durch die endlose Steppenlandschaft und an einzigartigen Felsformationen entlang. Hier kann man Schafe, Wölfe und Wildpferde in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und auf den Spuren von Dschingis Khan wandern. Wie der berüchtigte Hunne verbringen die Urlauber die Nächte in Zelten oder Jurten Camps einheimischer Nomadenfamilien. Luxus Fehlanzeige. Doch ein authentischer Einblick in die mongolische Lebensweise ist gewiss. Diesen vermitteln auch die einheimischen Begleiter, die die Tour führen. Die Tagesritte sind nicht länger als 30 Kilometer und werden in Gruppen von zwei bis zehn Personen zurückgelegt. Etwa 15 Stunden inklusive einem Zwischenstopp müssen für den Flug von Deutschland nach Ulan eingeplant werden. Da der Sommer in der Mongolei sehr heiß wird, sind die zweite Augusthälfte und September eine gute Reisezeit. 

Island ist der Klassiker unter den Reiterreisen und Verkaufsschlager bei vielen Anbietern. Nirgendwo sonst lässt sich das wilde Wesen der Isländer besser erleben. Auf den gemütlichen Fünf-Gang-Pferden führen die verschiedenen Reiserouten vorbei an Binnenseen mit glasklarem Wasser, imposanten Vulkanen und bizarren Lavalandschaften. Der Großteil der Insel besteht aus unberührter Natur. Von einfachen Holzhütten bis zu Wellnesshotels mit eigenem Hotpot ist im malerischen Island alles an Unterkünften zu finden. Außerdem kann man zwischen Tagesritten und mehrtägigen Touren wählen. Um wirklich etwas zu sehen, wird bis zu neun Stunden täglich geritten. Nichts für ungeübte Reiter. In nur gut dreieinhalb Stunden ist der Flughafen von Reykjavik zu erreichen, wer frühzeitig bucht, hat auch gute Chancen auf ein Flugschnäppchen. Da es in Island nie wirklich heiß wird, ist das Klima von Ende Juni bis Ende August perfekt. Achtung: Der Seuchenschutz wird in Island sehr ernst genommen. Daher sind die Einführregeln sehr streng. Reitbekleidung muss vor der Einreise chemisch gereinigt werden. Produkte aus Leder dürfen gar nicht eingeführt werden.

Foto: Island Erlebnisreisen GmbH

Die überwältigende Natur der Rocky Mountains auf versteckten Pfaden erleben.

Einmal Cowboy sein: Das ist der Kindheitstraum vieler Reiter. Dieser lässt sich dank verschiedener Reisanbieter in den USA verwirklichen. Über verschlungene Gebirgspfade durch die legendären Rocky Mountains oder in Wildwest-Manier durch die Wüste. Dabei den Stetson fest auf dem Kopf. Eine Tour durch Colorado verbindet das Cowboyerlebnis mit Badevergnügen und bleibt dabei fernab der ausgetretenen Touristenpfade. Abends werden die Zelte um ein großes Lagerfeuer errichtet und gemeinsam gegessen. Die Tagesritte sind nicht länger als sechs Stunden und so bleibt genügend Zeit für erholsame Bäder in Colorados Bergseen. Etwa zwei Zwischenlandungen und rund 20 Stunden dauert die Anreisez um Flughafen Colorado Springs. Bester Reisemonat ist der August mit einer Durchschnittstemperatur von 20 Grad.

Wer mehr Action sucht, sollte an einen Ranchurlaub in Arizona oder Wyoming nachdenken. Hier werden Urlauber auf der Working Ranch untergebracht und Brandings und Round Ups gehören zum Alltag. Oder sie nehmen an einem echten Viehtrieb mit 500 bis 1500 Rindern teil, Übernachtung unterm Sternenhimmel inklusive. Bester Reisezeitraum ist im Mai oder Oktober. Die Flugdauer nach Phoenix beträgt etwa 15 Stunden.

Foto: Pegasus Internationale Reiterreisen

Costa Rica ist ein Reiseziel, bei dem nur die Wenigsten an Reiturlaub denken. Und doch bietet kaum ein anderes Land mehr Möglichkeiten, um mit dem Pferd auf Entdeckungstour zu gehen. Das tropische Paradies in Mittelamerika hat eine gigantische Pflanzen- und Tiervielfalt. Bunte Orchideen, Schmetterlinge und Papageien begleiten die Reiturlauber auf ihrem Weg durch die teils ursprüngliche Natur. Nach den faszinierenden Tagesritten laden kilometerlange Sandstrände und zum Entspannen ein. In Tagesritten lassen sich spannende Orte, der Dschungel oder atemberaubende Wasserfälle besuchen. Bei Ritten ins Gebirge lassen sich Affen und Nasenbären beobachten. Natürlich sind auch Ausritte am Strand während des Sonnenuntergangs zu buchen. Auch mehrtägige Wanderritte sind möglich, dabei wird in vom Veranstalter gebuchten Hotels übernachtet. Da in Costa Rica tropisches Klima herrscht, gibt es Trocken- und Regenzeiten. Wer nicht nass werden möchte, sollte zwischen Dezember und April reisen. Die Anreise von 14 bis 30 Flugstunden lohnt sich trotzdem.

Auf Safari zu Pferde. Das ist möglich in Namibia, zum Beispiel im Okapuka Wildtierreservat nördlich von Windhoek. Hier genießen die Urlauber das Beste aus zwei Welten, Unterbringung im komfortablen Hotel und tägliche Ritte durch die Berge und die Savanne. Hier können wildlebende Herden von Antilopen, Giraffen und Zebras beobachtet werden. Auch der Damara Elephant Trail in Nambibia ist eine Reise wert. Hier gibt es prähistorische Landschaften zu bestaunen. In diesen dramatischen Landschaften lassen sich mit etwas Glück Nashörner und Elefanten beobachten. Übernachtet wird während des mehrtägigen Rittes in geräumigen Zelten. Im Reisezeitraum Mai bis August ist das Klima im südwestlichen Afrika gemäßigt um 20 Grad. Nach Windhoek wird eine Flugzeit von etwa 15 Stunden gerechnet.

Reisen mit Pferd

Lange Reisen mit dem Anhänger oder Pferdetransporter sind stressig und anstrengend für Mensch und Tier. Einige Stressfaktoren können durch rechtzeitige Planung und gute Organisation reduziert werden. Absolute Voraussetzung ist ein transporterfahrenes Pferd, welches sich problemlos verladen lässt und während der Fahrt ruhig bleibt.


Um das Stresslevel der Pferde gering zu halten, sollten in regelmäßigen Abständen von etwa drei bis vier Stunden Pausen eingelegt werden. Während dieser wird den Pferden Wasser angeboten, Heu sollte auch während der Fahrt in Heunetzen zur Verfügung stehen. Wer sein Pferd abladen und etwas führen will, sollte sich sicher sein, dass Aus- und Aufladen kein Problem darstellt und das Ganze an einem ruhigen und sicheren Platz stattfindet. An besonders warmen Tagen ist zu bedenken, dass sich der Transporter oder Anhänger extrem aufheizen kann. Wenn möglich sollte die Fahrt in die Morgen- oder Abendstunden verlegt und mehrere Trinkpausen eingeplant werden.

Wichtig: Auf allen Transporten im In- oder Ausland ist immer der Equiden- und Impfpass mitzuführen.

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