Jeder Reiter hat seine Baustellen – steife Hüfte, ungleiche Hände oder schiefer Kopf. Schuld ist oftmals die fehlende Bewegung im Alltag. Ein langer Arbeitstag im Büro oder körperliche Arbeit können zu massiven Sitzproblemen führen. Viele dieser Probleme lassen sich am besten ohne Pferd aus der Welt schaffen. Genau hier kommt der Punkt Reiterfitness ins Spiel: Durch gezielten Ausgleichssport verbessert sich auch das Reiten. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl an Programmen zur Verbesserung der Reiterfitness auf dem Markt. Ob ein Onlinekurs-Abonnement, Sets mit Trainingskarten oder ein spezieller Sportkurs für Reiter: hier kann jeder Reiter seinen Weg finden. Auch klassischer Mannschaftssport, Yoga oder der regelmäßige Besuch im Fitnessstudio sind hilfreich.
Stabilität und Beweglichkeit sollten das Ziel sein. Darauf spezialisieren sich alle Fitnessangebote für Reiter. Anders als im Alltag sitzt der Reiter auf dem Pferd auf einem sich bewegenden Objekt, der Körper des Reiters bewegt sich im dreidimensionalen Raum. Die besondere Herausforderung für die Reitermuskulatur ist der Spagat zwischen „Sitz gerade“, womit die Körperspannung und der stabile Rumpf gemeint sind und „Schwing mit“, was sich auf flexible Hüft- und Sprunggelenke bezieht. Der stabile Rumpf wird durch ein ausgewogenes Zusammenspiel von Bauch- und Rückenmuskulatur erreicht. Die Muskeln müssen so harmonieren, dass ein aufrechtes Sitzen im Gleichgewicht möglich ist. Bonus bei einer gut ausgebildeten Rückenmuskulatur: weniger Rückenschmerzen. Die Beweglichkeit in der Hüfte ermöglicht es, in jeder Gangart elastisch im Sattel zu sitzen, ohne das Pferd in seinem Bewegungsablauf zu behindern.
Aber beim Ausgleichssport sollte es nicht nur um Kräftigung gehen, auch die Ausdauer macht einen guten Reiter aus. Ausdauertraining wie Joggen, Schwimmen oder Walken verbessern das Herz-Kreislauf-System und sorgen für mehr Puste bei anstrengenden Trainingseinheiten. So kann man dann Pausen machen, wenn eine Lektion mit dem Pferd gut geklappt hat und nicht, wenn dem Reiter die Luft ausgeht.
Doch keine Angst, das bedeutet jetzt nicht täglich eine Stunde Schwitzen im Fitnessstudio, oftmals reichen schon ein bis zwei Übungseinheiten von 15 bis 20 Minuten wöchentlich, um Veränderungen herbeizuführen. Das Fitnesstraining sollte als Ergänzung zum Training mit dem Pferd gesehen werden.