Praktische Helfer: Praktische Helfer in jeder Situation

Die Wahl der richtigen Schubkarre kann den Unterschied in der Arbeit machen. (Fotos: Equipics / Slawik)

Es ist ein Irrglaube, zu denken, während der Weidesaison würde weniger Arbeit im Stall anfallen. Doch zum Glück gibt es praktische Helfer, die den Alltag in großen und kleinen Pferdeställen erleichtern. Die meisten Geräte sorgen übrigens nicht nur dafür, dass die Arbeit leichter von der Hand geht, sondern vor allem auch schneller erledigt werden kann. Eine Investition kann daher durchaus lohnen. Wir haben die Must-haves für Weide, Stall und Hof zusammengestellt.

 
Eine solide Einzäunung der Stallanlage mit allen Nebengebäuden erhöht nicht nur die Sicherheit, falls mal ein Pferd ausreißt, sie hält auch ungebetene Gäste fern. Natürlich gehört dazu auch ein großes Hoftor, das im Idealfall automatisch zu öffnen und schließen ist. Dieses kann zusätzlich mit Zugangscodes versehen werden, damit alle berechtigten Personen jederzeit Zugang haben. Heutzutage können die Torantriebe sogar durch ein Solarpanel mit Strom versorgt werden. Der Hof ist die Visitenkarte jeder Anlage und sollte daher stets sauber und gepflegt erscheinen. Wer sich die Buckelei mit Besen und Schaufel ersparen will, sollte über eine Kehrmaschine oder ein entsprechendes Anbaugerät für den Hoflader nachdenken. Je nach Größe der Anlage kann damit viel Arbeitszeit gespart werden.

 

Hilfe auf der Weide

 

Eine satte, grüne Weide kommt nicht von alleine, die richtige Pflege ist das A und O. Dazu gehört das regelmäßige Abäppeln, etwa alle drei Tage. Wer hier auf Schubkarre und Äppelboy setzt, ist je nach Anzahl der Pferde und Weidengröße mehrere Stunden beschäftigt. Eine effizientere Lösung ist hier der Mistsauger, der mit einer kleinen Zugmaschine über die Weide gefahren wird und auch auf dem Paddock oder Hof eingesetzt werden kann. Auch ist lästiges Herbstlaub so schnell beseitigt. Zudem hat sich die traditionelle Schleppe bei der Weidepflege bewährt. Sie wird einfach hinter den Radlader oder Trecker gehängt und sammelt den Großteil des Kots auf der Weide ein.

Auch der ständige Zugang zu sauberem Wasser gehört zu einer guten Koppel. Wer jedoch nicht über eine Wasserleitung bis zur Weide verfügt, muss sich mit einem Wasseranhänger oder großen Tränkbottichen behelfen. Um die Wasserbehälter zu füllen, eignen sich bei kleineren Mengen Wassersäcke für die Schubkarre. Sie ermöglichen einen fast verlustfreien Transport. Sollten die Tiere jedoch 24 Stunden auf der Weide stehen, sollte über die Anschaffung eines Wasserwagens mit Selbsttränke nachgedacht werden. Dies spart viel Zeit und ist weniger anstrengend. Wenn die Tiere auch im Winter draußen stehen, sorgen frostfreie Tränken auch bei Minustemperaturen für eine Versorgung mit Wasser.
 
Um die Pferde sicher auf der Weide zu halten, ist ein Stromzaun sowie ein fester Zaun aus Holz oder stabilem Plastik nötig. Bei der Verwendung von Stromzäunen wird in der Regel ein Weidestromgerät verwendet, welches durch eine leistungsstarke Batterie betrieben wird. Diese können zusätzlich an Solarmodule angeschlossen werden, um neue Energie einzuspeisen. Versicherungstechnisch müssen die stromführenden Litzen täglich überprüft werden, um einen Spannungsverlust zu verhindern. Doch auch hier gibt es einen technischen Helfer, der diesen Job übernimmt. Weidezaunüberwachungsgeräte melden jederzeit per App oder SMS, wenn es Störungen im Stromfluss kommt. Moderne Geräte sind zudem per App zu steuern und so lässt sich zu Stromzufuhr einfach am Handy ein- und ausschalten.

Mit einem Zaunmonitor lässt sich der konstante Stromfluss überprüfen.

Mit Paddockmatten bleibt der Auslauf das ganze Jahr trocken und matschfrei.

Auslauf aufwerten

 

Paddocks und Weiden gehören zu einer artgerechten Pferdehaltung. Doch nach wochenlangem Regen kann aus der Auslaufoase schnell eine Matschwüste werden. Dies ist nicht nur beim Reinholen und Abäppeln nervig für den Besitzer, sondern kann auch zu gesundheitlichen Schäden beim Pferd führen. Wenn das Wasser nicht abläuft oder versickert, stehen die Tiere in einem Gemisch aus Matsch und Urin – ein Paradies für Bakterien. Dies kann zu Strahlfäule und Mauke führen. Besonders auf lehmigen Böden kann das Wasser nicht optimal versickern. Oftmals fehlt den Pferden dann auch ein trockener und sauberer Liegebereich zum Entspannen. Die dadurch entstehende Unruhe kann das Pferd zusätzlich belasten. Eine Möglichkeit ist das Anlegen einer Drainage oder das Erstellen eines Gefälles mit Ablaufrinne, um das anfallende Wasser möglichst schnell wieder loszuwerden. Mit Paddockplatten kann dem vorgebeugt werden. Die rutschfesten Gummimatten sind langlebig und lassen sich meist per Stecksystem miteinander verbinden. So lassen sich der gesamte Auslauf oder nur bestimmte Bereiche einfach trockenlegen. Die Matten können ohne Unterkonstruktion direkt auf den Naturboden oder laut Herstellerangaben sogar auf den Matsch gelegt werden. Somit kann diese Lösung selbst im Herbst bei Dauerregen noch umgesetzt werden. Dabei kann es allerdings passieren, dass der Matsch durch die Löcher in den Matten quillt und diese versinken, das kann verhindert werden, wenn zwischen Matsch und Matten noch ein wasserdurchlässiges Vlies verlegt wird. Dadurch liegen die Platten stabil. Das Niederschlagswasser kann durch die Gitterform ungehindert versickern, was Glatteis und Rutschpartien vorbeugt.
 
Der sogenannte Tropfen auf den heißen Stein ist Sand auf Matsch. Sand ohne Tragschicht auf dem Matsch zu verteilen, ist keine gute Idee. Der Sand verbindet sich mit dem Schlamm zu einer betonähnlichen Oberfläche und das Regenwasser hat keine Chance, zu versickern. Auch Hackschnitzel sollten nicht ohne Trennschicht auf den Matsch gebracht werden. Dies führt nur zu matschigen Hackschnitzeln.

Mit dem Hoflader lassen sich schwere Arbeiten mit Leichtigkeit erledigen.

Mit flexiblen Boxen kann das Ausmisten maschinell erfolgen.

Erleichterung im Stall

 

Oftmals sind neue Geräte teuer in der Anschaffung, doch rechnet man die Anschaffungs- und Unterhaltskosten gegen die Zeitersparnis. Können Mitarbeiter dadurch eingespart werden, rechnen sich die anfänglichen Kosten meist sehr schnell.
 
Im Stall kann beispielsweise die Fütterung komplett automatisiert erfolgen. Dazu werden Kraftfutter- und Raufutterautomaten an den Boxen oder im Auslauf installiert und jedes Pferd erhält individualisiert auf seinen Bedarf abgestimmtes Futter. So lassen sich beispielsweise auch die Fresspausen verkürzen und das Kraftfutter in mehreren kleinen Portionen dosieren. Das kommt dem natürlichen Verdauungsprozess des Pferdes entgegen. Leichtfuttrigen Tieren können so bei ganztägigem Raufutterzugang Zwangspausen eingerichtet werden. Die Befüllung der Automaten muss je nach Größe und Einstellung nur einmal in der Woche erfolgen.
 
Um große Raufutterballen oder Bigpacks mit Kraftfutter auf dem Hof zu bewegen, bieten sich Hoflader oder Gabelstapler an. Übrigens gibt es die Hoflader mittlerweile auch mit Elektromotor, das schont nicht nur die Umwelt, sondern verhindert auch den unangenehmen Dieselgestank, der sich teilweise über Stunden in der Stallgasse hält. Eine weitere Hilfe bei der Heufütterung ist eine spezielle Rundballenkarre, die das Abwickeln der großen Ballen deutlich vereinfacht. Der Rundballen wird dabei mit dem Traktor auf den Rundballenabwickler gesetzt und kann dank der Rollen händisch bewegt werden. Außerdem ist die Platte, auf der das Heu aufliegt, drehbar, was ein leichtes Abrollen ermöglicht.

 

Flexibles Mistsystem

 

Wer seinen Einstallern einen umfassenden Service bieten, der kann auch eine höhere Boxenmiete verlangen. Ein Angebot, das bei vielen Pferdebesitzern gut ankommt, ist der Mistservice. Voraussetzung dafür ist ein flexibles Boxensystem, bei dem sich die einzelnen Stallelemente zusammenschieben oder aufklappen lassen. Mit einem Traktor oder Hoflader können diese dann innerhalb weniger Minuten komplett entleert werden. Eine Investition, die sich schnell amortisiert, wenn eine Person so über 40 Boxen an einem Vormittag misten kann.

Auch die Wahl der Mistkarre kann für die Freude an der Stallarbeit entscheidend sein. Nicht immer ist das Sonderangebot im Landhandel der große Wurf. Wer täglich viel mit der Karre arbeitet, sollte über die Investition in ein motorisiertes Modell nachdenken. In Kombination mit einer extra leichten Mistgabel kann auch in fest verbauten Boxenanlagen für Erleichterung beim Ausmisten gesorgt werden. Schubkarren mit Unterstützungsmotor erleichtern das Schieben und Ausleeren ungemein. Außerdem können sie durch die motorisierte Unterstützung schwerer beladen werden. Dies schont die Gesundheit der Mitarbeiter und steigert so die Effizienz des Unternehmens. Die motorisierten Schubkarren sind sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit Elektromotor erhältlich.

Gewissenhaftes Abäppeln von Reitbahn und Weide sollte selbstverständlich sein.

Stallgasse und Hof lassen sich nicht nur mit Besen und Schaufel kehren.

Und auch Bollengabeln werden mittlerweile in elektrischer Form angeboten. Ein kleiner Motor im Stiel bringt die Gabel auf Knopfdruck zum Vibrieren, dadurch werden Äppel und Einstreu zuverlässig voneinander getrennt. Der ebenfalls im Stiel befindliche Akku kann ganz einfach mit einem Kabel an der Steckdose aufgeladen werden. Diese vibrierenden Mistgabeln eigenen sich auch hervorragend zum Absammeln auf dem Reitplatz. Durch die Trennung von Sand und Bollen wird die Mistkarre zum Abtransport leichter und weniger Sand aus der Tretschicht des Reitbodens geht verloren.
 
Gummiböden gehören in der Industrie schon lange zum Standard, sie sind robust, langlebig und pflegeleicht. Aus diesem Grund werden sie auch vermehrt in Pferdeställen eingesetzt. Die Gummimatten gibt es in verschiedensten Ausführungen und Formen. So ist für jeden das richtige Produkt zu finden. Die Matten werden in der Regel einfach über den bestehenden Betonboden verlegt. Sie sind wärmedämmend, rutschfest und weicher als Beton und Holz. So können die Pferde sicher stehen und bequem liegen. Jedoch ersetzt auch der weiche Gummi keinesfalls die Einstreu – diese muss schon allein aus hygienischen Gründen vorhanden sein. Bei der Anschaffung von Gummiboden ist wichtig, auf die Zusammensetzung des Materials zu achten. Das Produkt sollte speziell für die Haltung von Tieren hergestellt sein, damit sich keine gefährlichen Stoffe freisetzen. Außerdem sollte es resistent gegenüber Urin sein. Die Pflege der Matten ist kinderleicht, denn sie weisen Flüssigkeiten ab, anstatt sie wie Holz aufzusaugen. Das heißt, mit dem Besen und etwas Wasser sind die Matten von Schmutz zu befreien. Wichtig ist es auch hier, auf eine fugenlose Verlegung zu achten. Denn in den kleinen Spalten zwischen den Matten entstehen schnell Dreckansammlungen. Weiterer Pluspunkt der Gummimatten ist die Langlebigkeit des Materials.

Der Vorteil an Gummimatten: Sie sind auch für Pferdebesitzer in Pensionsställen nachzurüsten. Die Boxenmatten oder Pferdebetten aus Gummi werden in Standardgrößen bereits fertig angeboten. Diese können dann bei einem eventuellen Umzug des Pferdes auch einfach mitgenommen werden.

 

Turnierhelfer auf Rollen

 

Wer oft auf Turniere fährt, räumt seinen Sattelschrank oft ein und aus. Mit einem mobilen Schrank auf Rollen kann dem ein Ende gesetzt werden. Mit der Feststellbremse ist der Rollschrank im Stall zu benutzen wie ein normaler Schrank, zum Turnier wird er dann einfach zusammen mit dem Pferd auf Transporter oder Anhänger geladen.

 
Platz und Halle im Griff

 

Das Wichtigste zuerst: Wer lange Freude an seinem Reitboden haben will, äppelt ab. Diese einfache Regel sollte mittlerweile in jedem Stall angekommen sein. Auf einigen Anlagen wird das Nicht-Abäppeln oder das Durchreiten der Haufen unter Strafe gestellt. Doch zur Pflege des Reitbodens gehört noch sehr viel mehr. Je nach Bodentyp und Aufbauvariante, gibt es zwei verschiedene Bahnplaner. Der Rahmenplaner ist vor allem für Sandböden geeignet und der Striegel-Walzenplaner wird für Böden mit Vlies-/Sandgemisch verwendet, mit Ausnahme von selbstentwässernden Böden.
 
Der Rahmenplaner besteht aus eine Planschild und Federzinken, dies sorgt für eine gleichzeitige Auflockerung und Glättung des Sands. Böden mit dünnen Tretschichten und Sandböden sollten mit Reitbahnschleppen, die nur die oberste Schicht begradigen, bearbeitet werden. Hier gibt es Modelle, die über einen Bandenräumer verfügen. Hufschlagplaner gibt es auch handbetrieben. Die Geräte werden einfach wie ein Handwagen gezogen und sorgen schon nach einer Runde für einen ebenen Hufschlag. Reitbahnwalzen können auf jeder Art von Boden benutzt werden. Sie bestehen in der Regel aus drei Elementen: Striegelzinken, Planschild und einer Walze, die den gelockerten und geebneten Boden wieder andrückt. Die Bodenpflegegeräte lassen sich praktischerweise mit dem Trecker oder Hoflader verwenden. Wer den Boden nicht regelmäßig maschinell bearbeiten kann, findet außerdem mit dem Hand-Hufschlagräumer ein praktisches Utensil: Mit ihm kann der Reitplatzbelag entlang der Bande binnen weniger Minuten begradigt werden. Das gebogene Schild zieht sich automatisch an der Reithallenbande oder Reitplatzumrandung entlang, sodass eine saubere Planierung gegeben ist. Die Länge des Planierschildes sorgt dafür, dass der Reitsand vom Außenrand wieder in den ausgetretenen Hufschlag zurückgeschoben wird.
 
Eine wahre Entlastung für den Pferderücken sind Aufstiegshilfen. Neben der klassischen Trittleiter aus Holz, Metall oder Plastik gibt es auch Modelle, die sich aus der Bande ausklappen lassen. Für den Einsatz auf dem Turnier gibt es auch Nachrüstmodelle, die sich am Anhänger oder Transporter montieren lassen, so muss kein Turnierbegleiter mehr als Räuberleiter herhalten.

Zum Seitenanfang