Stechfliegen
Von Juni bis September stattet uns die Stechfliege einen langen und anstrengenden Besuch ab. Ebenfalls tagaktiv, unterscheiden sich die Insekten durch ihren geneigten Rüssel von den normalen Stallfliegen. Außerdem kommen sie häufig in und um Rinderställe und -weiden vor, weshalb sich die Pferdeweide nicht unmittelbar neben Rindern befinden sollte. Sie ernähren sich ausschließlich von menschlichem und tierischem Blut, stechen oft mehrmals zu und wechseln häufig ihr Opfer. Dadurch können Krankheiten von Lebewesen zu Lebewesen übertragen werden. Dazu gehört zum Beispiel die Equine Infektiöse Anämie, eine Virusinfektion, die mit einer Blutarmut einhergeht. Bei Pferden bevorzugen diese Plagegeister den Bauch und die Beine, um ihren Durst zu stillen. Ähnlich wie bei den Stallfliegen, können die Plagegeister mit Fliegendecken und -sprays abgewehrt werden. Mit speziellen Deos oder -gelen können die beliebten Hautstellen punktgenau eingeschmiert und somit geschützt werden.
Bremsen
Bremsen sind wohl die bekanntesten und gleichzeitig unbeliebtesten Plagegeister in Reitställen. Sie sind auch unter den Namen Rossfliege und Blinde Fliege bekannt und fallen durch ihre Größe und ihren schmerzhaften Biss auf. Die Weibchen ernähren sich von Blut – dabei gehen sie sehr aggressiv vor. Sie sind penetrant und schneiden die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen auf, um an das Blut zu kommen. Ihr Biss ist so stark, dass er sogar durch Kleidung dringen kann. In der Zeit zwischen April und September treten sie tagsüber und am liebsten an schwülen und regnerischen Tagen auf. Bremsen bevorzugen feuchte Lebensräume wie Moore, Sümpfe, Weiden, lichte Wälder und Waldränder. Ihre Larven leben in faulenden, organischen Stoffen. Sie wechseln - ähnlich wie die Stechfliege – oft ihre Opfer und können deshalb Krankheiten über den Biss übertragen. Dazu gehören die Equine Infektiöse Anämie, aber auch Microsporum Gypseum, ein parasitisch auf der Haut vorkommender Pilz. Bremsen werden durch den Geruch von Schweiß angelockt. Ist das Training beendet, sollte das Pferd also unbedingt mit Wasser abgespült werden. Auf der Weide oder bei einem Ausritt sind Fliegen- oder Ekzemerdecken sowie Ausreitdecken zu empfehlen. Auch Fliegensprays und Bremsenfallen halten die Plagegeister fern. Außerdem spielt die Stall- und Weidehygiene eine große Rolle. Um die Ausbreitung der Insekten zu minimieren, sollten Weide, Auslauf und Box regelmäßig von Kot befreit werden.