Physio-Riding: Sehen, Fühlen, Verstehen

Läuft ein Pferd unrund und hat Probleme mit Stellung und Biegung oder reagiert es empfindlich am Rücken, wird in der Regel ein Pferdephysiotherapeut oder ein Osteopath gerufen. Dieser löst Verspannungen und Blockaden und behebt Problem. Kurze Zeit später stellt es sich erneut ein und wieder wird der Therapeut gerufen. Das Dilemma: Der Therapeut kann meistens nur das Problem lösen. Wird die Ursache des Ganzen nicht abgestellt, taucht es immer wieder auf. Hier setzt PHYSIO-RIDING an, ein ganzheitliches Trainingskonzept, das Tierphysiotherapie und klassische Reitlehre miteinander verbindet.

Entwickelt wurde das PHYSIO-RIDING-Konzept von Sabine Bruns aus Anderlingen im Landkreis Rotenburg in Niedersachsen. „Ich reite seit meinem 13. Lebensjahr und habe viele Jahre lang junge Pferde ausgebildet, deren Besitzer diese dann verkauft haben. Viele Pferde werden bereits in jungen Jahren krank und es spricht viel dafür, dass häufig die Nutzung als Reittier schuld daran ist“, erzählt sie. Sie begann, sich mit sämtlichen Reitweisen und Ausbildungsmethoden auseinanderzusetzen. „1998 absolvierte ich schließlich als eine der ersten in Deutschland eine Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin. Und erst als ich die Anatomie des Pferdes und die Bewegungsmechanismen der Pferdemuskeln verstand, begriff ich wirklich, wie der Reiter auf dem Pferd sitzen und agieren muss, damit das Pferd ihn versteht und das Verstandene auch zwanglos umsetzen kann. Seitdem habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, dem Reiter die Biomechanik des Pferdes zu erklären, damit er das Reiten versteht und selbstständig harmonisch reiten kann, ohne die Gesundheit seines Pferdes zu gefährden.“

Die Symbiose aus Reitlehre und Tierphysiotherapie entwickelte sich sehr schnell zum Fachgebiet von Bruns. Sie schrieb ihre Facharbeit über die Diagnostik unter dem Reiter und wurde von der damaligen Schule als Dozentin zu eben diesem Thema engagiert. 1999 organisierte die gebürtige Bremerin die ersten Workshops für Reiter und Tierphysiotherapeuten und bot damit die Möglichkeit für einen damals noch neuen Dialog zwischen Therapeut und Reiter. Ihr ging es darum, sich auszutauschen und über reiterliche Probleme zu sprechen, die mit muskulärer Arbeit und Biomechanik zu tun haben könnten. „Im Mittelpunkt steht doch immer die Frage: Wie sollten Menschen reiten und mit dem Pferd umgehen, um es nach tierphysiotherapeutischem Wissen gesund zu erhalten?“ Aus den Antworten auf diese Frage entstand mit der Zeit ein eigenständiges Konzept. Seit 2005 ist PHYSIO-RIDING ein geschützter Begriff und bis heute wurden zahlreiche PHYSIO-RIDING-Coaches ausgebildet. Ein PHYSIO-RIDING-Coach kann keine Krankheiten des Bewegungsapparates therapieren. Sein Anliegen ist es, diesen vorzubeugen: Er erklärt dem Reiter, wie und warum Probleme des Bewegungsapparates im direkten Zusammenhang mit dem Reitsport stehen, kann muskuläre Verspannungen mithilfe der klassischen Massage und der Stresspunktmassage lösen und tierphysiotherapeutische Bewegungstherapie anwenden.

 

Für Christina Wiebusch ist PHYSIO-RIDING wie ein Baum, der stetig wächst und größer wird: Die Grundausbildung sind die Wurzeln. Wie der Baum am Ende aussieht, entscheidet jeder für sich selbst. Sie selbst hat ihre Wurzeln ergänzt um die Bereiche Physiotherapie, Homöopathie, Akupunktur, Lasertherapie, Tierkommunikation und Bemer. So hilft sie Pferd und Reitern ganzheitlich dabei gesund zu bleiben.

Erklärungen statt Anweisungen

Eine Herzensangelegenheit von Bruns ist es, alles so einfach und verständlich wie möglich zu erklären, damit auch ein Reiter, der bislang keinerlei Kenntnisse von Anatomie und Biomechanik hat, nicht nur versteht, was im Pferdekörper passiert, sondern dieses auch selbst erkennen kann. Das gibt sie auch den Coaches mit auf den Weg und ein wichtiger Leitspruch lautet: Erklärungen statt Anweisungen. „Der klassische Reitlehrer steht in der Mitte und kommentiert, was er gerade sieht. Der PHYSIO-RIDING-Coach analysiert, erklärt und erstellt systematische Trainingspläne. Das heißt, er analysiert individuell den Pferdekörper und den Reiterkörper und stellt fest, welche Bewegungsmöglichkeiten jeweils gefördert werden müssen, um eine schönes und harmonisches Reiten zu entwickeln“, erklärt Bruns. „Dafür benutzt er nicht nur seine Stimme, sondern auch moderne Medien, wie beispielsweise die Videoanalyse.“ Letzteres soll dem Reiter dabei unterstützen, das Zusammenwirken zwischen ihm und seinem Pferd besser erfassen und mögliche Probleme objektiv erkennen zu können. Er lernt die Reaktionen seines Pferdes anatomisch und physiologisch zu bewerten und er lernt viel über sich selbst und seine eigenen Verhaltens- und Bewegungsmuster. Denn nicht nur das Pferd wird beim PHYSIO-RIDING unter die Lupe genommen, sondern auch der Reiter. Kann dieser nicht richtig sitzen, bringen weder eine gute Therapie noch ein ausgefeilter Trainingsplan für das Pferd eine wirkliche Verbesserung. Deswegen spielen Sitzanalyse, Sitzschulung, Reiterfitness und Mentaltraining beim gesunderhaltenen Pferdetraining eine wichtige Rolle. PHYSIO-RIDING setzt genau hier an. Hat ein Reiter Angst, sitzt er steif und mit angepressten Beinen auf dem Pferd. Er kann mit dem Becken nicht locker mitschwingen und nachgiebig sein im Zügelkontakt. Dies alles beeinträchtigt die mentale Losgelassenheit, die Muskulatur und damit auch die Bewegungsmöglichkeit des Pferdes negativ.

Ähnlich wie die Skala der Ausbildung, gibt es auch beim PHYSIO-RIDING eine Ausbildungsskala, die sich in ein paar signifikanten Punkten unterscheidet, indem sie beispielsweise nicht nur das Pferd, sondern immer auch den Reiter mit einbezieht. Sie dient sowohl für die langfristige als auch für die kurzfristige Zielsetzung einzelner Trainingseinheiten.

 

Die Ausbildung zum PHYSIO-RIDING-Coach gliedert sich in eine Theorieausbildung, die online absolviert wird, und eine Praxisausbildung, die im Seminarzentrum Tiergesundheit-Nord von Wiebusch stattfindet. Auch hier lautet das Motto: sehen, fühlen, verstehen. Die Ausbildung ist offen für Reiter, die sich als Ausbilder im Pferdesport ein Standbein aufbauen möchten, Reitlehrer, die mehr über die tierphysiotherapeutische Erkenntnisse erfahren möchten sowie Tierphysiotherapeuten, Tierosteopathen  oder Tierheilpraktiker, die nicht mehr nur die Probleme des Pferdes lösen, sondern gemeinsam mit Pferdebesitzer und Reiter an die Ursachenbekämpfung gehen möchten. Zum Abschluss der Ausbildung findet eine praktische Prüfung statt. Wer nur die Theorieausbildung macht, darf sich nach bestehen PHYSIO-RIDING-Referent nennen. Der PHYSIO-RIDING-Coach ist anerkannt vom Bundesverband zertifizierter Tierphysiotherapeuten BZT e.V. Die Ausbildung kann über vier Jahre gestreckt und in individuellem Tempo durchgeführt werden.

 

 

Für eine weiche Zügelverbindung dürfen Hand und Unterarm nicht fest sein. Deswegen soll sich die Reiterin vorstellen, sie hat Tomaten in ihren Händen, die nicht zerdrückt werden dürfen.

Wie fühlt es sich für das Pferd eigentlich an, wenn der Reiter am Zügel zieht und den Bewegungen seines Pferdes mit der Hand nicht sanft folgen kann? Die Selbsterfahrung stärkt das Bewusstsein dafür, welchen Einfluss der Reiter auf sein Pferd hat.

Wie der Reiter geht, so sitzt er meist auch auf dem Pferd. Deswegen wirft Christina Wiebusch immer auch einen Blick auf das Gangbild des Reiters.

 

1. Stufe: Psychische und physische Gelassenheit von Reiter und Pferd

Sobald ein Lebewesen unter Stress gerät, reagiert der Körper. Stressauslösende Faktoren können eine drohende Gefahr, Angst oder Schmerz sein. „In der Ausbildung von Pferd und Reiter wird die Problematik Stress oft ignoriert“, schreibt Bruns in ihrem Buch PHYSIO-RIDING Handbuch Reiten: tierphysiotherapeutische Reitlehre. „Die Begegnung zwischen zwei Geschöpfen, von denen das eine (das Pferd) bei aggressivem Verhalten für das andere (den Menschen) massiv gefährlich werden kann, provoziert automatisch Unsicherheit beim Menschen, die sich je nach seinem Charakter anders zeigt.“ Nur bei psychischer Gelassenheit können die Muskeln adäquat arbeiten. Für den Reiter bedeutet dies ein entspannter Sitz auf einem entspannten Pferd, ein harmonisches Mitschwingen in der Bewegung und eine gesunde Muskeltätigkeit des Pferdes. „Stufe eins gilt als erreicht, wenn Pferd und Mensch gelassen neue Ziele anvisieren können“, so Bruns.

2. Stufe: Körperliche Fitness von Reiter und Pferd

Ein junges Pferd ist noch nicht in der Lage, das Gewicht eines Reiters unbeschadet zu tragen. Um das Gewicht tragen zu können, spannt es seine Muskeln an. Dadurch kann der Rücken nicht elastisch schwingen und der Reiter nicht harmonisch sitzen. Rückenschmerzen sind die Folge und gutes Reiten wird von Anfang an verhindert. Um das Reitergewicht tragen zu können, müssen daher zunächst die entsprechenden Muskeln gestärkt und das Pferd vom Boden aus auf das Reiten vorbereitet werden.

Gleiches gilt für den Reiter. Auch er muss ausreichend Koordination, Kondition und Stabilität besitzen, um ausbalanciert auf dem Pferd sitzen und sich möglichst unauffällig in die Pferdebewegung einfühlen und sich ihr anpassen können.

3. Stufe: Pferd und Reiter als Einheit, Ausbalancieren im Gleichgewicht

„Im Rahmen unseres Konzeptes PHYSIO-RIDING stellen wir fest, dass ein Reiter nur auf einem Pferd, das sich trägt und Schubkraft aus der Hinterhand entwickelt, sitzen kann“, sagt Bruns. „Und nur, wenn der Reiter sitzen kann, kann das Pferd gesund das Reitergewicht tragen, ohne die Vorhand zu überlasten. Nur dann kann es Schwung entwickeln.“

4. Stufe: Gemeinsam Schwung entwickeln

Damit ein Pferd gesunden Schwung entwickeln kann, muss es in der Lage sein, mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt zu fußen. Dafür muss es sein Becken abkippen und seine Lendenwirbelsäule aufwölben können. Außerdem muss es geradegerichtet sein. Gemeinsamer Schwung kann nur entwickelt werden, wenn das Pferd bei all dem nicht von seinem Reiter behindert wird.

5. Stufe: Genießen und Freuen

„Wenn das Pferd gelernt hat, sich unter dem Reiter sicher auszubalancieren, wenn es also stolz, freudig und schwungvoll vorwärts gehen kann, vermittelt es dem Reiter auch automatisch ein wunderbares, sicheres Sitzgefühl. Pferd und Mensch werden zu einer Einheit. Die Bewegungen des menschlichen Beckens und des Pferderückens passen sich perfekt aneinander an und wirken wie Zahnräder, die ineinandergreifen“, so Bruns.

 

 

Nicht nur das Pferd verfügt über eine natürliche Schiefe, sondern auch der Reiter. Diese gilt es beim Training zu berücksichtigen. Deswegen gibt der PHYSIO-RIDING-Coach dem Reiter häufig gezielte Fitnessübungen mit auf den Weg.

 

Das Pferd als Leistungssportler

Eine große Besonderheit beim PHYSIO-RIDING ist die Wertschätzung gegenüber der Leistung des Pferdes. Jedes Pferd gilt als Leistungssportler und wird entsprechend gecoacht und behandelt. Nur so kann es am Ende auch die höchste Stufe der Ausbildungsskala erklimmen. Vorbeugen statt heilen lautet das Motto. Deswegen unterstützt ein PHYSIO-RIDING-Coach den Reiter dabei, sein Pferd so zu trainieren, dass es körperlich gesund bleibt und bei optimalem Trainingsaufbau seine Bewegungsmöglichkeiten entfalten kann.

Christina Wiebusch, Ehefrau des Springreiters Harm Wiebusch aus Fredenbeck in Niedersachsen, gehört zu den ersten PHYSIO-RIDING-Coaches, die von Bruns ausgebildet wurden. Sie erzählt: „Wenn ich als PHYSIO-RIDING-Coach zu einem Kunden fahre, starten wir unsere Einheit nicht mit gesatteltem Pferd auf dem Reitplatz. Stattdessen schau ich mir zunächst den Gesundheitszustand des Pferds an. Hierzu gehören zum Beispiel der Körperbau, die Stellung der Gliedmaßen, das Fell, der Gesichtsausdruck, der Körper in Bewegung, das Muskelspiel und die Gliedmaßenbewegung. Wie steht das Pferd dar, hat es irgendwo atrophierte Muskeln und hängt der Bauch? In der Regel fallen mir dabei schon Dinge auf, die Rückschlüsse auf das Training zulassen. Außerdem fasse ich die oberflächlichen Muskeln an um zu fühlen, ob es vielleicht Verspannungen gibt, die ich zunächst lösen muss. Dabei erkläre ich bereits ganz viel, damit der Besitzer selbst die Zusammenhänge von Pferdekörper und Training verstehen. Anhand des Muskelzustands lässt sich häufig schon sagen, warum beispielsweise das Grand-Prix-Pferd plötzlich keine Piaffe und Passage mehr geht oder das erfolgreiche Springpferd auf einmal ständig die Stangen reißt.“ Auch das Equipment wird einem kritischen Blick unterzogen. Ist der Sattel rechts anders abgesessen als links, liegt die Vermutung nahe, dass der Reiter selbst schief ist.

Neben dem Pferd betrachtet sie auch den Reiter. „Der Reiter formt das Pferd. Deswegen interessieren mich nicht nur Körperbau, Muskulatur und Gangbild des Pferdes, sondern auch des Reiters: Wie bewegt er sich? Hängt eine Schulter? Ist das Becken beweglich? Was für ein Typ ist er, eher mutig oder eher vorsichtig?“, sagt Wiebusch und erklärt, dass es ihr ein wichtiges Anliegen ist, den Menschen Mut zu machen. „Der Weg ist das Ziel. Nicht alles muss perfekt aussehen. Selbst bei den Profis ist nicht alles perfekt“, weiß sie aus eigener Erfahrung.

Das Becken des Reiters sollte maximal beweglich sein, um der dreidimensionalen Bewegung des Pferderückens optimal folgen zu können. Gut überprüfen und verbessern lässt sich die Beckenbeweglichkeit auf Sitztrainern wie dem Balimo.

 

Sehen, fühlen, verstehen

Der Vorteil an dieser ganzheitlichen Herangehensweise des PHYSIO-RIDINGs besteht darin, dass das Problem bei der Wurzel gepackt werden kann – und das Problem sitzt häufig im Sattel. „Ich sage immer wieder: Wenn wir am Reiten was ändern, muss ich nur noch halb so oft kommen. Ist der Rücken fest, weil sich das Pferd nicht traut ihn herzugeben, kann es auch nicht mit aktiver Hinterhand untertreten. Es läuft auf der Vorhand, überlastet die Gelenke und bleibt hinter seiner eigentlichen Leistung. Hier ist neben einer Überprüfung des Sattels vor allem auch die Arbeit am Reiter gefragt. Er muss sensibel gemacht werden für die Bewegung, die mit ihm und unter ihm stattfindet und er muss vor allem lernen zu fühlen, wie das Pferd unter ihm läuft.“

Sehen, fühlen, verstehen - eben diese Zusammenhänge waren es, die die 36-Jährige vor rund 15 Jahren zu Sabine Bruns und dem PHYSIO-RIDING geführt haben. Von Kindesbeinen an auf dem Pferderücken unterwegs, hatte sie schon als Jugendliche ein gutes Händchen für Pferde und war Ansprechpartnerin für ihre Freunde, sobald Probleme mit den Pferden auftauchten. Noch während ihrer Ausbildung als Arzthelferin lernte sie über ihre Chefin Dr. Gerd Heuschmann kennen, zu dem sie mittlerweile eine sehr gute Beziehung pflegt. In ihr wuchs das Bedürfnis, den Pferdekörper besser kennenzulernen, um Fehler vermeiden zu können. Sie wollte die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten des Pferdes und seinem Körper verstehen: Warum bockt und steigt ein Pferd? Warum hat ein Pferd Probleme mit der Anlehnung? Also hat sie geschaut, wo sie all diese Dinge lernen kann und ist dabei auf Bruns gestoßen, die quasi vor ihrer Haustür saß. Und sie hat sich nicht nur ausbilden lassen, sondern war auch bei der Erstellung der gesamten PHYSIO-RIDING Bücher, DVDs und der Onlinekurse dabei. „Eigentlich habe ich die Ausbildung damals nur für mich gemacht“, erzählt sie. „Dann habe ich angefangen, Unterricht zu geben und war ständig ausgebucht. Ich habe dabei aber immer wieder gemerkt, dass da noch viel mehr ist, was ich noch nicht weiß und wissen möchte. Und so habe ich noch eine Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin gemacht und mich in den Bereichen Homöopathie, Akupunktur, Lasertherapie, Tierkommunikation und Bemer weitergebildet.“ 

Ihre Begeisterung für das Pferd und ihr umfangreiches Wissen gibt Wiebusch ab sofort in ihrem Seminarzentrum Tiergesundheit-Nord weiter, denn im Sommer fand ein Generationswechsel statt und Bruns hat ihr PHYSIO-RIDING-Konzept und damit die Ausbildung zukünftiger Coaches an Wiebusch übertragen. „Ich habe weit mehr als 40 Jahre meines Lebens den Pferden, dem Reitsport und der Tierphysiotherapie gewidmet, nun möchte ich noch in andere Dinge hineinschnuppern“, verrät Bruns. „Christina war eine der ersten ausgebildeten PHYSIO-RIDING-Coaches, hat seitdem mit vielen Pferden und Reitern gearbeitet und eignet sich deshalb bestens für die Weiterentwicklung des Konzeptes. Ich verschwinde aber nicht ganz von der Bildfläche. Ich ziehe mich aus der praktischen Arbeit mit Reitern und Pferden zurück, bleibe dem Pferdesport als Referentin aber erhalten.“

Weitere Informationen: www.physio-riding.de

 

Praxistipp

Um den Einfluss das eigenen Sitzes auf die Bewegung des Pferdes zu erkennen, bietet sich eine Videoanalyse an, die jeder Reiter selbst ganz einfach machen kann, indem er sein Handy am Reitplatz aufstellt und sich filmt. Beim Betrachten des Videos werden so manche Zusammenhänge deutlich, beispielsweise, warum ein Pferd sich möglicherweise schwer tut mit der Rechtsbiegung oder immer auf dem falschen Fuß angaloppiert. Sitzt der Reiter schief oder mit festem Becken, kann dies möglicherweise die Ursache sein.

Auf folgende Punkte kann dabei geachtet werden: Was machen die Füße? Was machen die Beine? Was macht das Becken? Was macht der Oberkörper? Was macht der rechte Arm? (Gertenarm?) Was macht der linke Arm? (Gertenarm?) Was macht der Kopf? Was für einen Gesichtsausdruck hat der Reiter? Wie wirkt die Körperhaltung insgesamt? (ängstlich, angeberisch, diszipliniert, harmonisch, unruhig, selbstbewusst, gerade, schief, …)

Zum Seitenanfang