Pferdegerechte Bodenbeläge: Auf dem Boden geblieben

(Fotos: Equipics)

In den letzten 100 Jahren entwickelte sich das Pferd vom Nutztier zum Freund und Sportpartner. Kein Wunder, dass wir Pferdebesitzer ständig bemüht sind, das Leben unserer Vierbeiner zu verbessern. Dazu gehört auch der richtige Bodenbelag im Stall. Wir haben Holz, Beton und Gummi im Überblick zusammengefasst.

 
Wenn wir uns die Entwicklung der Pferde ansehen, fällt eines auf: Nie standen Pferde so viel wie in den vergangenenen 100 Jahren. Wildpferde sind täglich mehr als 30 Kilometer unterwegs auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Vor der Verbreitung der Autos waren Pferde den ganzen Tag im Einsatz, sie dienten der Fortbewegung und wurden bei der Feldarbeit eingesetzt. Heute lebt das Reitpferd als Freizeitpartner in einem sicheren Stall und wird einmal am Tag bewegt, dazu kommt je nach Haltungsform Weide und freier Auslauf auf dem Paddock. Die Intensität und Dauer der Bewegung variiert dabei stark. Umso wichtiger ist es, auf die Beschaffenheit des Bodens zu achten, auf dem das Pferd so viele Stunden verbringt. Je mehr Zeit das Tier an einem Ort verbringt, umso größeren Einfluss hat dieser auf die Gesundheit und Zufriedenheit des Pferdes.

Umso lehmiger der Boden, umso schlechter kann das Wasser ablaufen.

Beständiger Beton

 

Stallboden aus Beton ist das gängigste Bild – egal, ob in Bestandsgebäuden oder bei Neubauprojekten. Meist wird die Fläche einfach ausgegossen und mit einem Besen aufgeraut. Dies ist wichtig, damit die Pferde nicht auf dem glatten Boden ins Rutschen kommen. Im besten Fall wird der Boden über die gesamte Fläche mit einem leichten Gefälle angelegt, so kann Wasser leicht abfließen. Pflastersteine aus Beton sind ebenfalls häufig zu finden. Bei Betonböden ist jedoch einiges zu beachten. Das Material ist zwar leicht und kostengünstig zu verlegen, doch ist es auch sehr hart. Auf ausreichend saubere Einstreu darf also keinesfalls verzichtet werden. Diese sorgt für den Liegekomfort, Wärmeisolierung und saugt Urin auf. Der harte Boden kann sich schädlich auf die Pferdehufe auswirken. Durch Aufstampfen zum Beispiel bei der Futterausgabe, können schnell Druckstellen und Abschürfungen entstehen. Außerdem werden Barhufe durch den unnachgiebigen Beton schneller abgerieben. Mit einer dickeren Einstreuschicht kann dem entgegengewirkt werden. Allerdings bedeutet dies einen erhöhten Einstreubedarf und geht zu Lasten der Stallhygiene, da eine dicke Einstreumatte zu einer erhöhten Schadstoffbelastung durch Ammoniak und Pilzbildung führen kann. Neben dem geringen Preisfaktor punktet der Betonboden auch in Sachen Pflege. Ein einfaches Durchkehren oder gelegentliches Waschen mit dem Hochdruckreiniger reichen schon aus, um ihn sauber zu halten. Schwieriger wird es, wenn der Betonboden rissig wird. In den Spalten und Rissen kann es schnell zu Ansammlungen von Schmutz und Feuchtigkeit kommen.

Naturprodukt Holz

 

Holz ist ein Produkt der Natur, mit ihm werden Wärme und Nachhaltigkeit verbunden. Und es ist ein idealer Bodenbelag, auch für Pferdeställe. Allerdings schreckt der Preis die meisten Stallbetreiber und Pferdebesitzer ab. Holzboden ist für Pferde ein echter Wohlfühlboden, das Material speichert die Wärme, ist relativ weich und schont Hufe und Gelenke. Aber auch hier darf nicht auf Einstreu verzichtet werden. Die Saugfähigkeit hat hier oberste Priorität, denn das Holz sollte vor Kot und Urin geschützt werden, um lange haltbar zu sein. Holz in Pferdeboxen ist für die Gesundheit von Mensch und Tier gänzlich unbedenklich, solange auf die Art der Beize geachtet wird. Hier sind natürliche Anstriche und Stoffe eindeutig zu bevorzugen. Die Pflege ist im Vergleich zu Beton und Gummi deutlich aufwendiger, denn Feuchtigkeit durch beispielsweise Wasser oder Urin sorgen für Schimmelbildung. Die heute häufig verwendeten Bretterböden, Holzfliesen und Holzblöcke verfügen zudem gezwungenermaßen über Schnittstellen. Sind diese nicht (mehr) perfekt versiegelt, sammeln sich hier Futterreste und Schmutz. Das lockt kleine Nagetiere an.
 
Der hohe Kostenfaktor kommt vor allem durch die regelmäßige Erneuerung zustande. Denn je nach Herstellungsart und Pflege ist alle fünf bis zehn Jahre ein kompletter Austausch des Bodens nötig.

 

Gib Gummi

 

Gummiböden gehören in der Industrie schon lange zum Standard. Sie sind robust, langlebig und pflegeleicht. Aus diesem Grund werden sie auch vermehrt in Pferdeställen eingesetzt. Die Gummimatten gibt es in verschiedensten Ausführungen und Formen. So ist für jeden das richtige Produkt zu finden. Die Matten werden in der Regel einfach über den bestehenden Betonboden verlegt. Sie sind wärmedämmend, rutschfest und weicher als Beton und Holz. So können die Pferde sicher stehen und bequem liegen. Jedoch ersetzt auch der weiche Gummi keinesfalls die Einstreu – diese muss schon allein aus hygienischen Gründen vorhanden sein. Bei der Anschaffung von Gummiboden ist wichtig, auf die Zusammensetzung des Materials zu achten. Das Produkt sollte speziell für die Haltung von Tieren hergestellt sein, damit sich keine gefährlichen Stoffe freisetzen. Außerdem sollten sie resistent gegenüber Urin sein. Die Pflege der Matten ist kinderleicht, denn sie weisen Flüssigkeiten ab. Das heißt, mit dem Besen und etwas Wasser sind die Matten von Schmutz zu befreien. Wichtig ist es auch hier auf eine fugenlose Verlegung zu achten. Denn in den kleinen Spalten zwischen den Matten entstehen schnell Dreckansammlungen. Weiterer Pluspunkt der Gummimatten ist die Langlebigkeit des Materials.
 
Die Boxenmatten oder Pferdebetten aus Gummi werden in Standardgrößen bereits fertig angeboten. Diese können dann bei einem eventuellen Umzug des Pferdes auch einfach mitgenommen werden.

Mit den richtigen Zuschlagstoffen kann der Reitboden disziplinentsprechend angepasst werden.

Gummimatten erhöhen den Komfort beim Stehen und Liegen.

Gib Gummi

 

Gummiböden gehören in der Industrie schon lange zum Standard. Sie sind robust, langlebig und pflegeleicht. Aus diesem Grund werden sie auch vermehrt in Pferdeställen eingesetzt. Die Gummimatten gibt es in verschiedensten Ausführungen und Formen. So ist für jeden das richtige Produkt zu finden. Die Matten werden in der Regel einfach über den bestehenden Betonboden verlegt. Sie sind wärmedämmend, rutschfest und weicher als Beton und Holz. So können die Pferde sicher stehen und bequem liegen. Jedoch ersetzt auch der weiche Gummi keinesfalls die Einstreu – diese muss schon allein aus hygienischen Gründen vorhanden sein. Bei der Anschaffung von Gummiboden ist wichtig, auf die Zusammensetzung des Materials zu achten. Das Produkt sollte speziell für die Haltung von Tieren hergestellt sein, damit sich keine gefährlichen Stoffe freisetzen. Außerdem sollten sie resistent gegenüber Urin sein. Die Pflege der Matten ist kinderleicht, denn sie weisen Flüssigkeiten ab. Das heißt, mit dem Besen und etwas Wasser sind die Matten von Schmutz zu befreien. Wichtig ist es auch hier auf eine fugenlose Verlegung zu achten. Denn in den kleinen Spalten zwischen den Matten entstehen schnell Dreckansammlungen. Weiterer Pluspunkt der Gummimatten ist die Langlebigkeit des Materials.
 
Die Boxenmatten oder Pferdebetten aus Gummi werden in Standardgrößen bereits fertig angeboten. Diese können dann bei einem eventuellen Umzug des Pferdes auch einfach mitgenommen werden.

 

Flüssiges Gummi

 

Eine eher neue Variante des Stallbodens ist Flüssiggummi. Er verbindet die Vorteile der Gummimatten mit denen von Beton. Der Boden ist extrem rutschfest, isoliert Wärme und ist besonders widerstandsfähig. Dieser Belag wird ebenso wie Beton gegossen, dadurch bleiben Fugen, in denen sich Schmutz sammelt, aus. Auch hier sollte der Boden mit einem leichten Gefälle angelegt werden. Bevor das Gummi ausgegossen wird, muss der Untergrund vollständig von Fett und Dreck befreit werden. Kleine Bodenschäden wie Löcher oder Dellen können einfach nachgebessert und aufgefüllt werden. Die Reinigung erfolgt einfach mit dem Besen oder einem Wasserschlauch.

Aber nicht nur in der Box hat der Boden Einfluss auf die Haltungsbedingungen. Auch Sattelkammern, Futterräume, Waschplätze und Putzplätze profitieren von einem hochwertigen Bodenbelag, der Sicherheit für Mensch und Tier bedeutet und zudem einfach zu pflegen ist. Auch der Bodenbelag im Pferdeanhänger oder Transporter sollte bedacht werden. Immerhin verbringen die Pferde hier vor und während des Turniers mehrere Stunden. Die holprige, schaukelnde Anhängerfahrt kann Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Pferdes haben. Ein trittsicherer, elastischer und rutschfester Anhängerboden kann die Strapazen des Transports verringern.

Matschige Paddocks können ein gesundheitliches Risiko darstellen.

Outdoor-Boden

 

Paddocks und Weiden gehören zu einer artgerechten Pferdehaltung. Doch nach wochenlangem Regen kann aus der Auslaufoase schnell eine Matschwüste werden. Dies ist nicht nur beim Reinholen und Abäppeln nervig für den Besitzer, sondern kann auch zu gesundheitlichen Schäden beim Pferd führen. Wenn das Wasser nicht abläuft oder versickert, stehen die Tiere in einem Gemisch aus Matsch und Urin – ein Paradies für Bakterien. Dies kann zu Strahlfäule und Mauke führen. Besonders auf lehmigen Böden kann das Wasser nicht optimal versickern. Oftmals fehlt den Pferden dann auch ein trockener und sauberer Liegebereich zum Entspannen. Die dadurch entstehende Unruhe kann das Pferd zusätzlich belasten.
 
Um das Schlammproblem in den Griff zu bekommen, muss ein Blick auf den Paddockboden geworfen werden. Matsch entsteht vor allem dort, wo das Regenwasser nicht versickern kann, weil der Boden zu stark verdichtet ist. Ursache ist nicht nur ein hoher Lehmanteil in der Erde, sondern auch das Gewicht der Pferde. Außerdem fehlt oftmals ein Gefälle, das das Wasser ablaufen lässt.  
 
Doch mit der richtigen Technik steht einem ganzjährig trockenen Auslauf nichts mehr im Weg. Eine Möglichkeit besteht darin, mehrere Bodenschichten anzulegen. Hierbei hat sich der klassische Dreischicht-Aufbau aus Tragschicht, Trennschicht und Tretschicht bewährt. Durch diese recht aufwendige Vorgehensweise wird das Matschproblem zuverlässig und langfristig gelöst. Jedoch ist sie zunächst mit recht viel Arbeit und Kosten verbunden. Zusätzlich zu den Materialkosten müssen notwendige Geräte und eventuell geschultes Personal bezahlt werden. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, sollte die oberste Schicht des Paddocks abgetragen und die Fläche ausgekoffert werden. Aber Achtung: Je nach Region und Lage des Paddocks kann eine Baugenehmigung für einen befestigten Auslauf nötig sein, auch wenn zuvor bereits an gleicher Stelle ein Paddock bestand.

 

Die drei Schichten

 

Die Tragschicht ist die unterste Ebene des Aufbaus und soll das Wasser aufnehmen oder ableiten. Je dicker sie ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen, idealerweise misst die Schicht 15 bis 30 Zentimeter. Diese Schicht besteht in den meisten Fällen aus Schotter, Kieseln oder anderen sich verkeilenden Steinen. So kann das Wasser abfließen und es entsteht keine erneute Verdichtung durch das Gewicht der Pferde. Bei sehr sandigem Untergrund, der selbst Wasser aufnehmen oder ableiten kann, kann auf die Tragschicht verzichtet werden. Eine weitere Möglichkeit der ersten Schicht ist die Drainage, also ein Entwässerungssystem, welches aus Rohren besteht. Dies beschleunigt den Wasserablauf.

Die Trennschicht verhindert, dass sich Tragschicht und Tretschicht miteinander vermischen. Sie ist besonders wichtig, denn wenn sich die Schichten vermengen, war die ganze Arbeit umsonst. Als Trennschicht eigenen sich verschiedene Materialien, zum Beispiel Paddockmatten, Paddockplatten oder Vlies. Wichtig ist, auf die Wasserdurchlässigkeit zu achten. Schichten aus Vlies sind die günstigste, aber auch anfälligste Variante. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Vlies nicht zu dünn und ausreichend reißfest ist. Durch Risse und Löcher in dem Vlies können sich nicht nur die Schichten vermischen, sondern auch gefährliche Stolperfallen für die Pferde entstehen.
 
Deutlich strapazierfähiger sind Paddockplatten oder -matten aus Gummi. Sie sind nicht nur eine optimale Trennschicht, sondern schützen auch optimal vor Matsch. Durch ihre Elastizität schonen sie zudem Beine, Hufe und Gelenke der Pferde. Wichtig ist es, auf die richtige Verlegung zu achten. Die einzelnen Elemente müssen gut miteinander verbunden sein. Nur so wird ein Hochdrücken oder Verrutschen verhindert. Ein ebener Untergrund ist entscheidend.
 
Auch Rasengittersteine sieht man immer wieder auf Pferdeausläufen, davon ist allerdings abzuraten. Diese Betonsteine lassen sich nicht fest miteinander verbinden, wodurch es zu Verschiebungen und Unebenheiten kommt. Die Steine können absacken oder sich nach oben rausdrücken, sobald der Unterboden nachgibt. Zudem besteht die Gefahr, dass die Steine bei Frost brüchig werden. So erhöht sich das Verletzungsrisiko.

 

Zu guter Letzt ist die Tretschicht die sichtbare Schicht des Paddocks. Sie sollte nicht hart, nicht zu tief, nicht rutschig oder zu dünn sein. Hier eigenen sich vor allem Sand und Hackschnitzel. Dabei sollte die Tretschicht immer auf die Trennschicht abgestimmt werden. Bei Paddockmatten eignet sich eine Sandschicht besser als Hackschnitzel, da sich dieser besser in die Löcher der Platten einfügt und diese schließt. Doch Sand ist nicht gleich Sand, beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass dieser einen geringen Lehmanteil hat. Sonst verdichtet sich der Sand und das Wasser kann trotz Drei-Schichten-System nicht ablaufen. Außerdem eignet sich grober Sand besser als feiner, weil sich letzterer ebenfalls stärker verdichtet und zudem bei starkem Wind schneller weggeweht wird.
 
Auch Tretschichten aus Hackschnitzeln haben ihre Vorteile. Sie leiten das Wasser gut ab und stauben im Sommer nicht. Allerdings verrotten sie bei Feuchtigkeit recht schnell. In der Verbindung mit Pferdekot und Urin bilden sich in dem Holzboden leicht Pilze und Bakterien. Wichtig beim Kauf: Hackschnitzel sind kein Rindenmulch, dieser wird in der Regel chemisch behandelt und haltbar gemacht, dies ist jedoch für Pferde schädlich.

 

Der andere Weg

 

Sollte es nicht möglich sein, den Boden im Drei-Schichten-System zu erneuern, gibt es auch Alternativen. So gibt es beispielsweise Paddockmatten, die ohne Unterkonstruktion direkt auf den Naturboden oder laut Herstellerangaben sogar auf den Matsch gelegt werden. Somit kann diese Lösung selbst im Herbst bei Dauerregen noch umgesetzt werden. Dabei kann es allerdings passieren, dass der Matsch durch die Löcher in den Matten quillt und diese versinken. Das kann verhindert werden, wenn zwischen Matsch und Matten noch ein wasserdurchlässiges Vlies verlegt wird. Dadurch liegen die Platten stabil.
 
 
Übrigens: Sand ohne Tragschicht auf dem Matsch zu verteilen ist keine gute Idee. Der Sand verbindet sich mit dem Schlamm zu einer betonähnlichen Oberfläche und das Regenwasser hat keine Chance zu versickern. Auch Hackschnitzel sollten nicht ohne Trennschicht auf den Matsch gebracht werden. Dies führt nur zu matschigen Hackschnitzeln.
 
Zur Sicherheit sollten ein Auffangbecken oder eine Rinne am Paddockrand sowie ein Gefälle angelegt werden. So hat das Wasser neben dem Versickern noch die Möglichkeit, abzulaufen.

Betonböden sind kostengünstig und pflegeleicht.

Reitböden, der Teufel steckt im Detail

 

Reitboden ist nicht gleich Reitboden. Diese Erfahrung müssen nicht nur Turnierreiter machen, die sich plötzlich fragen, warum das Pferd in der Trabverstärkung in Straucheln kommt. Die Kombination aus Herstellungsart und den verwendeten Materialien entscheidet am Ende über die Eigenschaften des Reitbodens. Dabei muss auch zwischen Reitplatz und Reithalle unterschieden werden. Denn der Bodenbelag auf dem Platz ist zusätzlich der Witterung ausgesetzt. Hier ist es wichtig, auch bei Dauerregen oder Dürre auf die angemessene Be- und Entwässerung zu acht. Nur so behält der Boden seine Eigenschaften. In Pensionsställen mit zahlreichen Einstallern, die alle verschiedene Disziplinen und Reitweisen verfolgen, wird meist ein Universalboden empfohlen. Dieser ermöglicht zwar keine Höchstleistungen, tut aber auch nicht weh. Wer die Möglichkeit hat, auf einem speziell an die Disziplin angepassten Boden zu trainieren, wird schnell die Vorteile erkennen.

 

Boden ist nicht gleich Boden

 

Dressur:

 

Entscheidend sind die Elastizität, die Stabilität und die Scherfestigkeit des Bodens. Die Elastizität wird mit steigendem Versammlungsgrad immer wichtiger, denn auch die Belastung auf den Bewegungsapparat des Pferdes steigt. Ziel sollte es also sein, einen Boden herzustellen, der nicht nur den Belastungen durch das Pferd standhält, sondern gleichzeitig den Pferdekörper entlastet. Der klassische Reitboden besteht aus Sand, dabei ist wichtig zu wissen, dass reiner Sand niemals federn kann. Das Federn kommt durch die richtige Pflege. Ein Dressurboden sollte immer eher locker gehalten werden. Dies kann zum Beispiel durch die punktgenaue und gleichmäßige Bewässerung erfolgen oder durch die Mischung von Sand und Zuschlagstoffen wie Vlies oder Hackschnitzeln. Aber auch synthetische Reitböden verfügen über die benötigte Elastizität. , welcher Bodenbelag am Ende in der Halle oder auf dem Reitplatz landet, die Qualität sollte stimmen. Materialien, die nicht für den Reitsport produziert werden, können auf Dauer gesundheitsschädigend für Mensch und Tier sein.

Durch hochwertige Zuschlagstoffe wie Vlies oder Siebgut werden die Eigenschaften des Bodens verbessert. So kann beispielsweise die Scherfestigkeit erhöht, die Elastizität verbessert und die Wasserspeicherkapazität verstärkt werden. Durch die Zuschlagstoffe wird die Struktur des Bodens unterbrochen und der Sand aufgelockert, ohne an Stabilität zu verlieren

 

Springen:

 

Beim Springreiten benötigt das Pferd einen Untergrund, der besonders viel Halt gibt. Dies ist sowohl am Hindernis als auch in den Wendungen elementar. Im Gegensatz zum Dressurreiten gehören im Springsport auch Grasplätze zum üblichen Bild.  Diese werden jedoch immer seltener. Grund dafür ist die aufwendige Pflege und der fehlende Halt bei Nässe. Auch mit in die Hufeisen geschraubten Stollen wird ein harter Grasplatz schnell zur Rutschpartie. Ein Sandplatz bietet verschiedene Möglichkeiten, den Pferden mehr Grip oder auch mehr Scherfestigkeit zu verschaffen. So gibt es Sandgemische, die sich mit dem richtigen Feuchtigkeitsgehalt so verdichten, dass das überschüssige Wasser einfach durch ein Gefälle auf der Oberfläche abfließt. So kommt es erst gar nicht zur Pfützenbildung. So bleibt die Tritt- und Scherfestigkeit des Bodens erhalten. Die Elastizität für steigende Ansprüche mit steigender Klasse kann durch ein Gemisch aus Sand und Vlies erhöht werden. So werden die Kräfte, die auf die Pferdegelenke einwirken, abgefedert. Außerdem verschafft das Vlies zu tiefen Böden mehr Halt.
 
Für einen idealen Spring- oder Dressurboden ist nicht nur die Zusammensetzung der Tretschicht entscheidend, auch der Aufbau der Böden sollte beachtet werden. So benötigen einige Reitböden eine Drainage oder ein Gefälle für eine funktionierende Entwässerung. Bei einer Oberflächenentwässerung mit Gefälle muss in jedem Fall eine Ablaufrinne am Rand des Platzes oder ein Wasserauffangbecken angelegt werden.

Regelmäßige und gewissenhafte Pflege sind entscheidend für die Langlebigkeit des Reitbodens, egal ob in der Halle oder auf dem Reitplatz. Nur ein gleichmäßig und regelmäßig bewässerter Boden bleibt ebenmäßig und elastisch. Bei ungleichmäßiger Bewässerung kommt es zu Verschiebungen im Boden, die nur mit dem Einsatz teurer Lasergeräte wieder rückgängig gemacht werden können. Zudem sollte der negative Einfluss von Pferdekot auf die Struktur des Bodens nicht unterschätzt werden. Ordentliches Abäppeln sollte also zu den täglichen Aufgaben gehören. Außerdem sollte ein regelmäßiges Bearbeiten des Bodens mit entsprechenden Pflegeräten auf dem Plan stehen. Je nach Bodenbeschaffenheit gibt es verschiedene Anbaugeräte, die das Ebnen, Walzen oder Durchziehen des Reitbodens mit dem Traktor oder Hoflader ermöglichen. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass der Sand auf dem vielbeanspruchten Hufschlag mit dem aus der Bahn gemischt wird, da es sonst zu einer starken Verdichtung und Abnutzung des Materials am Rand der Bahn kommt.

 

Voltigieren:

 

Beim Voltigieren ist der Boden einer ganz besonderen Belastung ausgesetzt. Zum einen der Bewegung des Pferdes auf der Zirkellinie und zum anderen der Zirkelmittelpunkt, auf dem der Longenführer steht. Der Boden wird als partiell sehr stark beansprucht. Durch die Laufbewegung des Pferdes ist die Trittsicherheit umso wichtiger. Außerdem unterstützt ein elastischer Boden die Voltigierer bei ihren Lektionen vom Boden aus. Mit Vlies als Zuschlagstoff kann die Verdichtung des Bodens in den besonders beanspruchten Bereichen vermieden oder zumindest verzögert werden. Dies schont die Gelenke und Bänder der Voltigierpferde. Um die Langlebigkeit des Bodens zu gewährleisten, sollte die Tretschicht nach jedem Voltigiertraining begradigt und gegebenenfalls gewässert werden.

 

Synthetischer Reitboden:

 
Der synthetische Reitboden bildet eine Alternative zu klassischem Reitsand. Dieser besteht aus Teppichflocken, die nicht verrotten. Der Vorteil liegt in der Langlebigkeit des Kunststoffs, der durch Umwelt und Belastung kaum Einfluss nimmt. Dadurch sollen laut Herstellern Pflegeaufwand und Instandhaltungskosten geringgehalten werden. Bewässerung oder maschinelle Bearbeitung sind nicht nötig. Die Teppichstücke speichern kaum Wasser, dadurch wird ein Einfrieren des Platzes im Winter verhindert. Außerdem bildet sich kaum Staub im Sommer. Aus diesem Grund eigenen sich synthetische Reitböden besonders für Allwetter-Reitplätze.

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