Currygelb und Burgunderrot

Fotos: Koelnmesse Gmbh, Harald Fleissner

Der Strick muss zum Halfter passen, Abschwitzdecke und Bandagen zur Schabracke und in manchen Fällen sogar der Stirnriemen zur eigenen Kappe. Auch Sicherheit und Nachhaltigkeit liegen im Trend. Was sich diesen Herbst/Winter unbedingt im Stallschrank befinden sollte und was im Frühling/Sommer ein absolutes „Must-Have“ darstellt – wir haben uns auf der Spoga Horse umgesehen und die Highlights zusammengefasst.


Trendfarben

Für Herbst/Winter 2019/20 wird es farblich spannend. Die kräftigen, satten Farben in Kombination mit hellen Tönen ergeben einen Kontrast, der Pferd und Reiter in Herbst und Winter auffallen lässt. Zu den herbstlichen Naturtönen wie Dunkelbraun, stoßen die kühleren, auffälligeren Farben Eisblau und Offwhite. Optische Wärme  wird dennoch durch den Einsatz von Currygelb und Karamell, sowie Ziegel- und Burgunderrot geschaffen. Auch bei den Lederartikeln wird auf Farbe gesetzt. Bereits bekannt: schwarzes Leder mit kaffeebraunen Absätzen oder Akzenten bei Sattel oder Trense nehmen deutlich zu. Farblich dazu passend tauchen bei Dressur- sowie Springstiefeln vermehrt Schwarz-Braun-Ensembles auf.

Satte Farben mit hellen oder gar knalligen Mustern dürfen diesen Herbst nicht fehlen.

Der Zauber steckt im Detail

Ob Patches, Stickereien oder Applikationen: Die kleinen Details bleiben auch in der kommenden Herbst-Winter-Saison nicht aus. Besonders beliebt sind reflektierende Paspeln oder Prints, die, neben dem modischen Effekt, der Sicherheit dienen. Glitzersteine und Perlen kommen nach wie vor zum Einsatz, bilden jedoch nur in dezenter Form eine optische Ergänzung. Anders sieht es bei Reitkappen aus. Hier gilt: je auffälliger, desto besser. Helles Blumenmuster auf einem dunklen Helm, Swarovski-Kristalle auf seidenmatter Satinoberfläche oder reflektierende Wechselstreifen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Neben den optischen Merkmalen, bieten die Hersteller, dank stoßabsorbierender Innenschalen und schlagfestem Außenmaterial, die größtmögliche Sicherheit. Außerdem wird auf vielfältigere Anpassungsmöglichkeiten, in Form von Größenverstellbarkeit, gesetzt. Dank schnell anbringbarer Ohrenwärmer ist Schluss mit einem Zweithelm, einer Mütze oder einem Stirnband.

Schick und funktionell

Eines ist sicher: Mode in der Reiterei muss in jedem Fall komfortabel und wetterbeständig sein. Hersteller setzen auf funktionelles Material, winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv, um für jedes Wetter gewappnet zu sein. Zu diesem Zweck dienen verschweißte Nähte und hochwertiges, Material. Daunenfüllungen bleiben nach wie vor beliebt. Zusätzlich kann es dieses Jahr nicht weich und kuschelig genug sein: Plüschiger Teddystoff und Strickfleece schaffen ein gemütliches Tragegefühl und schützen optimal vor der kommenden Kälte. Für mehr Komfort, auch im Sattel, sorgt der Zwei-Wege-Stretch, der uneingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten bietet. Samtiger Stoff, wie Nicky, oder strukturierter Cord geben den Oberflächen einen Retro-Touch. Aber auch Oberflächenkontraste aller Art sind diesen Winter gern gesehen. Besonders beliebt in der großen Palette der Steppvarianten ist das Bonding. Hierbei werden die einzelnen Textilflächen miteinander punktuell oder streifenartig verklebt, um den Stoffen Stand und Griffigkeit zu verleihen oder raue Flächen durch den angebrachten Oberstoff weicher werden zu lassen.
In diesem Jahr trifft schlank und sportiv auf lässig und cool. Während immer noch viele taillierte Oberteile auf den Markt kommen, kehrt zusätzlich der legere Schnitt zurück und geht mit locker, leichter Optik einher. Aus dem Sommer bleiben die Allover-Prints erhalten. Hier geht es von abstrakten Mustern über Formen, bis hin zu Blumen und bringen so ein wenig Leben in die dunkle Jahreszeit.

Jacke wie Hose

An der Spitze der Reithosen befinden sich weiterhin die klassischen Stiefelhosen. Trotz variierender Bundhöhen bleibt die mittelhohe Leibhöhe die beliebteste. Dabei setzen Hersteller auf innovative Stretchmaterialien, um den Komfort zu optimieren. Dank besonders großer Faseroberflächen des Stoffes Polamyd sind die Trocknungszeiten  verkürzt. Außerdem bietet es mehr Feuchtigkeitstransport.  
Für die ganz kalten Tage empfehlen sich Softshell-Reithosen mit Grip-Vollbesatz, um den Wärmeverlust zu verhindern. Für mehr Halt im Sattel sorgen Silikonbesätze in Form von verschiedenen Motiven. Auch hier reicht es von grafisch bis floral. Passend zur Reithose gibt es nun nicht nur farblich die richtigen Handschuhe, sondern ebenfalls besetzt mit dem gleichen Silikonprint.

Sicher ist sicher

Nachhaltigkeit und Sicherheit haben sich deutlich weiterentwickelt. Neben den typischen Ledersätteln, bestehen bereits Sättel aus Kork. Auch die allseits bekannten Sicherheitskarabiner bei Stricken oder den normalen Snap-Karabinern bei Hundeleinen haben ein Sicherheitsupdate erhalten. Statt der üblichen Panikhaken, werden nun Mateallstifte verwendet, die dank eines Magneten am Strick haften und sich selbst bei starker Belastung öffnen lassen.

Blick ins Frühjahr

Für alle, die sich im Winter bereits nach dem Frühling sehnen, darf sich jetzt schon auf die Frühling-Sommer-Kollektionen freuen.

Nicht nur farbliche Kontraste erwarten uns: Egal ob Strick in Kombination mit wattiertem Korpusteil oder Sweatstoff mit Leder – Materialmixe dürfen bei Oberteilen in der Übergangszeit von Kälte zu Wärme nicht fehlen. Auch Oberflächenkontraste sorgen für einen Hingucker auf dem Reitplatz: Der klassische Samtstoff oder matte Oberflächen in Kombination mit glänzenden, glatten Materialien auf Reithelmen sind ein absolutes „Must-Have“.


Farblich wird es bunt. Animal-Prints, bereits am Pferd als Zebra- oder Leopardenmuster auf Decke oder Schabracke angesagt, schaffen sie es nun auf den restlichen Stallbedarf. Egal, ob Putztasche oder Steigbügelschutz und sogar auf Reitermode. Und dabei sind abstrakten Abwandlungen und verrückten Farbkombinationen keine Grenzen gesetzt. Aber auch Schwarz/Weiß-Kontraste im Spiel mit Paspeln oder flächigem Colourblocking sind angesagt. Die Trendfarben im Sommer, neben den bereits bekannten Pink- und Koralltönen, sind sämtliche Lilatöne, wie Violett und Pflaume. Außerdem ein klassisches Blau in der Männermode. 

Zu beachten: Silicon-Grip kann das Sattelleder beschädigen. Ähnlich, wie die Radiergummi-Wirkung sorgt der Grip-Besatz für einen Abrieb des Sattelleders. Viele Sattelhersteller geben in diesen Fällen keine Garantie und eine Erneuerung muss selbst bezahlt werden.

Zum Seitenanfang