AUSGABE 09/2024
Olympia - die Medaillen von Paris
21.03.2022
Etwa ein Drittel des weltweiten Getreides kommt aus der Ukraine und Russland. Durch den Krieg in der Ukraine und den Stopp des Handels mit Russland steigen die Preise. „Wir müssen die höheren Herstellungskosten an den Endkunden weitergeben“, erklärt Hanna Eyler von Salvana. „Aber nicht nur die steigenden Getreidepreise spielen hier eine Rolle. Dazu kommen Inhaltsstoffe wie Phosphate, Spurenelemente und Mineralstoffe, die zum Großteil aus Russland importiert werden.“ Die Futtermittelhersteller sind also nicht nur auf der Suche nach neuen Bezugsquellen, sondern auch nach Rohstoffalternativen.
Wer in den letzten Tagen beispielsweise Pferdemüsli gekauft hat, wird schon jetzt im Schnitt drei Euro mehr pro Sack gezahlt haben. „Aber auch die getreidefreien Futtersorten sind betroffen. Hier werden oft Raufutterfasern verarbeitet, die mit hohem energetischen Aufwand getrocknet und haltbar gemacht werden. Die explodierenden Öl- und Gaskosten treiben so die Herstellungskosten in die Höhe“, macht die unabhängige Futterberaterin Conni Fritz deutlich.
Die Preise für Raufutter sind aktuell noch stabil, jedoch ist der Preis für Dünger, welcher auf den Weiden verwendet wird, immens gestiegen. Dies führt dazu, dass viele Landwirte in diesem Jahr auf Düngen verzichten, was wiederum Auswirkungen auf den Ertrag bei der Heuernte im Herbst haben kann. „Wer seine Weiden richtig pflegt, nachsät und Maulwurfshügel entfernt, kann bei der richtigen Wetterlage auch ohne Dünger eine gute Ernte einfahren“, ist sich Fritz sicher.
Zu den höheren Kosten in der Herstellung kommt dann noch der Preisanstieg beim Kraftstoff, der den Transport erheblich teurer werden lässt – und sich damit auf jegliche Produkte in der Pferdebranche auswirken wird. Die Entwicklung der Kosten für den Endkunden sind direkt mit dem weiteren Kriegsverlauf verbunden.
Mehr zum Thema „Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Pferdehaltung in Deutschland“ können Sie in der Mai-Ausgabe vom reitsport MAGAZIN nachlesen.