Trense und Sattel
Früher war es üblich, Lederhalfter und Trensen über Nacht in einen Eimer voll Öl zu legen, um die Geschmeidigkeit des Materials zu erhalten. Heute bietet der Markt eine Vielzahl an Pflegeprodukten, die leichter zu handhaben sind. Um herauszufinden, ob der Sattel mal wieder gefettet werden muss, hilft ein einfacher Tipp: Einfach etwas Lederfett mit dem Tuch auf die Unterseite des Sattels auftragen, zieht das Fett ein, ist es mal wieder an der Zeit, den Sattel einzufetten. Generell gilt, umso mehr Schweiß mit dem Leder in Kontakt kommt, umso mehr Pflege benötigt die Ausrüstung. Zunächst sollte das Leder mittels Sattelseife und Wasser von Schweiß befreit werden. Ist das Leder vollständig getrocknet, sollte dann ein Balsam oder Fett aufgetragen werden, welches dem Material das verlorene Fett zurückgibt. Dies ist vergleichbar mit Händewaschen und anschließendem Eincremen. Doch Leder ist nicht gleich Leder: Die Sitzfläche des Sattels beispielsweise wird aus Leder gefertigt, dessen Poren geschlossen sind. Diese Sattelteile nehmen also kaum Fett auf, wohingegen andere Bereiche des Sattels wie die Unterseite offenporig sind und mehr Fett brauchen. Bei der Pflege sollten Steigbügelriemen und Gurtstrupfen eher seltener mit Balsam oder Fett behandelt werden, denn umso mehr Fett aufgetragen wird, umso weicher wird das Leder, was wiederum dazu führt, dass sich das Material in die Länge zieht. Das Gleiche gilt für Trensen. Ebenfalls sparsam sollte die Pflege bei modernen Sattelpauschen ausfallen, diese sind oftmals mit Latex verklebt. Zieht hier das Fett ein, kann das Latex erweichen oder reißen. Wer sich unsicher ist, welche Pflege die richtige ist, sollte vorsichtshalber beim Hersteller nachfragen.
Den richtigen Stiefel finden
Beim Stiefelkauf sollten sowohl Optik als auch Passform entscheidend sein. Jeder Fuß und jede Wade sind anders und der Markt bieten unzählige Modelle und Hersteller. Da sollte für jeden Reiter das richtige zu finden sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann bei vielen Herstellern auch Maßstiefel in Auftrag geben. Bestenfalls begleitet einen der richtige Stiefel über mehrere Jahre. Der Schaft sollte bei neuen Stiefeln immer etwas länger sein, als sich gut anfühlt. Auch wenn der Stiefel die ersten Tage in der Kniekehle drückt, passt er. Durch die Faltenbildung des Leders im Bereich des Knöchels verkürzt sich der Schaft um einige Zentimeter. Dies ist besonders bei Stiefeln aus härterem Leder der Fall. Jedoch gibt es auch Hersteller, die sich darauf spezialisiert haben, Reitstiefel aus weichem Leder herzustellen, die das unangenehme Einlaufen mit den mit sich bringenden schmerzenden Blasen um einiges verbessern. Um die Schmerzen in den Kniekehlen an den ersten Tagen zu reduzieren, hilft ein Versenkkeil, der im Stiefel liegt und damit den Absatz erhöht oder eine Damenbinde, die in die Kniekehle unter der Reithose geklebt wird und den Stiefel abpolstert.
Reiten – Aber sicher
Eine neue Analyse der University of Texas in den USA hat folgendes Ergebnis gebracht: Die Häufigkeit, nach einem Reitunfall im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, ist größer als nach einem Unfall beim Fußball, Auto- oder Motorradrennen oder Skifahren. Für die Analyse wurden die Daten der US National Trauma Data Bank ausgewertet. Die Forscher sind sich einig, dass Verletzungen, die sich Menschen beim Pferdesport zuziehen, ein unterschätztes Gesundheitsproblem darstellen. In Deutschland passieren jährlich rund 40.000 Reitunfälle, die ärztlich behandelt werden müssen. Hierzulande sind es in den meisten Fällen Kopfverletzungen gefolgt von Verletzungen der Arme. Die Inzidenz tödlicher Reitunfälle in Deutschland beträgt 1 auf 10.000 pro Jahr. Bei den Frauen ist damit Reiten an erster Stelle der Todesfallstatistiken im Sport. Die meisten dieser Todesfälle passieren nicht bei professionellen Reitern, sondern im Freizeitbereich. Im vergangenen Jahr wurde eine Reform für mehr Sicherheit im Reitsport beschlossen. Das Reiten mit Helm auf dem Turnier ist Pflicht. In allen Dressuren bis zur schweren Klasse wird dies durchgesetzt. Doch leider sieht es im Training zu Hause meist anders auf. Hier wird munter ohne Helm geritten.
Die Ausreden sind vielfältig: Ein Reithelm ist unbequem, die Frisur wird zerstört und das Pferd ist ja sowieso brav. Heute bei dem leichten Training wird schon nichts passieren. Um mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen, startete die Deutsche Reiterliche Vereinigung in Kooperation mit UVEX bereits vor Jahren die Initiative #Helmhelden.