Hirschlausfliege (oder Hirschlauskäfer)
Normalerweise ist die Hirschlausfliege in Wäldern aufzufinden, in denen sie Jagd auf Rehe oder andere Waldbewohner macht. Dank des milden Winters ist mit einem vermehrten Aufkommen in weitaus größeren Gebieten zu rechnen. Optisch ist sie auf den ersten Blick nur schwer von einer normalen Stubenfliege zu unterscheiden. Ihr Körper ist jedoch flacher und rotbraun. Ist ein Opfer gefunden, setzen sie sich ab und verlieren in kürzester Zeit ihre Flügel. Ihre Bewegung auf der Haut ähnelt der einer Zecke. Bei Pferden ist der Lieblingsort der Hirschlausfliege die Mähne oder der Bereich um den After. Sie beißen sich schließlich fest und saugen Blut. Der Biss ist schmerzhaft und löst bei Pferden oft nervöses bis panisches Verhalten aus. Die Folgen können Hautausschläge bis hin zu Ödemen oder Eiterstellen sein. Entdeckt ein Besitzer auf seinem Pferd oder sich selbst eine Hirschlausfliege ist die Dusche am effektivsten. Das Wasser spült die lästigen Insekten einfach herunter. Manchmal können sie auch mit den bloßen Fingern erwischt werden. Ist die Hirschlausfliege aber doch einmal schneller oder bleibt unentdeckt, ist die Bissstelle gut zu kühlen.
Zecken
Die Zecke zählt nach wie vor zu den gefährlichsten Insekten Deutschlands. Sie wartet in den Gebüschen, in den Gräsern oder auf Blättern auf ihren zukünftigen Wirt und lässt sich im richtigen Moment fallen. Manche Zeckenarten begeben sich auch aktiv auf die Jagd und können springen. Auf ihrem Wirt angekommen, suchen sie sich eine passende Einstichstelle, denn sie sind wählerisch. Die Stelle muss bestenfalls warm, feucht und gut durchblutet sein. Außerdem bevorzugen die nur ein paar Millimeter großen Insekten dünne Haut. Während des Saugvorganges schieben sie ihren gesamten Kopf in die Haut. Der Einstich verursacht lediglich einen leichten Juckreiz ohne Schmerzen und bleibt deshalb oft unbemerkt. Zwischen Mai und Oktober ist es wichtig, sich selbst aber auch das eigene Pferd regelmäßig nach Zecken abzusuchen und im Falle eines Fundes schnell zu entfernen. Die kleinen Spinnentiere können gefährliche Krankheiten wie zum Beispiel Borreliose übertragen. Zeigt das Pferd Wochen nach dem Stich Symptome, wie zum Beispiel kolikartige Erscheinungen oder Hautveränderungen, sollte es sofort tierärztlich untersucht werden. Es ist ratsam, den Fundtag einer bereits blutsaugenden Zecke zu notieren, um dem Tierarzt gegebenenfalls die Information weitergeben zu können. Auch für den Menschen stellt das Insekt eine Gefahr dar. Hautreizungen sind auf der Haut jedoch deutlich leichter zu erkennen, als durch das dichte Fell des Pferdes.
Symptome bei Borreliose
Unspezifische, wechselnde, rezidivierende Lahmheiten
Muskelverspannungen
Diverse Hautveränderungen
Diverse Augenerkrankungen
Abmagerung
Kolikartige Erscheinungen und Koliken
Infektanfälligkeit
Erhöhte Allergiebereitschaft
Headshaking
Huflederhautentzündungen bzw. Hufrehe
Verhaltensänderungen wie z.B. Lethargie, Aggressivität, Überreaktionen
Diverse Organerkrankungen
Eichenprozessionsspinner
Für viele Menschen im ersten Moment einfach nur eine Raupe, die sich irgendwann zu einem Schmetterling weiterentwickelt. Wie gefährlich der Eichenprozessionsspinner ist, wissen viele gar nicht. Erkennen lassen sich diese Insekten an ihrer Art, sich fortzubewegen: in einer Prozession. Das bedeutet: sie sind immer mit mehreren Artgenossen unterwegs und bilden gemeinsam eine Art Kette. Für Fressfeinde soll diese Formation wie eine Schlange aussehen und die Raupen vor Angriffen schützen. Ihr Körper ist übersäht mit Brennhaaren, die das Gift Thaumetopein enthalten. Bei Berührung entstehen Verätzungen auf der Haut. Auch bereits abgestorbene und abgefallene Haare sind noch einen längeren Zeitraum giftig. Wird ein Brennhaar des Eichenprozessionsspinners beim Grasen auf der Wiese von einem Pferd mitaufgenommen, kommt das Gift mit den Schleimhäuten in Berührung und ruft starke Entzündungsreaktionen hervor. Die Augen des Pferdes erröten und die Atemwege schwellen an. In den schlimmen Fällen kommt es zu einer Atemnot. Besteht auch nur ein kleiner Verdacht, dass das Pferd Brennhaare aufgenommen hat, muss sofort der Tierarzt informiert werden. Außerdem sollte es gründlich abgeduscht und vorsichtig abgebürstet werden. Dabei sind stets Handschuhe zu tragen. Von Eichenprozessionsspinnern befallene Weiden sollten umgehend für Pferde gesperrt werden. Oft reicht bereits ein betroffener Baum, um die Haare auf einer größeren Fläche über den Wind zu verteilen.