Intervalltraining für Pferde

Was ist das eigentlich – Intervalltraining? Das Konditionstraining wird vor allem bei Vielseitigkeits- und Distanzpferden zur Konditionssteigerung eingesetzt, aber grundsätzlich profitieren Pferde jeder Disziplin davon.

Unter „Intervalltraining“ werden abwechselnde Phasen von hoher und niedriger Aktivität verstanden. Ziel ist es, den Puls schnell in die Höhe zu treiben und dem Körper direkt im Anschluss Erholungsphasen zu gönnen. Je nach Trainingsziel gestalten sich die Dauer der einzelnen Phasen und die Anzahl der Wiederholungen unterschiedlich. In den Phasen der hohen Aktivität sollte möglichst die Belastungsgrenze des Pferdes erreicht werden, ohne diese zu überschreiten. In den Ruhephasen sollte sich annähernd der Ruhepuls des Tieres wiederherstellen, bevor eine erneute Phase der Anstrengung folgt. Um den korrekten Puls des Pferdes festzustellen, eignen sich im Idealfall spezielle Messgeräte.

Im Allgemeinen ist das Intervalltraining eine effektive und zeitsparende Trainingsart, die zudem das Verletzungsrisiko des Pferdes senkt, sofern das Training auf den Fitnesszustand des Tiers angepasst ist. Zudem verbessert sich die Kondition und die Fettverbrennung wird gesteigert. Idealerweise wird das Intervalltraining einmal wöchentlich in den Trainingsplan integriert, keinesfalls sollte es an zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden.

Wer kein Messgerät zur Hand hat, kann die Parameter auch von einer zweiten Person überprüfen lassen. Wichtig ist es, das Pferd vor dem Intervalltraining ausreichend aufzuwärmen, um Verletzungen zu vermeiden. Die Dauer der Trainingseinheit sollte unbedingt vom Fitnesslevel des Pferdes abhängen, ist dies eher niedrig, zum Beispiel, wenn das Pferd einen Puls von mehr als 130 bpm (Herzschläge pro Minute) hat, dann sollte nicht länger als ein bis zwei Minuten in hoher Intensität mit anschließend fünf Minuten Ruhepause trainiert werden. Bei einem gut trainierten Pferd kann das Training so aussehen: Zwei Minuten verstärkter Galopp, gefolgt von 30 Sekunden Schritt. Das Ganze wird zehn Mal wiederholt. Damit die Pferde den gelösten Schleim aus der Lunge loswerden können, ist es wichtig, sie in der Ruhephase den Hals strecken zu lassen und vielleicht sogar etwas Raufutter vom Boden fressen zu lassen.

Aber auch die Atemfrequenz des Pferdes kann überprüft werden, dies ist ohne Messgerät die einfachere Methode. Mit einer Stoppuhr lassen sich ganz einfach die Atemzüge des Pferdes im Ruhezustand pro Minute zählen. Dies kann bei Belastung wiederholt werden. Dabei gilt: Während der leichten Arbeit sollte das Pferd nicht mehr als 30 Atemzüge die Minute machen, während der schweren Arbeit nicht mehr als 60. Sollten diese Werte überschritten werden, liegt wahrscheinlich ein Problem bei der Atmung vor und ein Tierarzt sollte konsultiert werden.

Zum Seitenanfang