Hufschmied Stephan Becker bestätigt: „Die Ursachen für Hufkrebs können multifaktoriell sein. Sie reichen von mangelhaften, unhygienischen Haltungsbedingungen über fehlerhafte, ungenügende Hufbearbeitung bis zu ernährungsbedingten Unterversorgung und Schwächungen des Immunsystems.“ Auch andere Experten sind sich sicher: Stoffwechselstörungen, Mineralstoffmangel oder toxische Beeinträchtigungen sind die häufigsten Auslöser. Deshalb ist es wichtig, nach der Diagnose Hufkrebs die Fütterung genauestens unter die Lupe zu nehmen. Eine generelle Fehlfütterung, besonders in Kombination mit Übergewicht, führt nicht selten zu einer stark erkrankten Huflederhaut. „Früher waren vorwiegend Kaltblutrassen betroffen, heute kann es jedes Pferd betreffen“, erzählt Becker. Aufgrund der Tatsache, dass Hufkrebs oft paarig oder sogar nur an einem einzigen Huf auftritt, vermuten Experten außerdem eine unkorrekte Balance, die zu Überlastungssituationen einzelner Bereiche des Hufes führt, als Ursache. Diese unphysiologische Druckverteilung kann zu offenen oder tiefer liegenden Verletzungen führen. Wird der Zustand nicht durch die Bearbeitung verbessert und der betroffene Bereich entlastet, kann eine Wundheilungsstörung entstehen, die sich zu Hufkrebs weiterentwickelt oder diesen nicht abheilen lässt.