Akupunktur, Akupressur, Tuina-Anmo-Therapie
Akupunktur ist eine gern genutzte Therapieform beim Pferd. Sie ist Teil der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) und arbeitet mit feinsten Nadeln. Vorgenommen werden sollte sie nur durch einen erfahrenen Physiotherapeuten/Tierarzt mit Ausbildung in Akupunktur. Bei richtiger Anwendung ist die Akupunktur in der Lage, Erkrankungen an allen Körperteilen heilen zu können.
Akupressur gehört ebenfalls zur TCM und kann auch durch Laien nach Anleitung durchgeführt werden. Die Druckpunktmassage wirkt ergänzend zu vielen anderen Therapieformen wie der Schulmedizin und der Akupunktur.
Diese Methode aus der TCM ist weitaus weniger bekannt als Akupunktur und Akupressur. Doch die Wirkung ist oft verblüffend. „Man arbeitet mit Fingerkuppen, Handballen, Handflächen und Ellenbogen“, erklärt Dr. med. vet. Beatrice Dülffer-Schneitzer, die neben ihrer Tätigkeit als Tiermedizinerin erfolgreiche Buchautorin ist und für die Schulmedizin und alternative Heilkunde Hand in Hand gehen sollten. „Die Methode wird großflächig angewendet. Man streicht, knetet, drückt, massiert im Kreis, rollt und tut vieles mehr. Auch Grifftechniken aus der Akupressur finden hier Anwendung.“
Die Wirkung der Tuina-Anmo-Therapie beruht auf einer Öffnung blockierter Leitbahnen und einer Normalisierung der Zirkulation. Verklebungen und Verengungen können damit gelöst werden. Wie die Akupressur kann auch jene Technik durch Laien erlernt und angewendet werden. Therapeuten in diesem Bereich schätzen die Hausaufgaben für ihre Klienten, da diese ihr Pferd damit selbst weiter auf dem Weg der Heilung begleiten können.
Kompression
In der Medizin versteht man unter Kompression die Ausübung von Druck auf das Gewebe.
Um Behinderungen des Lymphflusses zu beseitigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen manuelle Lymphdrainagen, die beispielsweise durch Massagen erfolgen, ebenso wie Bewegungstherapie. Und dann wäre da eben noch der Druck durch Kompression. Sie erfolgt in der Regel, um die Wirkung der Lymphdrainagen zu erhalten. Neben der Anregung des Lymphflusses sorgt Kompression auch für einer verbesserte Blutzirkulation.
Kompressionsbandagen können die Gesundheit des Pferdebeines verbessern. Wichtig ist allerdings, die richtigen Bandagen auszuwählen, denn diese sollten in jedem Fall atmungsaktiv sein, sodass darunter kein vermehrtes Schwitzen bzw. schlimmstenfalls Hitzestau und kein vermehrtes Auftreten von Krankheitserregern stattfindet. Außerdem sollte der optimale Sitz der Bandagen durch eine anatomische Passform gewährleistet sein. Gegebenenfalls sollte man Bandagen in Maßanfertigung nutzen, wenn die normalen Größen nicht passen.
Die Unterstützung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Pferde ohnehin immer wieder zu sichtbaren Stauungen der Lymphflüssigkeit, etwa in Form von angelaufenen Beinen, neigen. Aber auch als präventive Maßnahme sind Kompressionsbandagen in manchen Fällen, insbesondere bei Sportpferden, geeignet. Sie können beispielsweise nach intensivem Training oder beim Transport nach dem Turnier angelegt werden.