Möglichkeiten für gute Reitplatz-, Reithallen-, Paddock- und Boxenböden gibt es viele. Oft ist es eine Frage des Geschmacks und des Geldes, welches System am Ende genutzt wird. Wir geben einen Überblick, was der Markt zu bieten hat.
Grundlegendes
Die Beschaffenheit des Baugrundes und seine Wasserdurchlässigkeit sind die Grundlage für den Erfolg beim Aufbau des Reitplatzes. Der Unterbau sollte stabil, eben, hoch tragfähig und keinesfalls lehmhaltig sein, da sich sonst Staunässe bildet und überschüssiges Wasser an die Platzoberfläche gelangt, was bei viel Regen problematisch werden kann. Auch durch stark durchwehende Winde kann der Boden hoch belastet werden. Eine Nord-Süd-Längs-Ausrichtung ist oft am besten geeignet.
Boxenmatten und Einstreu
Auch in der Box gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten des Einstreuens: Den Klassiker Stroh, Strohpellets, Strohmehl, Leinenstroh, Hanfeinstreu, Holz-Pellets und -Späne, Kokos und Raps und sogar Kompost. Damit es im Stall nicht zu Unfällen kommt und vor allem die Sicherheit fürs Pferd immer geboten ist, sollte auf den Bodenbelag ein großes Augenmerk gerichtet werden. Trittfestigkeit, geringe Geräuschkulisse, Rutschsicherheit, gute Reinigungseigenschaften, zufriedenstellende Bodenisolierung und nicht zuletzt Elastizität sollte ein guter Boxenboden bieten.
Kunststoffbeläge werden vor allem in Matten- und Pflasterform angeboten. Zu bedenken sind beim Einbau vor allem die Abflussmöglichkeiten, die von der Stallgasse aus so oft wie möglich gegeben sein sollten, um die Reinigung zu erleichtern. Haben die Boxenböden ein leichtes Gefälle zur Stallgasse hin, können sie leichter sauber gehalten werden. In der Box sind Matten, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoffmaterial, schlichtem Beton als Bodendeckung vorzuziehen. Die Matten müssen sicher und fest verlegt werden, sodass keine Rutschgefahr besteht. Die Matten schützen auch vor Kälte. Wichtig ist, dass diese immer ausreichend eingestreut werden.
Es gibt außerdem sogenannte „Kuschelmatten“ oder „Softbetten“. Sie bieten mit einem Schaumstoffkern eine besonders weiche und federnde Liegefläche. Ummantelt sind sie normalerweise von Gummimatten, die durch Vulkanisation so fest verbunden sind, dass kein Urin ins Innere dringen kann. Wichtig ist aber, dass außenherum ganz normal eingestreut wird, um dem Pferd hier die Möglichkeit zum äppeln zu geben. Auf die „Betten“ selbst soll keine Einstreu gelangen.
Bodenpflege essentiell
Die Pflege des Bodens ist essentiell, um eine langfristig gute Funktionalität eines Reitplatzbodens zu gewährleisten. Je nach Frequentierung ist das tägliche Abziehen der Flächen grundlegend wichtig, um beispielsweise die Ebenflächigkeit und eine gute Entwässerung zu erhalten. Bei stark frequentierten Böden, etwa in der Reithalle eines Pensionsstalles, ist es sinnvoll, mehrmals täglich abzuziehen, um für alle Reiter gute Bedingungen und keine gesundheitlichen Gefahren für das Pferd zu erzeugen. Für die Bodenpflege lohnt sich die Anschaffung einer Reitbahnschleppe und einer Reitbahnwalze. Die Zinken des Planers sollten bei der Pflege des Reitplatzes nicht zu tief einsinken, da weder Trennschicht noch Gitter oder Unterboden beschädigt werden sollten.
Eine gleichmäßige Beregnung, richtiges Schleppen mit einem geeigneten Bodenbearbeitungsgerät sowie regelmäßige Instandhaltungsarbeiten durch eine Fachfirma können die Funktionsfähigkeit eines Reitbodens sowohl drinnen als auch draußen verlängern.
Für den Paddock ist wichtig: Neben der Unempfindlichkeit von Tretschicht und Bodengitter gegenüber Ammoniak sollte der Boden belastbar und befahrbar sein, um das maschinelle Abmisten mit dem Traktor zu ermöglichen.
Egal welche Art von Boden man wofür wählt – immer ist es wichtig, regelmäßig abzuäppeln, da sonst der Boden schnell verkleben kann. Im Schnitt hinterlässt jedes Pferd, das an 150 Tagen im Jahr eine Stunde bewegt wird, eine Tonne Mist auf dem Reitboden. Durch Pferdeäpfel erhöht sich der Humusanteil in der Tretschicht, was die Qualität verschlechtert. Gleiches gilt auch für Laub und andere Fremdbestandteile.