Bodenprobe bestanden

Foto: Slawik


Die Zeiten, in denen der Außenreitplatz im Winter Monate lang nicht genutzt werden konnte, gehören der Vergangenheit an. Die milden Winter und innovative Technik im Reitplatzbau ermöglichen bei guter Planung und Pflege eine Nutzbarkeit an 365 Tagen im Jahr. Wir erklären, was es zu beachten gilt.

Ein moderner Reitboden sollte pferdegerecht, umweltverträglich und möglichst witterungsunabhängig nutzbar sein. Zudem ist es mit der einfachen Anlage des Bodens nicht getan. Um lange Freude am Boden zu haben, muss regelmäßig und individuell gepflegt werden. Denn Sonne, Regen, Wind und die Intensität der Nutzung beeinflussen die Reiteigenschaften. Die Abnutzung desselben Bodens kann aufgrund von Umwelteinflüssen, Pflege, Bewässerung und den darauf ausgeübten Disziplinen sehr stark variieren.

Wer plant, einen neuen Reitplatz zu bauen, sollte beachten: In bestimmten Fällen ist auch für den Bau eines Außenreitplatzes eine behördliche Genehmigung erforderlich.


Eine gleichmäßige Bewässerung sichert die Reitqualität. Foto: Slawik

Die Nutzungsabsicht sollte bereits vor der Herstellung klar definiert sein. In kleineren Reitbetrieben wird der Platz oder die Reithalle oft disziplinübergreifend genutzt. Für den Boden besser ist jedoch eine Trennung in Dressur- und Springplatz. Der Aufbau und die Materialien des Reitbodens richten sich nach dem Verwendungszweck und den finanziellen Möglichkeiten. Also muss der Betrieb oder Verein abwägen, welche Lösung für den eigenen Reituntergrund sinnvoll und realisierbar ist. Aber auch pragmatische Überlegungen sollten in der Planung einer Neuanlage angestellt werden, so zum Beispiel die Erreichbarkeit mit einem großen Lkw. Soll ein neuer Reitplatz angelegt werden, sind meist mehrere Lkw-Ladungen mit Schotter, Sand und Kies nötig. Gleiches gilt für die Erneuerung des Bodens. Dazu sollte die Zuwegung nicht nur breit genug sein, sondern auch dem Gewicht der Laster standhalten. Außerdem kann eine Lage im Windkanal bedeuten, dass mehr Sand verweht wird. Wer seinen Reitplatz dicht am Wohnhaus anlegt, sollte sich damit anfreunden, häufiger die Fenster putzen zu müssen.

Generell empfiehlt es sich, einen professionellen Fachplaner zu Rate zu ziehen und sich im Vorfeld verschiedene Böden anzusehen.

Bodentypen

Grundsätzlich unterscheiden sich die Reitbodentypen anhand ihrer Entwässerung. Reitplätze, die überwiegend senkrecht durch die Schichten hindurch entwässern, Reitplätze, die über die Oberfläche entwässern und Plätze mit reguliertem Wasserstand. Die Entwässerung kann auch vom Bauuntergrund abhängen. Hier spielen Faktoren wie Tragfähigkeit, Wasserdurchlässigkeit und Verdichtbarkeit eine entscheidende Rolle. Um sicherzugehen, können im Vorfeld Bodengutachten ratsam sein. Damit die optimale Bewässerung des Bodens sichergestellt werden kann, sollte über die Anlage eines Tiefbrunnens oder Zisternen zur Regenwassersammlung nachgedacht werden.

Gewissenhaftes Abäppeln sollte selbstverständlich sein. Foto: Slwaik

Außerdem werden die Bodentypen in Ein-, Zwei- und Drei-Schicht-Bauweisen unterschieden. Welche Variante gewählt wird, ist abhängig von der Nutzung, der Baugrundbeschaffenheit und von den Materialien, die verwendet werden sollen. Die Baugrundbeschaffenheit kann durch Ebnung oder Angleichung verbessert werden. Die Anhebung des Baugrunds gegenüber dem angrenzenden Boden um 35 bis 50 Zentimeter mit leichtem Gefälle erleichtert das Abfließen des Oberflächenwassers. Der Platz ist weniger niederschlagsabhängig. Damit das Wasser gut abfließt, sollte der Platz mit einem Gefälle von etwa zwei Prozent angelegt werden. Wenn das ablaufende Wasser nicht in das Umland oder Entwässerungsgräben abfließen kann, müssen unter dem Platz Drainageleitungen verlegt werden. Diese Drainagerohre mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern werden im Abstand von drei bis zwölf Metern in den Baugrund eingebracht.


Schichtenfolge

Die Tragschicht wird auf den Baugrund aufgetragen. Sie dient als Unterlage für den Bodenaufbau und muss wasserdurchlässig und frostbeständig sein – hier hat sich beispielsweise die Verwendung von  Schotter bewährt. Die Dicke der Tragschicht, etwa 15 bis 40 Zentimeter, ist von der Nutzung, den Materialien und dem System abhängig. Wenn der Baugrund geeignet ist, kann in einigen Fällen auf die Tragschicht verzichtet werden. Einige Hersteller bieten hier auch Bauschutt, sogenanntes Recyclingmaterial an. Dabei sollte unbedingt die Qualität überprüft werden, um Verunreinigungen mit Schadstoffen zu vermeiden. Diese könnten Atemwegserkrankungen bei Mensch und Tier verursachen.
In der Vergangenheit wurden Bindemittel wie Beton oder Asphalt in die Tragschicht eingearbeitet, dies wird heutzutage nicht mehr praktiziert, da die Wasserableitung beeinträchtigt wird. Wer einen Reitboden mit Betonanteilen hat, kann die Entwässerung durch das Einfräsen von Schlitzen in die Tragschicht verbessern.

Die Trennschicht soll die Vermischung von Trag- und Tretschicht vermeiden. Sie muss also filterstabil gegenüber den anderen Schichten sein; zudem frostbeständig und der Druckbelastung durch das Pferdegewicht standhalten. Im Falle der Oberflächenentwässerung sollte die Trennschicht wasserundurchlässig sein. Bei der senkrechten Entwässerung durch die Schichten muss die Trennschicht Wasser durchlassen. Die Schicht muss das Aufeinandertreffen von Huf und Tragschicht verhindern. Zudem sollte die Tretschicht an der Trennschicht haften, um Rutschen zu vermeiden. Trennschichten sind in der Regel vier bis zehn Zentimeter dick und bestehen aus Baustoffgemischen mit oder ohne Bindemittel (zum Beispiel Brech-, Recyclingsand, Lava oder Ziegelbruch). Andere Systeme verwenden Gitterplatten, die teilweise die Funktion der Trag- und Trennschicht übernehmen. Diese werden aus Kunststoff oder Gummi gefertigt. Wichtig: Die Platten müssen chemisch und physikalisch stabil, schlag- und stoßfest sowie sicher gegen scharfkantige Bruchstellen sein. Außerdem dürfen sie ihre Lage nicht durch Umwelteinflüsse verändern und wasserdurchlässig bleiben.

Die Tretschicht ist die oberste Ebene des Reitbodens, sie sollte tritt- und rutschfest und bedingt nachgiebig sein. Zudem sollte sie Wasser sowohl speichern als auch überschüssiges Wasser zügig ableiten. Die Schicht sollte gerade so viel nachgeben, dass der Pferdehuf in der Wendung nicht auf die Trennschicht stößt. Die Tretschicht ist je nach Nutzungsart und eingesetztem Material sieben bis zwölf Zentimeter stark. Sie besteht in der Regel aus Sand oder Sand mit Zuschlagstoffen wie Holzschnitzel oder Kunststoffmaterialien zur Verbesserung von Trittfestigkeit und Wasserspeicherfähigkeit. Bei der Wahl der Materialien ist darauf zu achten, dass sie nicht am Huf kleben bleiben oder die Hufe und Beschläge übermäßig abnutzen. Aus diesem Grund werden meist gedrungene Sandsorten mit nicht mehr als 25 Prozent gebrochenem Material verwendet. Rundkörner wirken rollend und sind ungeeignet. Werden Sande mit einer eher eckigen Kornform verarbeitet, brechen die Körner unter den Hufen schneller und der Boden wird staubig. Je nach Baustoffen, Wassergehalt und Gangart sollte der Pferdehuf zwischen einem und sechs Zentimeter tief in den Boden eindringen.
Reitböden, die hauptsächlich für Springreiten und Fahren genutzt werden, sollten tendenziell etwas fester als solche für Dressur und Voltigieren sein. Neben der Materialzusammensetzung bestimmt vor allem der Wassergehalt die Konsistenz. Ein trockener Boden ist meist gleitfähiger und elastischer.

Tretschichten im Überblick

Grüner Sand
Grüner Sand ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Reitböden immer wieder fällt. Im Grunde handelt es sich um eine Mischung aus verschiedenen Quarz- und Tonsanden, die je nach Bedarf gemischt sind. Durch die regelmäßige Bewässerung bleibt die Trittsicherheit und Staubfreiheit erhalten.

Wattsand
Dieser Sand wird aus dem Wattenmeer an der Nordsee gewonnen und gilt als besonders rutschfest, trittfest und pflegeleicht. Je nach Untergrund kann dieser Bodenbelag sogar ohne Tragschicht aufgebracht werden. Unter Umständen sogar bis zu einer Höhe von 20 oder 25 Zentimetern.
   
Sand-Vlieshäcksel-Mischungen
Die Mischung aus Sand und Vlies ist ebenfalls sehr weit verbreitet. Je nach Nutzung wird hier das Mischungsverhältnis auf die Bedürfnisse angepasst. Durch einen hohen Anteil an Vlieshäckseln wird zudem eine höhere Frostresistenz erreicht. Die Qualität des Bodens lässt sich leicht durch frische Komponenten verbessern.  

Bambusfasern
Hierbei handelt es sich um einen Newcomer. Das patentierte Gemisch mit Bambusfasern biete hohe Elastizität und einen nachwachsenden und ökologischen Rohstoff.

Drainsand
Eine Mischung aus nicht aufbereiteten Sanden ist der funktionelle Bestandteil dieser Tretschicht. Die enthaltenen Feinanteile sorgen für einen wasserweiterleitenden Effekt.


Ebbe-und-Flut
Um einen Ebbe-und-Flut Reitboden herzustellen, ist eine Neugestaltung des Platzes oder der Halle nötig. Die Tragschicht aus grobem Sand und die Tretschicht aus behandeltem Sand sorgen für das Anstauen von Feuchtigkeit. Eine Folie hält zusätzlich das Wasser im Sand und sorgt für die Trittfestigkeit. Der gewünschte Wasserstand kann über eine Steuerung eingestellt werden. Reithallenböden mit diesem System können nur bewässert werden, während Reitplätze be- und entwässert werden können. So wird eine gleichmäßige und zuverlässige Qualität gewährleistet.

Welcher Bodenaufbau sinnvoll ist, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Die Baukosten sind abhängig vom Modell. Allerdings sollten auch immer die Folge- und Erhaltungskosten bedacht werden.

Ein Sand-Vlies-Gemisch verzögert das Einfrieren des Sandes. Foto: Slawik

Aufwertung gefällig?

Warum ein Reitboden „nicht gut“ ist, kann viele Ursachen haben. Meist liegt die Ursache in Unebenheiten, Wasseranstauungen, mangelnder Trittfestigkeit, Steine in der Tretschicht oder zu tiefes Einsinken. Die Verdichtung der Trennschicht zu einer wasserundurchlässigen Masse ist ein häufiges Problem. Falsche Materialzusammensetzung oder fehlerhafte Pflege können der Auslöser sein.
Bilden sich Pfützen, muss der Boden neu geebnet werden, manchmal sogar bis zur Tragschicht. Plätze, die hauptsächlich aus Sand bestehen, sind zwar gut wasserführend, neigen jedoch dazu, zu tief oder zu locker zu werden. Hier kann unter Umständen durch die Zumischung von gröberen Zuschlagstoffen eine Verbesserung erreicht werden. Bei zu harten Böden kann das Einbringen von leichten Vlieshäckseln zu einer Verbesserung führen. Ist der Sand zu tief, ist häufig zu grobkörniges Material die Ursache, hier kann die Mischung mit feineren Sanden oder Nadelvlies helfen.



Die Grenze aufzeigen


Wo der Sand aufhört, sollte klar gekennzeichnet sein. Darum ist es wichtig, für eine Abgrenzung zu sorgen. Gerade in der Arbeit mit jungen Pferden oder Reitanfängern empfiehlt sich eine Umzäunung von mehr als einem Meter Höhe. Ist der Plan, die Pferde auf dem Reitplatz frei laufen zu lassen, sollte die Mindesthöhe wie bei Weidezäunen 0,9-mal Widerristhöhe betragen. Natürlich sollte diese Einzäunung stabil, sichtbar und pflegeleicht sein. Als Material werden Kunststoff, Holz und Metall verwendet, jedoch sollten die Elemente möglichst abgerundet sein, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Bei einem Dressurviereck reichen niedrigere Begrenzungen, die gut erkennbar sind. Die Dressurbegrenzung muss so beschaffen sein, dass ein Verfangen des Hufs unmöglich ist. Sie hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern verhindert auch das Wegspülen des Sandes durch Niederschlag. Kleine Wälle und Hecken rund um den Platz können besonders bei Reitböden, die stärkeren Windböen ausgesetzt sind, vor Sandverlust schützen.
Die Bodenverankerungen der Begrenzungen sollten bereits vor dem Aufbringen der Tragschicht im Boden eingesetzt werden, so wird die maximale Stabilität erreicht.

Bei den Pflegegeräten muss auf Gewicht und Bereifung geachtet werden. Foto: Slwaik

Gut gepflegt macht Freude

Mit der erstmaligen Anlage eines Reitplatzes ist es nicht getan. Wer lange Freude am Platz haben möchte, sollte nie die bedarfsgerechte Pflege aus den Augen verlieren. Zu den regelmäßigen Arbeiten zählen die Auflockerung der oberen und die Verdichtung der unteren Schichten. Außerdem sollte auf eine ebene Oberfläche und gleichmäßige Verteilung des Bodens geachtet werden. Wenn sich die einzelnen Komponenten entmischen, muss gegengearbeitet werden. Bei der Wahl der richtigen Pflegemaschinen und Anhängewerkzeuge können die Boden-Hersteller Hilfestellung geben. Wichtig ist, dabei auf das Gewicht und die richtige Bereifung zu achten, um die Schichten nicht zu zerstören. Gelegentlich sollte eine lasergesteuerte Begradigung erfolgen. Bei häufiger Nutzung sollte die Tretschicht täglich geebnet werden, dabei ist ein besonderer Fokus auf den Hufschlag zu legen. Wird ausschließlich parallel zur Bande oder Begrenzung über den Hufschlag gefahren, wird dieser zwar glatt, doch wird das Material vom Rand nicht in die Bahnmitte zurückbefördert und mit weniger genutzten Materialien vermischt.


Äppel zerstören die Struktur

Jedes organische Material – dazu zählen Pferdeäpfel und auch Laub – kann die Tretschicht und die darunter liegenden Schichten verändern und die Poren zur Entwässerung verstopfen. Darum ist das tägliche und gewissenhafte Sauberhalten des Reitbodens elementar. Trotzdem werden sich immer feinste Schmutzpartikel im Boden sammeln und so für den Verschleiß sorgen. Je „verbrauchter“ die Tretschicht, desto stärker die Staubbildung. Die oberste Schicht sollte also regelmäßig ausgewechselt oder ergänzt werden. Je nach Herstellungsart in einem Zeitraum von drei bis 15 Jahren. Wird die Erneuerung der Tretschicht versäumt, kann es zu Schäden an der Trennschicht kommen, was deutlich höhere Folgekosten nach sich zieht.


Entsorgung

Soll der Reitboden komplett ausgetauscht werden, stellt sich sofort eine Frage: Wohin mit dem alten Boden? Der Weg zur Deponie sollte die letzte Option sein, denn die Entsorgung kann mit etwa vier Euro pro Kubikmeter schnell teuer werden. Eine Boden-Analyse kann Aufschluss über Alternativen geben. Ist der Sand schadstofffrei und gewissenhaft abgeäppelt worden, kann der Sand zum Beispiel im Straßenbau zur Befestigung von Böschungen Verwendung finden.



Wasser schafft Trittfestigkeit


Die Haltbarkeit des Bodens und die bessere Trittfestigkeit werden durch das richtige Wassermanagement erhöht. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit des Reituntergrunds bleibt die Trennung der Schichten erhalten und der Verschleiß des Sandes wird verzögert. Um dies gewährleisten zu können, muss neben der Ent- auch die Bewässerung bedacht werden. Wer nicht mit dem Wasserschlauch durch die Bahn gehen möchte, kann auf Technik zurückgreifen. Dazu gehören Stative, Wasserwagen, halb automatische Beregnungswagen, Unterflurbewässerung oder stationäre Beregnungsanlagen. Bei der Beregnung von Hand geht viel Zeit verloren und es ist infrage zu stellen, ob ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt werde kann. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Regnern auf Stativen, die umgesetzt werden müssen und häufig zum Tropfen neigen, wodurch sich Pfützen bilden. Schneller, aber nicht ohne eigenes Zutun, ist die Bewässerung mit einem Wasserwagen, wobei auch hier auf akkurates Arbeiten und gleichmäßiges Verteilen geachtet werden muss. Das Können des Fahrers spielt eine entscheidende Rolle. Kombigeräte, die Begradigen und gleichzeitig Bewässern sparen einen Arbeitsgang. Von halb automatischen Beregnungswagen spricht man bei sogenannten Einzugregnern, einem Schwinghebelregner auf einer Maschine, die sich durch den Wasserdruck an einem Drahtseil über den Platz zieht. Mit Halbkreisregnern oder auf größeren Plätzen auch Vollkreisregnern wird eine gleichmäßige Beregnung erreicht. Die Regner werden auf Stativen oder festmontierten Pfosten angebracht. Einige Hersteller bieten diese Pfosten auch versenkbar im Boden an, durch den steigenden Wasserdruck fahren sie aus der Erde. Voraussetzung ist ein konstanter und guter Wasserdruck. Modernste Bewässerungstechnik übernimmt die Versorgung mit Wasser voll automatisch, dazu werden Regenmesser und Feuchtigkeitssensoren im Boden verbaut, die bei Bedarf die automatisierte Wässerung übernehmen. Diese Anlagen können oft mit dem Smartphone gekoppelt werden und schicken im Störungsfall Fehlermeldungen.

Bei Beregnungsanlagen, die in einer Reithalle verbaut werden, sollte die Bauweise berücksichtigt werden. Durch den vermehrten Einfall von Sonnenlicht an einer Seite kann es zu unterschiedlichem Wasserbedarf kommen. Ist dies der Fall, können moderne Bewässerungsanlagen gezielt einzelne Bereiche der Halle mit Wasser versorgen. Außerdem verfügen Reithallen in der Regel nicht über eine Entwässerung. Ist der Boden erst überwässert oder haben sich matschige Stellen gebildet, dauert es sehr lange, bis die Bodenqualität wiederhergestellt ist. Darum ist die gleichmäßige und kontrollierte Bewässerung des Hallenbodens besonders wichtig.

Beregnungsanlagen bedürfen im Winter einer besonderen Aufmerksamkeit. Um ein Schäden an den Leitungen und Düsen bei Frost vorzubeugen, sollten alle wasserführenden Elemente vor den ersten Minusgraden entleert werden. Eventuell ist das Ausblasen mit Druckluft nötig. Anlagen mit Gefälle müssen nicht manuell entleert werden, weil sie ohnehin nach jeder Benutzung leerlaufen. Einige Hersteller bieten eine automatische Frostentleerung an. Diese Systeme sind zusätzlich mit einem Kompressor ausgestattet, der nach jeder Benutzung anspringt und die Leitungen mit Luftdruck frei bläst.

Mobile Beregner lassen sich flexibel einsetzen. Foto: Slawik

Kleiner Tipp:
Um die optimale Feuchtigkeit des Bodens festzustellen, einfach mit den Händen eine Kugel formen. Bricht diese auseinander, fehlt dem Boden Wasser. Ist der Boden überwässert, läuft die Kugel förmlich auseinander. Bleibt sie in Form, ist der Feuchtegrad ideal.


Beleuchtung schafft Unabhängigkeit

Wenn der Reitplatz gut angelegt ist und gewissenhaft gepflegt wird, steht der ganzjährigen Nutzung einzig die Dunkelheit im Weg. Mit künstlicher Beleuchtung kann auch dieses Hindernis aus dem Weg geräumt werden. Für das Heimtraining muss es keine aufwändige Flutlichtanlage sein. Wichtig ist laut Bundesimmissionsschutzgesetz, die sogenannte Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten, also die Leuchten auf ihr Ziel auszurichten und zu den Seiten und nach hinten abzuschirmen. Innen wie außen haben auch in Reitställen die energieeffizienten LED-Leuchten Einzug gehalten. Die Masthöhe und der Abstand dieser variiert je nach Platzgröße und Anzahl der verwendeten Strahler. Dabei gilt folgende Faustregel: Je höher die Leuchten angebracht sind, desto weniger Blendung.


Boden im Winter
Gefrorener Reitboden birgt erhöhte Gefahren für die Gesundheit der Pferde. Der Boden wird steinhart und zum schmerzhaften Untergrund für die Tiere. Damit es gar nicht erst dazu kommt, kann dem Boden in der Halle und auf dem Platz Magnesium-Chlorid zugemischt werden. Dies verhindert das Einfrieren des Sandes und macht den Platz auch bei Minusgraden nutzbar. Für das bestmögliche Ergebnis, sollte die Beimischung bereits vor dem ersten Frost erfolgen. 300 bis 400 Gramm pro Quadratmeter sind als Schutz bis minus zehn Grad ausreichend. Das Magnesium-Chlorid bindet Feuchtigkeit und ist für die Tiere gesundheitlich unbedenklich. Weiterer Vorteil in der Reithalle: Das Magnesium-Chlorid bindet Staub.



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