Angstdiagnose Druse
Mit dem Begriff Druse wird eine bakterielle Infektion des Rachenbereichs und der Lymphknoten, die dort liegen, beschrieben. Nach einer Inkubationszeit von drei bis acht Tagen zeigen sich die Symptome. Hier schwillt der Rachen zu, was das Schlucken erschwert, häufig ist eine gestreckte Kopf-Hals-Haltung festzustellen. Es kann Atemnot auftreten. „Im englischsprachigen Raum wird Druse Strangles, also Strangulation genannt. Dieser Begriff beschreibt die Erkrankung ganz gut“, erklärt Dr. Paar. Durch das erschwerte Schlucken kommt es häufig zu unkontrolliertem Speichelfluss. Zudem ist Fieber bis 41 Grad möglich. Die Folgen dieser Entzündung können eine Vereiterung der Luftsäcke und die Bildung von Abszessen im Bereich des Kehlgangs und des Rachens sein. Wenn die Abszesse aufbrechen, entleert sich der Eiter und tritt als gelber Nasenausfluss aus. Selten kommt es zur Streuung der Erreger im Körper und Folgekrankheiten. Die Druseinfektion ist hochgradig ansteckend und auch Pferde, die selbst keine Symptome zeigen, können Träger sein.
Die Entzündung der Nebenhöhlen
Zwischen den Augen, der Stirn, der Maulhöhle und den Nasengängen angrenzend liegt das verzweigte System der Nasennebenhöhlen. Hierzu gehören die Stirn- und vordere und hintere Kieferhöhle. Sie stehen untereinander auf einer Seite in Verbindung und haben einen Ausführungsgang zur Nase. Die Schleimhaut der Nasennebenhöhle kann sich ebenso wie beim Menschen entzünden. Die Nasennebenhöhlenentzündung kann durch eine bakterielle Infektion oder auch durch eine Zahnentzündung hervorgerufen werden. Selten ist ein Tumor Auslöser. Die erkrankten Pferde sind oft apathisch und verweigern das Futter, die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein. Zudem ist das Abtasten und Abklopfen des Kopfes mit Schmerzen verbunden, in seltenen Fällen können sogar sichtbare Schwellungen auftreten. Teilweise kann es auch zu Augenausfluss kommen. Der Tierarzt stellt die Nasennebenhöhlenentzündung durch eine Spiegelung und Röntgenaufnahmen fest. Ein Abstrich des Nasennebenhöhlensekrets kann Aufschluss über die Wahl des richtigen Antibiotikums geben. Die Behandlung erfolgt medikamentös und durch das Spülen der Nasennebenhöhle. In besonders schlimmen Fällen kann es nötig sein, die Nasennebenhöhle zu öffnen. Ist ein Zahn der Auslöser für die Entzündung, muss dieser zunächst gezogen werden. Die Entzündung der Nasennebenhöhlenschleimhaut muss abheilen, dies wird durch lokales Spülen und die zusätzliche Gabe von Medikamenten unterstützt.
Da stimmt was nicht…
Eine akute Infektion ist häufig an einem matten Verhalten und erhöhter Temperatur zu erkennen. „Fieber ist nicht immer gefährlich fürs Pferd. Es ist ein Zeichen des Körpers, der die Abwehr erhöht. Aber es ist immer ein deutliches Indiz für eine Infektion und / oder die Freisetzung bakterieller Endotoxine“, erklärt der Tierarzt. Zudem ändert sich die Atemfrequenz, die Anzahl der Atemzüge pro Minute steigt. Normal nimmt ein gesundes Pferd in Ruhe etwa acht bis 16 Atemzüge pro Minute. Auch trockener Husten und zunächst wässriger und später schleimiger Nasenausfluss sind typische Symptome. Bei bakteriellen Infektionen wandelt sich die Konsistenz und der Ausfluss wird gelblich, schleimig bis eitrig.