Prag: Team Riesenbeck International gewinnt Finale

 2,5 Millionen Euro Preisgeld für Kukuk, Weishaupt und McMahon  Nachrichten, Sport

Philipp Weishaupt und Zineday. Archivfoto: Stefan Lafrentz

Bei den „Playoffs“ in der tschechischen Hauptstadt Prag kamen noch einmal die besten Reiterinnen und Reiter der Global Champions Tour und der Schwesterserie Global Champions League zusammen. Das Mannschaft-Finale gewann das Team „Riesenbeck International“ mit den drei Bereitern im Stall Beerbaum, Christian Kukuk, Philipp Weishaupt und Eoin McMahon. Den „Super Grand Prix“ mit allen Siegern der Großen Preise der Global Champions Tour sicherte sich der Franzose Julian Epaillard vor dem Schweden Henrik von Eckermann. Beste Deutsche war Katrin Eckermann auf Rang sieben.

Die Global Champions Tour und die Mannschaftsserie Global Champions League hatten zwar schon beim CSI5* in der saudischen Hauptstadt Riad nach 15 Etappen die Saison beendet, aber seit einigen Jahren lädt der niederländische Tourchef Jan Tops die Besten der beiden Serien zu den so genannten Playoffs nach Prag ein. In der riesigen O2-Arena der tschechischen Hauptstadt geht es für die Reiterinnen und Reiter um sehr viel Geld. Nirgendwo sonst werden an einem Wochenende über elf Millionen Euro im Reitsport ausgeschüttet.

Zwölf Mannschaften nahmen an der ersten Qualifikation teil, elf von ihnen bestritten auch die zweite. Zum Finale waren nur noch die sechs besten Teams aus dem Halbfinale zugelassen. Zwei Parcours, für die der Italiener Uliano Vezzani verantwortlich zeichnete, galt es zu meistern. Im Team Riesenbeck International, begleitet von Teamchef Ludger Beerbaum, blieben Eoin McMahon mit Mila aus dem Zuchtverband Oldenburg International und Philipp Weishaupt mit dem Westfalen Zineday in beiden Umläufen fehlerfrei. Christian Kukuk und der ebenfalls in Westfalen gezogene Wallach Checker mussten zwei Abwürfe hinnehmen, so dass das Konto der drei Riesenbecker mit acht Fehlerpunkten belastet war. So sah es auch bei beim Team „Valkenswaard United“ aus, aber die besseren Zeiten von 210,36 Sekunden in Runde zwei brachte den Riesenbeckern den Triumph: Sieg und ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro! Für Valkenswaard United, zu dem Marcus Ehning mit Stargold (Doppel-Null), John Whitaker mit Equine America Unic Du France sowie der Belgier Gilles Thomas mit Luna gehörten, war dies ein teurer Verlust. Drei Sekunden langsamer – das bedeutete eine Million Euro Preisgeld weniger, aber 1,5 Millionen sind ja immer noch ein „Wahnsinnsbetrag“. Dritte mit 20 Fehlerpunkten wurden die „Paris Panthers“ mit dem Belgier Gregory Wathelet, dem Niederländer Harrie Smolders und dem Briten Ben Maher.

Einen Tag vor dem Mannschafts-Finale war die Entscheidung um den Sieg im „Super Grand Prix“ gefallen. Zu dieser Prüfung traten die 15 Sieger der Großen Preise der Global Champions Tour (beziehungsweise die Nachrücker für doppelt qualifizierte Reiter) zur Jagd auf das Preisgeld von 1.250.000 Euro an. Deutschland war mit fünf Paaren die am stärksten vertretene Nation. Der „Super Grand Prix“ führte die Reiterinnen und Reiter über zwei Umläufe. Sieben Paare meisterten den Umlauf fehlerfrei, acht Paare bilanzierten je einen Abwurf, Pechvogel war Philipp Weishaupt, der mit seinem Hannoveraner Coby zwölf Fehlerpunkte kassiert hatte. Auch in der zweiten Runde blieb der Wallach unter seinen Möglichkeiten, nach zwei Fehlern gab Weishaupt auf. Das war definitiv nicht Cobys Wochenende.

Kein Paar schaffte zwei fehlerfreie Umläufe. Sieben hatten vier Fehlerpunkte auf dem Konto, darunter auch Katrin Eckermann mit der westfälischen Stute Cala Mandia. Aber mit 62,68 Sekunden in Runde zwei war sie zu langsam – es wurde Platz sieben. Ihren Landsleuten Christian Kukuk/Checker (acht Fehlerpunkte), Christian Ahlmann/Mandato van de Neerheide (16) und David Will/My Prins van Doerperheide (17) erging es noch schlechter. Zum Sieg ritt der Franzose Julien Epaillard in blitzschnellen 57,49 Sekunden im zweiten Umlauf. Er verwies die Nummer eins der Weltrangliste, Henrik von Eckermann, auf Rang zwei. Der Schwede hatte mit seinem Spitzenpferd King Edward in Führung gelegen, bis der schnelle Franzose als letzter Starter alle Siegträume zunichte machte. Der drittplatzierte Max Kühner benötigte sogar drei Sekunden mehr, das ist in den engen schnellen Hallen-Parcours schon recht viel.

Im kommenden Jahr sollen die „Playoffs“ nicht mehr in Prag stattfinden, sondern in Riad. So wird Saudi-Arabiens Hauptstadt 2024 gleich zwei Spitzensportevents ausrichten: im Frühjahr das Weltcup-Finale Springen und Dressur, im Herbst dann die Global Champions- und League-Finals. fn-press / hen

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