WM Zweispänner: Bronze für das deutsche Team

 Platz 5 für Dennis Schneiders, Platz 6 für Marco Freund  Nachrichten, Sport

Dennis Schneiders, Anna Sandmann und Marco Freund gewinnen bei der Weltmeisterschaft der Zweispänner in Frankreich Team-Bronze. Foto (c): Hippoevent/Brigitte Gfeller

Bronze für die deutschen Zweispänner bei der Weltmeisterschaft in Frankreich! Das war knapp – am Ende wäre es fast noch der undankbare vierte Platz für die deutsche Mannschaft mit Dennis Schneiders, Marco Freund und Anna Sandmann geworden, denn im Kegelparcours in Le Pin au Haras nicht alles perfekt, aber dann patzten die Franzosen und es wurde Bronze. In der Einzelwertung belegten Dennis Schneiders und Marco Freund als beste Deutsche die Plätze fünf und sechs.

„Das war sehr, sehr spannend“, berichtet auch Cheftrainer Karl-Heinz Geiger, der bei dem Auf und Ab in der Mannschaftswertung auch ein paar Nerven lassen musste. Nach Dressur und Gelände lag die deutsche Mannschaft bereits auf Bronzekurs. Als erste Teamfahrerin musste Anna Sandmann in den Kegelparcours. Sie in der Kombinierten Wertung bis dahin auf Rang elf. „Der Parcours war sehr anspruchsvoll“, so die Einschätzung vom Cheftrainer. „Die Lininienführung war fahrbar, aber die Zeit war einfach so knapp bemessen“, erklärt er. Es gab keine einzige komplett fehlerfreie Runde in der Hindernisprüfung. „Auch Anna ist am Ende einfach die Zeit weggelaufen“, so Geiger. Anna Sandmann beendete den Parcours mit 18,50 Strafpunkten und die 27-jährige Emsländerin rutschte auf Rang 21 der Einzelwertung.

Direkt nach ihr fuhr Teamkollege Marco Freund (Dreieich) in den Parcours ein. Bei ihm lief es besser, es kamen nur vier Fehler für einen Abwurf und ein bisschen Zeitüberschreitung auf sein Konto. „Marco hat auf der Linie 17,18 und 19 vielleicht etwas viel riskiert, da fiel dann auch der Ball“, erklärt Geiger. Als der dritte deutsche Teamfahrer an der Reihe war, war schon klar, dass die Schweizer am deutschen Team vorbeigezogen waren und die deutsche Mannschaft auf Rang vier lag. Dennis Schneiders (Rieste) kam mit 6,43 Strafpunkten ins Ziel (Platz zehn im Kegelfahren), aber selbst wenn er fehlerfrei gewesen wäre, wäre das deutsche Team nicht mehr an den Schweizern vorbei gekommen. Als zweitletzter Starter musste der Franzose Francois Dutilloy in den Parcours. Durch seine 15,47 Strafpunkte rutschte er nicht nur vom Silberrang in der Einzelwertung auf Rang zehn ab, sondern auch das französische Team rutschte vom Silberrang auf Platz fünf und somit gab es Bronze für Deutschland. Nach einem Gelände, das die Leistungen aller Fahrer so komprimiert hat, dann im Kegelfahren unter dem Zeitdruck, so nervenstark aufzutreten, da muss man vor Marco und Dennis den Hut ziehen - Chapeau!", lobte Rainer Bruelheide, Vorsitzender des Fahr-Auschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). 

Gold für Ungarn, Silber für die Schweiz
Gold ging an das ungarische Team, Silber an die Schweiz. Einzelweltmeister wurde der Ungar Martin Hölle, der damit seinen Titel erfolgreich verteidigte. „Martin Hölle war überragend in allen drei Teilprüfungen und hat hier ganz überlegen gewonnen“, lobte auch der deutsche Bundestrainer. Insgesamt waren 92 Gespanne am Start, 17 Nationen stellten eine Mannschaft. „Das war hier auch ein riesiges Starterfeld und bei 17 Mannschaften Bronze zu gewinnen, ist schon auch gut“, freute er sich.

Neben der deutschen Mannschaft waren auch vier Einzelfahrer und-fahrerinnen am Start. Beste Einzelfahrerin aus deutscher Sicht, aber auch aller Nationen war Carola Slater-Diener (Stadtroda), die am Ende Platz 13 belegte. „Carola ist hier in allen drei Teilprüfungen sehr, sehr ordentlich gefahren“, lobte Geiger. Lars Schwitte aus Stadtlohn, der 2019 mit der deutschen Mannschaft Bronze bei der WM in Drebkau geholt hatte, war danach nur noch wenig international unterwegs und hat mittlerweile ein neues Gespann. Früher punktete er vor allem in der Dressur. „Jetzt sind seine Pferde etwas kleiner und sie sind besonders im Gelände sehr schnell und wendig“, so die Einordnung vom Bundestrainer. Am Ende belegte Lars Schwitte mit Kapelaan, Le Fasco und Limber RSH Platz 18. Dahinter auf Rang 20 landete Max Berlage mit seinen Pferden Daymonte, Brisbane und Lotus. Der Hufschmied aus Schüttorf lebt mit seiner Frau Katja, die eine international erfolgreiche Pony-Einspännerfahrerin ist, in Nettetal im Rheinland. Er musste kurzfristig sein Nachwuchspferd Lotus einsetzen, aber Lotus hat sich richtig gut geschlagen. Ebenfalls als Einzelfahrer am Start war auch Sandro Koalick (Drebkau). Auch der Vize-Weltmeister von 2019 hat mittlerweile ein neues Gespann und konnte noch nicht vorne mitmischen. Am Ende wurde es Platz 57 der 92 internationalen Starter.

"Überragende WM"
„Alles in allem war das eine überragende WM und nicht mehr zu toppen. Das Stadion, die Abfahrplätze und die ganze Organisation, das war alles vom Feinsten. Wir haben wirklich gar nichts zu meckern“, lobte Geiger den Veranstalter in Le Pin au Haras in der Normandie. Gemeinsam mit Cheftrainer Karl-Heinz Geiger war als zuständiger Zweispänner-Disziplintrainer Edouard Simonet erstmals bei einer WM dabei. "Das war ein respektabler Einstand unseres neuen Disziplintrainers", so das Fazit von Equipechef Fritz Otto-Erley. fn-press/evb

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