Typische Hufverletzungen
Der Huf, auf dem das Pferd tagtäglich rund um die Uhr steht und läuft, ist trotz Schutz – etwa durch Eisen – nicht vor Verletzungen gefeit. Oftmals sind diese nicht zu verhindern, weil sie durch eine Verkettung von Umständen entstehen. Das tägliche Auskratzen der Hufe ist der Zeitpunkt, wenn eine kurze Hufkontrolle stattfinden sollte. Hier gilt es nicht nur Schmutz und drückende Steinchen zu entfernen, sondern den Huf auch auf Verletzungen, Risse und den Zustand des Beschlags, wenn vorhanden, zu kontrollieren. Insbesondere am Ballen und Kronenrand sind Verletzungen keine Seltenheit und können meist selbst mit einer Wundspüllösung und Jod versorgt werden. Bei größeren Wunden bzw. erkennbar deutlichen Problemen sollte jedoch ein Tierarzt hinzugezogen werden. Wichtig ist es, immer den Tetanusschutz im Auge zu behalten!
Krankmachende Tritte
Der Nagelritt bedeutet, dass sich das Pferd einen Nagel, Holzsplitter oder auch Steine fest eintritt. Verletzt werden kann dabei der Strahl, die Lederhaut, das Hufbein, aber auch das Hufgelenk oder die tiefe Beugesehne. Tückisch daran ist, dass die Pferde nicht immer sofort lahmen, sondern sich dies oft über Tage hinziehen kann oder sich die Problematik beispielsweise auch nur auf hartem Bodenbelag äußert. Auch wenn die Lahmheit nur temporär auftritt, sollte ein Tierarzt hingezogen werden. Um diesen gleich optimal zu informieren, kann der Pferdehalter vorab feststellen, ob der Huf wärmer ist als sonst, die Arterie stärker spürbar ist oder das Bein angeschwollen ist. Wird der Huf nicht rechtzeitig behandelt, können Infektionen als Folge auftreten.
Der Ballentritt entsteht, wenn das Pferd sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe tritt. Erfahrene Pferdehalter können den losen Teil des Horns bis zum gesunden Ansatz selbst beschneiden Danach muss die Wunde gereinigt und ein Wundverband angelegt werden. In der Folge ist genaue Beobachtung obligatorisch: Die Verletzung sollte innerhalb weniger Tagen abklingen. Ist dies nicht der Fall, muss der Tierarzt hinzugezogen werden.
Der Kronentritt ist eine Verletzung, bei der sich das Pferd in die Hufkrone tritt und dabei eine Verletzung des Saumbandes verursacht. Die Wunde muss sofort desinfiziert werden, danach ist eine Konsultation des Tierarztes sinnvoll, in jedem Fall, falls sich Fremdkörper im Saumband befinden. „Wenn ein Fremdkörper im Saumband steckt, sollte der Pferdehalter nüchtern abschätzen, was es sein kann und wie tief dieser im Huf steckt“, so Uwe Lukas. „Nicht selbst daran Hand anlegen, sondern das Pferd nicht mehr laufen lassen als nötig und es zum Tierarzt bringen, der dann eine Einschätzung des Schadens per Röntgenbild gibt.“