Unter Beachtung von Qualität, Fairness und Nachhaltigkeit produzieren einige Firmen ihre Ware in Europa, teilweise sogar in Deutschland direkt, um Lieferwege zu minimieren und damit den CO2-Austoß so gering wie möglich zu halten. Pferdefutterhersteller verzichten zusätzlich weitgehend auf Chemie und greifen auf die mechanische Herstellung zurück, um Emissionen zu reduzieren. Außerdem legen etliche großen Wert auf die Produktion in kleineren Familienunternehmen. Denn: Die Arbeitsbedingungen müssen sicher und fair sein.
Für die Werbung, egal ob in Form von Katalogen, Broschüren oder Postern, arbeiten einige Firmen mit Umweltdruckereien zusammen. Diese drucken ressourcensparend auf recycelten Papierfasern, nutzen mineralölfreie und aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte Farben und arbeiten mit Strom aus erneuerbaren Energien. Und auch für den Strom im eigenen Werk nutzen viele Firmen bereits regionale und regenerative Energie.
Für den Versand achten einige Hersteller auch auf einen klimaneutralen Transport. Beispielsweise werden für angefallene CO2 Emissionen für die Transporte Wiederaufforstungsprojekte unterstützt.
Verpackungen und Inhaltsstoffe
Mit dem Onlinehandel ist die Menge an Plastikmüll um einiges gestiegen. Im Jahr 2018 wurden weltweit circa 359 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – rund 19 Millionen Tonnen Plastik davon in Deutschland. Der Export von Kunststoff in Deutschland lag im Jahr 2018 bei etwa 13 Millionen Tonnen, während gleichzeitig über 10 Millionen Tonnen importiert wurden. Einzelne Hersteller setzen mittlerweile auf ökologische Versandverpackungen. Sie bestehen aus nachhaltigen und recycelten Materialien – auf Plastik wird größtenteils verzichtet. Ein paar Firmen, die Pflegeprodukte herstellen, haben aber nicht nur im Versand die Verpackungen angepasst, sondern auch die Produktverpackungen selbst. Die Kunststoffflaschen von beispielsweise Insekten- oder Mähnenspray werden aus sogenanntem PCR-Material hergestellt, also bereits verwendeten Kunststoffen. Zusätzlich bieten einige Hersteller Nachfüllboxen an. Mit recycelten Umverpackungen und Nachfüllmöglichkeiten werden große Mengen an Rohstoffen gespart. Und nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere wird mit ökologischem Mehrwert produziert. Siegel von Naturprodukten wie der Natural Cosmetics Standard (NCS) oder der Nature Care Product Standard (NCP) erlauben nur Inhaltsstoffe, die auf der Positivliste stehen. Auf Mineralöle, die aus Erdöl gewonnen werden, sowie auf Silikone, Paraffine und ähnliches wird weitgehend verzichtet.
Selber tätig werden
Natürlich ist es nicht nur die Aufgabe der Hersteller, fair und nachhaltig zu produzieren, sondern auch die der Verbraucher, beim Kauf auf diese Aspekte zu achten. Kleidung aus Polyester sollte möglichst selten gekauft und dann auch nur wenig, kürzer und kälter gewaschen werden, damit kaum bis kein Mikroplastik ins Abwasser und damit in die Umwelt gerät. Die Kleidung bei 25 Grad für 30 Minuten zu waschen und spart 52 Prozent Mikrofasern sowie bis zu 74 Prozent Farbstoff, die freigesetzt werden. Eine erhöhte Lebensdauer ist ein angenehmer Nebeneffekt und ebenfalls ein Beitrag zum Umweltschutz. Bei dem Kauf von Kleidung, Decken oderSchabracken aus Baumwolle, kann auf Bio-Baumwolle zurückgegriffen werden. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, sollte dabei nicht nur auf das Material, sondern auch auf die verwendeten Farben achten. Trotz klarer EU-Vorschriften kommt es vor, dass Hersteller verbotene Substanzen wie giftige Schwermetalle oder Azofarbstoffe nutzen. Um sich selbst oder sein Tier davor zu schützen, reicht es schon, die Produkte vor dem ersten Tragen zu waschen. Da bei diesem Vorgang die Farbstoffe jedoch in die Umwelt geraten, kann bereits beim Kauf auf Zertifikate wie das Öko Text 100 Standards geachtet werden. Qualitativ hochwertige Kleidung sowie Schabracken oder ähnliches sind meist langlebiger und schonen nicht zuletzt den Geldbeutel. Und sollte das gekaufte Teil dem Reiter nach einiger Zeit doch nicht mehr zusagen, muss es nicht gleich entsorgt werden: Verschenken oder Verkaufen ist das Stichwort zum umweltbewussterem Vorgehen.
Cradle-to-Cradle
Die englische Bezeichnung Cradle-to-Cradle beschreibt eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Viele Firmen produzieren nach diesem System. „Cradle-to-Cradle-Produkte“ sind solche, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden können. Solche sind gekennzeichnet durch die C2C-Zertifizierung und werden laut dieser nach den folgenden Kriterien bewertet: Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Einsatz von erneuerbaren Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser und soziale Gerechtigkeit. Ausgezeichnet wird das Produkt dann mit einem bestimmten Level der Zertifizierung: Basic, Bronze, Silber, Gold oder Platin. Dafür muss es die Mindestkriterien für dieses Level in allen fünf Kategorien erfüllen. Geprüft und ausgezeichnet wird vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute aus San Francisco.