Es ist nicht das erste 100-jährige Jubiläum, das an der Lindhooper Straße 92 in Verden gefeiert wird. Bereits 1988 wurde die Gründung des Hannoverschen Stutbuchs im Jahre 1888 anlässlich der Ratje-Niebuhr-Schau mit einem Schauabend zelebriert. Das Hannoversche Stutbuch hatte den Zweck, „eine öffentliche Urkunde zu schaffen, welche die Abkunft möglichst aller gegenwärtig vorhandener, erbfehlerfreier, zur Zucht geeigneter, von homogenen Voreltern erzeugter, dem Typus der Hannoverschen Halbblutpferde entsprechender vorzüglicher Mutterstuten und deren Nachzucht amtlich nachweist“.
Zuchtziel von 1888
1888 wurde bereits ein Zuchtziel festgelegt, laut dem das edle Haltblutpferd vor allem ein „mittleres Wagenpferd, starkes Reitpferd sowie ein Pferd, geeignet für die Truppe, besonders als Kürassierpferd und Artillerie-Stangenpferd“ sein sollte. Geführt wurde das Stutbuch zunächst bei der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft zu Hannover und ab 1899 von der Landwirtschaftskammer Hannover. Vorsitzender des Stutbuchs wurde Freiherr von Troschke von 1891 bis 1915. Auf ihn folgte von 1915 bis 1930 Exzellenz von der Decken. Während der Amtszeit von Carl-Ludwig von der Decken wurde ein Zusammenschluss der Hannoverschen Pferdezüchter in die Wege geleitet, der bei der Gründungsversammlung am 25.07.1922 den Namen „Provinzialverband Hannoverscher Warmblutzüchter“ bekam. Zum Vorsitzenden wurde von der Decken gewählt, die Geschäftsstelle wurde bei der Landwirtschaftskammer in Hannover eingerichtet. Der Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Fritz Hoppe wurde Bürovorsteher des Provinzial-Verbandes und somit auch Stutbuchführer. 1935 wurde der Verband in „Verband hannoverscher Warmblutzüchter e. V.“ umbenannt, seit 2007 trägt der Verband den heutigen Namen „Hannoveraner Verband e. V.“.
Ebenfalls 1922 erschien zum ersten Mal die Verbandszeitschrift. Damals noch als „Hannoversches Pferd – Fachblatt für Pferdezucht und -sport“ betitelt, erschien die Zeitschrift vierzehntägig. Mangels Interesse wurde sie allerdings nach dem ersten Jahrgang wieder eingestellt. 1924 wurde sie wieder herausgegeben, dann nur noch monatlich. Von 1943 bis 1949 erschien das Blatt nicht. Seit 1991 erscheint die Zeitschrift unter dem Namen DER HANNOVERANER, zunächst jeden zweiten Monat, seit 2002 monatlich. Das Mitgliedermagazin erscheint 2022 im 96. Jahrgang.